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Aufgespießt: Weg ist er ...

... der Storch

(Helmut Harff) Viele werden froh sein, dass der Storch seinen 10.000-Kilometerflug in seine Winterquartiere südlich der Sahara in Afrika angetreten hat. Das sind zum einen seine Futtertiere wie Regenwürmer, Insekten, Froschlurche, Mäusen, Ratten, Fische, Eidechsen oder Schlangen.

Froh sind möglicherweise auch all die Frauen, denen der auch als Klapperstorch verschrieene Kinderbringer nicht ins Bein gebissen hat.

Da ich weder eine empfängnisfähige Frau noch ein Reptil oder ähnliches bin, bin ich nicht froh darüber, dass der Storch zumindest hier im Süden Brandenburgs weg ist. Er hat sich, wie gesagt, auf seine lange Reise gemacht. Das tut der Storch eigentlich nicht Anfang, sondern eher Mitte oder zum Ende des Monats.

Ich mag den eleganten Vogel, ich mag seine Nester irgendwo oben, die von zahlreichen Untermietern bewohnt werden. Ich mag, wenn der Storch über die Wiesen stakt und ich habe auch etwas Mitleid mit den vielen Fröschen und anderen Kreaturen, die so ein Storch frisst. Der ist dabei übrigens nicht wählerisch, nur vegetarische Störche wurden noch nie gesichtet.

Mich erinnert der Storch auch an meinen Vater. Der meinte immer, wenn ihn etwas wunderte "Da brat mir einer einen Storch." Meistens setzte er noch hinzu "... und die Beine recht knusprig". Ich fand das lustig, zumal mir mein Vater immer versicherte, dass man Störche nicht brät, weil man Glücksbringer - und das sind diese Vögel nach der germanischen Mythologie - nun mal nicht brät.

Die Lausitz ist also jetzt ohne diese rotbeinigen Glücksbringer. Was heißt das? Flüchten die Störche vor einem kalten Herbst oder frühen Winter? Glauben die Störche nicht an den Klimawandel oder rechnen sie einfach mit besseren Winden für ihren Segelflug Richtung Afrika?

Der Lausitz fehlen jetzt also die weithin sicht- und hörbaren Glücksbringer. Dabei braucht man hier alles, was auch nur etwas Glück verheißt. In einigen Wochen sind Landtagswahlen und immer mehr Menschen fordern einen Ausstieg aus der hier geförderten Braunkohle. Beides ist ziemlich sicher ohne eine große Portion Glück kaum zu be- und überstehen. Da hätte man von verantwortlicher Stelle ruhig mal mit den Störchen reden und sie an ihre Verantwortung als Glücksbringer erinnern können.

Schön, es hätte passieren können, dass der Storch sich auch an seinen Job als wadenbeißender Kinderbringer erinnern könnte. So schlimm wäre das auch nicht, denn in der Lausitz wird jeder gebraucht, egal wie es ihn in diese schöne Gegend verschlägt. Der Eintrag "Vater: Storch" im Personenstandsregister ist allerdings in der Lausitz nicht ganz so einfach. Schließlich ist der Storch - auch wenn man ihn Weißstorch nennt - einerseits weiß, andererseits schwarz.

Angesichts der vielen gerade abgereisten Störche sollten einige, die hier nur gut auf die weiße Seite des Storches zu sprechen sind, mal überlegen, ob in ihnen nicht auch etwas von der schwarzen Seite des Kinderbringers ist. Schließlich ist nichts alles so schwarz-weiß wie beim Storch.

Dem wünsche ich eine gute Reise und eine erfolgreiche Rückkehr.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 05.08.2019

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