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In voller Fahrt

Der Reisemobilmarkt schäumt weiter

(Michael Kirchberger, Auto-Medienportal.Net) Die Sprecher des Branchenverbandes Caravaning Industrie Verband Deutschland (CIVD), der die Hersteller und Zulieferer von Reisemobilen und Wohnwagen vertritt, finden kaum mehr ausreichende Superlative.

Zum zehnten Mal in Folge legen die Freizeitfahrzeuge, also Caravans und Reisemobile, zu. Fast 54.000 Reisemobile werden in Deutschland bis zum Jahresende vermutlich zugelassen, die Caravans erreichen beinahe 27.000 Einheiten. Das entspricht einem Zuwachs in den vergangenen 12 Monaten um 15,1 und 10,6 Prozent. Nie ging es der Branche besser.

Gewinner bei den Reisemobilen sind vor allem die ausgebauten Kastenwagen. Hier haben besonders die neuen Basisfahrzeuge Kaufanreize geschaffen. Mercedes hat den neuen Sprinter ins Rennen geschickt, bei Ford und VW locken die erneuerten Modelle Crafter und Transit. Der Marktführer aus Italien, der Fiat Ducato, wurde jüngst renoviert und erfüllt nun mit moderner Abgasreinigung die schärfsten Bestimmungen der Behörden.

Für einen ausgebauten Kastenwagen haben sich in den zwölf Monaten von November 2018 bis Oktober 2019 genau 22.101 Camper entschieden, das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent. Mit einem Anteil von 41,3 Prozent liegt diese Klasse unumstritten an der Spitze. Beim Durchschnittsalter der Käufer kommt sie auf den zweiten Platz, 53,9 Jahre alt ist der Kunde hier im Mittel. Den jüngsten Altersdurchschnitt erreichen die Reisemobile mit Alkoven, was am großen Raumangebot liegt und besonders junge Familien angesprochen werden. In Summe verlieren diese Mobile 0,6 Prozent und erreichen 3840 zugelassene Einheiten.

Geringfügig verloren haben auch die teilintegrierten Fahrzeuge, sie verloren 0,2 Prozent Anteil und schnitten mit 19.858 Einheiten ab. Da diese Gattung gerne von Senioren bewohnt und gefahren wird, liegt das Altersmittel hier bei 56,3 Jahren. Gleiches gilt für die integrierten Mobile, ihre Kunden sind durchschnittlich 57,3 Jahre alt, mit 0,1 Prozent Zuwachs kamen sie auf 6492 Fahrzeuge und einen Anteil von 12,1 Prozent.

Skeptiker, die den Branchenerfolg als einen flüchtigen Gast eingeschätzt haben, sind mittlerweile verstummt. Denn die Aussichten sind weiterhin überaus erfreulich. Laut einer CIVD-Studie können sich 14,2 Millionen Befragte vorstellen, in den kommenden fünf Jahren eine Urlaubsreise im Caravan oder Reisemobil zu unternehmen. Allein für das kommende Jahr bedeutete dies eine Zahl von 5,3 Millionen Camping-Reisenden. Deshalb dürfte sich das Wachstum 2020 weiter fortsetzen, die Marke von 60.000 Einheiten gerät dann für die Reisemobile in Sichtweite, was nochmals rund zehn Prozent Zuwachs entspräche. Die Wohnwagen könnten um fünf Prozent zulegen und mehr als 28.000 Kunden finden.

Das gesteigerte Interesse schlägt sich auch in den Besucherzahlen der Branchenmessen nieder. Der Caravan Salon in Düsseldorf, die weltweit größte Ausstellung für Wohnwagen, Reisemobile und Zubehör, hat 2019 exakt 270.567 Besucher begrüßen können. Das sind nahezu doppelt so viele wie vor 15 Jahren. Gleichzeitig wächst die Ausstellungsfläche, 2020 um 8500 auf 120.600 Quadratmeter.

Die Gründe des Erfolges sind vielfältig. Viele Urlauber investieren ihr Kapital lieber um einen vielfach lange gehegten Traum zu erfüllen und kaufen damit ein Reisemobil, statt es ohne nennenswerte Zinserträge auf Festgeldkonten zu parken. Auch die Klimabilanz ist für viele akzeptabel, denn ein Campingurlaub verursacht laut einer weiteren CIVD-Studie deutlich weniger Emissionen als Flugreisen oder Kreuzfahrten. Selbst den Pauschalurlaub im Hotel unterbieten die Camper, schließlich wird bei ihnen maßvoller gekocht und gegessen als in Hotels, wo viele Speisereste opulenter Büffet-Mahlzeiten letztlich in der Lebensmittel-Entsorgung landen. „Campen statt Fliegen“ ist daher zu einem gängigen Slogan der Branche geworden.

Einzig die Unsicherheit über kommende Besteuerungen der Fahrzeuge könnte der Erfolgskurve eine Delle zufügen. Deutschland liegt dank seiner moderaten Einstufung beim Fiskus bei den Neuzulassungen in der EU deutlich auf Platz eins und kann auf eindrucksvolle Steigerungen blicken. Sensibel reagierten dagegen die Märkte in Norwegen und Schweden, wo die Steuern auf bis zu 3000 Euro erhöht wurden. Sie mussten deutliche Einbußen hinnehmen. Gleiches gilt für England, wo nicht nur die Brexit-Unsicherheiten zu Kaufzurückhaltung führten. Im Vereinigten Königreich wurden die Reisemobil-Steuern von 256 auf 2100 Pfund (von 217 auf 1785 Euro) erhöht. Die Folgen waren Markteinbrüche um bis zu 7,5 Prozent.

Chancen sieht der CIVD in der möglichen Änderung der Fahrerlaubnis-Bestimmungen. Heute dürfen Führerscheinneulinge (ab 1999) Fahrzeuge mit maximal 3,5 Tonnen Gesamtgewicht lenken. Bei zunehmender Ausstattung mit Komfort- und Kommunikationstechnik sinkt hier die erlaubte Zuladung auf kaum mehr akzeptable Werte. Eine Erhöhung des erlaubten Gesamtgewichts auf 4,25 Tonnen bei privater Nutzung des Fahrzeugs wird vermutlich ab 2021 von der EU-Kommission verabschiedet. Sie soll für alle gelten, die mindestens 21 Jahre alt sind und ihren Führerschein seit zwei Jahren besitzen. Eine Prüfung hierfür ist nicht vorgesehen.

Andererseits wird sich die Verpflichtung zur Einführung von Assistenzsystemen für mehr Sicherheit im Reisemobil ab Mitte 2022 wiederum negativ auf das Gewicht auswirken. Obendrein dürften sich die Preise dann spürbar nach oben bewegen. Vor allem aber blockiert die Flut der Neufahrzeuge den Verkehrsraum. Bereits werden in manchen Wohngebieten Forderungen laut, Reisemobile dürfen nicht den knappen Parkraum belegen, den sie nur an Wochenenden oder während des Urlaubs freigeben. Und auch auf den Stell- und Campingplätzen herrscht Raumnot. Hier will der Verband mit einer Imagekampagne und aufklärender Hilfestellung Gemeinden die Errichtung von speziellen Reisemobil-Stellplätzen samt der notwendigen Infrastruktur mit Abwasserentsorgung und Stromanschluss erleichtern. (ampnet/Sm)

Foto: Auto-Medienportal.Net/Michael Kirchberger

 


Veröffentlicht am: 20.12.2019

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