Modernisierung in kleinen Schritten
Das Jahr 1983 sah die Einführung des schraubengefederten Land Rover. Diese Baureihe wurde ab 1990 unter dem Namen Defender vertrieben. Mit der Umbenennung wurde die Bezeichnung Land Rover zum Markennamen erhoben. Neben den klassischen Ausführungen mit kurzem und langem Radstand kam als neue Variante ein Pick-Up mit Doppelkabine für insgesamt sechs Personen hinzu.
Roger Crathorne, „Mr. Land Rover“: „Ich werde oft gefragt, warum wir den Namen von Land Rover in Defender geändert haben. Als wir 1989 mit der Produktion des Discovery begannen, konnten wir ihn natürlich nicht als Land Rover oder Range Rover vermarkten. Folglich mussten wir sämtliche Modellbezeichnungen ändern. Zum Namen Defender kam es also, weil wir die verschiedenen Fahrzeuge in der Familie unterscheiden mussten.“
2002 folgte die Markteinführung der nächsten Modellgeneration, die die große Tradition der Baureihe in moderner Form fortführte. Während das unverwechselbare Design nur sehr behutsam Veränderungen erfuhr, feierten selbstverständlich auch bei diesem Klassiker unter der Motorhaube und dem Unterboden sowie im Fahrgastraum die Segnungen der modernen Automobiltechnik Einzug. Mehr Komfort und Hochwertigkeit brachten etwa neu gestaltete Sitze, ein neues Armaturenbrett und verbesserte Audiosysteme. Wichtigste Neuerung auf technischer Seite war ein moderner 2,2-Liter-Turbodiesel, der Durchzugsstärke mit niedrigem Verbrauch kombiniert.
Dank seiner Originalität, verfeinert durch dezente Anpassungen an die Moderne, fand der Defender unverändert viele Liebhaber: Mit rund 25.000 weltweit verkauften Einheiten blieb der Absatz Jahr für Jahr stabil. Mehr als zwei Millionen seit 1948 gebaute Einheiten haben dem Defender längst einen Platz in den Geschichtsbüchern der Automobilindustrie gesichert.
Abschied nehmen hieß es dann am 29. Januar 2016 von dieser Ikone der Automobilgeschichte, als der letzte Defender im englischen Stammwerk Solihull vom Band rollte. Land Rover feierte das Auslaufen der Defender-Produktion gebührend – beispielsweise mit einem Festakt, der auf die fast sieben Jahrzehnte Modellgeschichte zurückblickte, einer Parade historischer Fahrzeuge und dem Start des „Heritage“-Restaurierungsprogramms für klassische Modelle. Doch die Defender-Geschichte ist nicht zu Ende!
Das zweite Eisen im Feuer: der Range Rover
Mangelte es den meisten Geländewagen lange an Komfort und einem eleganten Äußeren, so änderte sich dies im Juni 1970 mit Erscheinen des Range Rover. Der Neuling wurde praktisch über Nacht zum Inbegriff des luxuriösen Geländewagens. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Range Rover markierte den Beginn einer Ära moderner, vielseitig verwendbarer Offroad-Automobile, die die Vorteile von Gelände- und Straßenfahrzeug, von Kombi und Sportlimousine in sich vereinigen.
Dieser Kompromiss erforderte eine Technik, mit der Land Rover Maßstäbe für alle weiteren Offroad-Modelle setzte. Typisch Geländewagen waren der Leiterrahmen und die Starrachsen vorn und hinten. Dem Niveau eines modernen Straßenautomobils entsprachen hingegen die Schraubenfedern ringsum sowie Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Bemerkenswerte Innovationen waren die Niveauregulierung an der Hinterachse und der permanente Allradantrieb mit sperrbarem Mittendifferenzial. Für Geländefahrten verfügte der Range Rover zusätzlich über ein Reduktionsgetriebe, als Antriebsquelle diente ihm anfangs ein 115 kW (156 PS) starker V8-Motor mit 3,5 Liter Hubraum. Auch die Spitzengeschwindigkeit von 150 km/h bewegte sich auf Pkw-Niveau.
Hightech auf dem Vormarsch
Zum Luxusfahrzeug nach heutigen Maßstäben wurde der Range Rover Stück für Stück: 1973 bekam er eine Servolenkung, 1981 erschien eine viertürige Version mit elektrischen Fensterhebern, 1982 als Option ein Automatikgetriebe und 1983 ein serienmäßiges Fünfgang-Schaltgetriebe anstelle der bisherigen viergängigen Kraftübertragung. Mit dem Ausstattungsumfang wuchs der Erfolg beim Publikum: 1987 wurden erstmals mehr Range Rover verkauft als Land Rover.
Da die Konkurrenz nicht schlief, mussten sich die Range-Rover Entwickler etwas Neues einfallen lassen, um die Exklusivität ihres Produkts sicherzustellen. Die Antwort aus Solihull hieß „Luftfederung". Ab 1992 konnte der Range Rover mit dem EAS-System (Electronic Air Suspension) auf verschiedene Höhen gehievt werden.
Technisch und optisch war der Range Rover der zweiten Serie im Jahr 1994 ein völlig neues Auto. Das Design kombinierte moderne Linien mit klassischen Range Rover Zügen. Unter der edlen Linie seines Aluminiumkleides steckte indes eine komplette Neuentwicklung, die bei gleicher Geländetauglichkeit noch komfortabler auf der Straße unterwegs war. Ein neu konstruiertes Chassis mit einem stabileren und crashsichereren Leiterrahmen, leichtere und robustere Starrachsen sowie eine weiter entwickelte Luftfederung machten es möglich. Unter der Haube standen erstmals zwei Benziner und ein Turbodiesel zur Auswahl. Die zweite Range Rover Generation brach damit schon im ersten vollen Produktionsjahr den Fertigungsrekord ihres Vorgängers aus dem Jahr 1989.
Land Rover wird 70 Jahre
Britische 4x4-Marke feiert ihre Geburtsstunde
Veröffentlicht am: 01.05.2018
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