Manchem Herren der Schöpfung gruselt es vor dem Shopping-Bummel durch die überfüllten Innenstädte auf der Suche nach einer gepflegten Ausstattung vor allem deshalb, weil viele Modelle sehr unterschiedlich ausfallen und man womöglich alles einzeln anprobieren muss. Die Herrenbekleidung von der Stange entspricht selten den eigenen Vorstellungen und Ansprüchen und darum sind Maßanfertigung derzeit wieder stark angesagt.
Unwissende sprechen manchmal von Uniform oder Einheitskleidung, wenn sie die Businessmode in Augenschein nehmen, doch das hält bloß einer oberflächlichen Betrachtung statt. Nicht nur Maßhemden können den individuellen Vorstellungen in Farbe, Form und Materialien angepasst werden. Bereits bei einfachen Hemden erkennt man auf den zweiten Blick erhebliche Unterschiede, was die Formen, aber auch die Qualität der Verarbeitung angeht.
Maßvolle Individualität
Stoffe sind verschieden gemustert oder eingefärbt, doch bei der Gestaltung der Form eines Hemdes wirken gleich mehrere Details, die im ersten Augenblick unscheinbar aussehen, aber den Stil eines Hemdes deutlich prägen. Die Taillierung eines Hemdes kann sehr weit gewählt werden, leicht tailliert oder so eng sitzen, dass es direkt auf der Haut aufliegt. Die Knopfleiste kann bei einem Hemd wahlweise italienisch, nach innen umgeschlagen und vernäht, aufgenäht oder versteckt eingesetzt werden, sodass die Knöpfe gar nicht zu erkennen sind. Wählt man lange Hemdsärmel oder lieber ein Hemd mit kurzem Arm mit Falte oder langer Steppnaht, so wirkt beides ganz unterschiedlich.
Typfrage: Die richtige Kragenweite
Die größte Vielfalt bei Herrenhemden findet sich im oberen Bereich des Kragens. Es gibt lange und weit gespreizte Kragenecken. Hai ist eine klassische italienische Kragenform, deren Variation als Napoli oder Palermo Hai noch etwas höher genäht ist. Dadurch eignen sich diese Krägen besonders gut für voluminöse Krawatten mit breitem Knoten. Dagegen eignen sich die spitzen, langen Kragenspitzen des Kragenmodells London eher für schmale Krawatten. Klassisch ist der Kent-Kragen, der zu jedem Krawattentyp passt, aber auch aufgeknöpft und ganz ohne Zubehör getragen werden kann. Eine Anlehnung daran ist der versteckte Button down, der äußerlich wie ein Kent-Kragen aussieht, aber nach innen mit zwei kleinen Knöpfen am Revers befestigt ist. Der einfache Button down wirkt eher sportlich. Dieses Modell gibt es auch noch in einer Variation mit zwei übereinander liegende Knöpfen. Andere klassische Krägen heißen Tab und Windsor. Außergewöhnliche Formen findet man mit einem Stehkragen oder dem elegant abgeknickten Smokinghemd.
Edle Manschetten
Die Art der Manschetten punktet bei Herrenhemden mit kleinen aber feinen Details. Einfach, klein, gerade oder etwas länger mit abgeschrägten Enden findet man die Manschetten am unteren Ärmelende. Besonders edel wirken umgeschlagene Manschetten, die man entweder mit eigenen Manschettenknöpfen schmückt, oder auf eine bereits geknöpfte, umgeschlagene Manschette ausweicht.
Bild: wrw_pixelio