Es ist heiß in Deutschland. In Berlin rechnet man mit Temperaturen um die 40 Grad. Dieser Sonntag soll der heißeste des bisherigen Jahres werden. Da geht man entweder an eine der vielen Badestellen hier in der grünsten Hauptstadt Europas oder in einen Biergarten. Wieso eigentlich oder? Am Tage geht man an den Strand und am Abend in den Biergarten.
Viel Menschen trinken dort etwas, was sie ansonsten nicht anrühren würden - Berliner Weiße mit Schuss. Diese saure Bier bekommt seinen Pfiff eben erst durch einen Schuss Waldmeister- oder Kirschlikör. Wer keinen Alkohol will, bekommt dieses merkwürdige Getränk auch mit grünem oder rotem Sirup serviert.
Sieht man sich sonst an den Tischen unter den schattenspendenden Bäumen oder Schirmen um, so könnte man glauben, man sei in Bayern. Weißbier und Hefeweißen stehen bei den Berlinern und ihren Gästen aus aller Welt hoch im Kurs. Aber auch Bier aus Tschechien, Mexiko, aus China oder Japan wird ausgeschenkt.
Biere aus dem westlichen Europa sieht man weitaus seltener. Dabei brauen die Belgier leckere Biere. Ich meine nicht nur das gerade auf Volksfesten beliebte Kirschbier. Toll sind die sogenannten Trappistenbiere, deren Rezepturen auf die braukundigen Mönche zurück gehen, die dieses Bier schon vor Tausend Jahren herstellten.
Ja, die Belgier, die können mehr, als die EU-Bürokraten zu ertragen. Unser relativ unbekannter westlicher Nachbar macht wirklich gute Biere und schert sich dabei wenig bis gar nicht um irgendwelche Reinheitsgebote, auf denen der große Nachbar so viel Wert legt. Sie setzten dem Bier nach der ersten Gärung nicht nur Kohlensäure und Gewürze, sondern auch Hefe und Zucker zu. Dem Bierpuristen zieht es dabei die Leber zusammen und er möchte sofort, dass die EU eine Biervorschrift erlässt, mit der das deutsche Reinheitsgebot zur ewig gültigen Norm für alle Brauer weltweit wird.
Doch was würde passieren? Uns würden so manche Geschmackserlebnisse entgehen. Wollen wir das wirklich? Ich für meinen Teil nicht. Dafür sind viele Biere, die von Brauern in Belgien, aber auch in der Schweiz und anderen Länder jenseits den Reinheitsgebotes kreiert werden, einfach viel zu lecker. Auf solche Geschmackserlebnisse möchte ich genauso wenig verzichten wie auf ein gut gekühltes Pilsner heute Abend im Biergarten.
Nach dem Regenschauer gehe ich jetzt erst einmal frühstücken. Dann geht es an den See. Vielleicht treffen wir uns ja heute in einem der zahlreichen Berliner Biergärten bei einem Trappistenbier.
Ihnen wünsche ich noch ein schönes sonntägliches Frühstück, ein schattiges Plätzen und vor allem einen unwetterfreien Sonntag.
Aufgespießt: Bier(garten)-Tage
Veröffentlicht am: 28.07.2013
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