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Morgengruß von Helmut Harff: Das ist so eine Sache

… das mit dem Glauben

Gestern äußerte ich an dieser Stelle meine Bedenken darüber, was die massiven Austritte aus den großen Kirchen für uns bedeuten. Ein Thema, was polarisiert, wie ich auch erwartet hatte.

Es gab per Mail und Telefon einiges an Zustimmung. Es gab aber erwartungsgemäß auch kritische Stimmen. Wozu glauben, wozu einen Gott, äußerten einige ihre Zweifel. Klar, dass jemand darauf verwies, dass Religion Opium für das Volk sei. Ich las auch mehrmals, dass wir als aufgeklärte und moderne Menschen keine Kirche mehr brauchen. Es wurde gerade am 20. Juni auch darauf verwiesen, dass der Glaube als eine Ideologie die Menschen immer wieder ins Elend gestürzt hat.

Da kann ich nur sagen: ja, aber. Ja, wer Ideologen glaubt, der läuft eigentlich immer in die Irre, denn Ideologen haben immer etwas irres, wenn sie nicht wirklich als Irre zu bezeichnen sind. Ja, wir wurden gerade erinnert, was passiert, wenn sehr viele Menschen wenigen folgen, die mit aller Macht ihre verrückten Ideen um- und durchsetzen wollen. Die verbrämen ihre Ideologie gern mit etwas, was dem Glauben an ein höheres Wesen gleichkommen soll. Doch eigentlich geht es ihnen nur um sich selbst.

Solche Menschen gab und gibt es immer – und sie wird es auch immer geben. Folglich gab und gibt es auch immer Menschen, die Religionen für ihre kruden, häufig menschenverachtenden Ideen missbrauchen. Doch man kann alles und jedes zu seinem Vorteil und zum Nachteil anderer nutzen.

Doch das heißt nicht, dass Religion per se etwas Schlechtes ist. Ganz im Gegenteil. Wenn wir an nichts glauben, wenn wir keine gemeinsamen Leitlinien für unser Zusammenleben aber auch für unser eigenes Leben haben – und genau das ist für mich der Sinn von Religionen – geht gewaltig was daneben.

Was ich meine? Zum Beispiel unsere Gesellschaft. Sie entwickelt sich schon sehr lange hin zu einer Gesellschaft von Individualisten. Nur das Ich zählt. Jeder will sein Recht, seine Sicht der Dinge auf Deibel komm raus durchsetzten. Schon komisch, dass man gern in solchem Zusammenhang den Deibel, den Teufel bemüht. Wenn denn doch mal der Egoist gegenüber der Gemeinschaft unterliegt sagt man Gott sei Dank.

Ein Anruf hat mich auch sehr beschäftigt. Ein Leser verwies darauf, dass es ja noch eine Religion gab, die  sich zumindest in Europa nicht durchgesetzt hat – die des Sozialismus, des Kommunismus. Auch hier gilt, was ich schon oben geschrieben habe – gut gedacht und dann von mehr oder weniger irren Typen missbraucht. Die sich da als Macher sahen, waren sicherlich fest davon überzeugt, dass alle der von ihnen verbreiteten Religion anhingen. Doch was war? Nichts! Der Sozialismus ging einfach unter, kein warf sich seinem Untergang in den Weg, keiner verteidigte seine Religion. Warum? Ich kann nur spekulieren, aber der Verdacht liegt nahe, dass zumindest zum Schluss niemand mehr wirklich dieser Religion anhing, ihr so anhing, dass er dafür seine Existenz, sein Leben in die Waagschale warf. Das hat der Sozialismus übrigens mit dem heutigen Christentum gemeinsam.

Das kann man bedauern, aber man kann es auch einfach als Zeitgeist sehen. Ich finde nur, dass wir so etwas wie einen gesellschaftlichen Kitt, dass wir gleiche Werte brauchen. Damit meine ich nicht, dass man sich als Demokrat bezeichnet. Demokratie als Religionsersatz, das ist nicht etwas, was bei mir für Beruhigung sorgt. Da muss es einfach noch etwas mehr geben.

Bei mir gibt es jetzt erst einmal Frühstück.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles und sonniges Sonntagsfrühstück.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 21.07.2019

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