Auch auf die Gefahr hin, dass Sie es nicht mehr hören können: Wir alle sind gefordert, der Schadstoffbelastung in deutschen Städten ambitioniert entgegenzuwirken. Dazu gibt es durchaus Möglichkeiten und die sind bei Autofahrern nicht gleichbedeutend mit dem Stehenlassen des Autos. Luftreinhaltung ist auch auf andere Art und Weise möglich, wie der erste deutsche „Clean Air Tech Day“ gezeigt hat, der am vergangenen Dienstag in Augsburg stattfand.
Als Initiatoren setzen die Stadt Augsburg und Faurecia, eines der global führenden Technologieunternehmen in der Automobilbranche, damit ein starkes Zeichen. Vor allem wurden eine Reihe von Pilotprojekten gezeigt, die in der Auftaktveranstaltung initiiert und deren Erfolge im Rahmen von Folgeveranstaltungen Städten präsentiert werden. Mathias Miedreich, Vice President Europe von Faurecia Clean Mobility, sagt dazu:
Foto: Michael Weyland
Mathias Miedreich:
Der Clean Air Tech Day, wie wir ihn vor ein paar Tagen gesehen haben, war eine – ich glaube die einzige – Veranstaltung dieser Art, die es gibt in Deutschland, wo wir gemeinsam mit der Stadt Augsburg die Interessensträger und auch die Lösungsanbieter zu dem komplexen Themengebiet „Luftqualität in Städten“ zusammengebracht haben um – und das war das Motto der Veranstaltung – nicht nur, um darüber zu reden, wie es ja viele machen, sondern konkrete Maßnahmen, Lösungen und Technologieansätze zu diskutieren, um mit diesem Thema umzugehen!
Als Entwickler und Produzent von Abgasanlagen unter anderem für PKW ist Faurecia natürlich erste Wahl als Ansprechpartner für Abgasminderung, beispielsweise auch durch so genannte Hardwarenachrüstungen. Doch Städte können durchaus auch selbst aktiv für Luftreinigung sorgen.
Mathias Miedreich:
Ansätze über intelligente Mooswände oder über Luftfilteranlagen durch Algen, intelligente Mobilitätskonzepte, wie man die Autofahrer beeinflussen kann in ihrem Fahrstil, wie man Ride Sharing in der Stadt promoten kann. Wir haben gesehen, dass es heute schon sehr viele Ansätze gibt und dass die insbesondere dann wirken – und das ist für mich der Hauptgrund oder der Haupterfolg an diesem Tag – wenn man die in einem Ökosystem betrachtet. Das heißt: Es gibt ein Start-up, das hat ein besonderes Sensorsystem, um Luftverschmutzung zu messen, eine andere Firma, die hat eine Nachrüsttechnologie für Dieselbusse und die andere Firma wiederum hat eine intelligente Mooswand, die die Luft reinigt. Und in der Zusammensetzung dieser Spieler in diesem Ökosystem kann man glaube ich sehr viel schaffen, ohne Fahrverbote aussprechen zu müssen.
Und an Fahrverboten kann ja eigentlich keinem gelegen sein. Was Faurecia in Sachen Luftreinhaltung tun kann, wird das Unternehmen natürlich leisten. In Kürze werden wir einige der Aktivitäten genauer vorstellen.
Grafiken: Faurecia
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