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Morgengruß von Helmut Harff: Und sonntags in die Kirche

… oder zumindest am Heiligen Abend

Heute möchte ich Ihnen zuerst eine kleine Geschichte erzählen. Ich ging wie jedes Jahr mit der besten Frau der Welt, die von sich selber sagt, dass sie mit Kirche nicht viel am Hut hat, zum Krippenspiel in eine kleine Lausitzer Dorfkirche, die seit fast 300 Jahren das Dorfbild prägt.

Die rund 150 Plätze sind bei aller Säkularisierung schnell vergeben. Wer nicht mindestens 20 Minuten vor Beginn da war, musste sich in eine Ecke kauern oder gar stehen. Die Kirche war mit einem großen Baum geschmückt und gut geheizt. Im Altarraum war dank des handwerklichen Geschicks der Mütter und Väter alles aufgebaut, was man zu einem Krippenspiel braucht.

Wer nun glaubt, dass es in die Kirche nur alte Leute zog, der irrt. Der Altersdurchschnitt lag so bei gut 40 Jahren. Für mich auch erstaunlich ist wie jedes Jahr, dass die Menschen augenscheinlich nicht das erste Mal in einer Kirche sind. Sie kennen alle Rituale, alle Lieder und auch das Vaterunser auswendig. Sie hatten zumindest eine enge Bindung an die Kirche. Alle warteten erwartungsfroh auf das Krippenspiel und die Erwartung wurde nicht enttäuscht.

Ich frage mich, warum nur zu Weihnachten die Menschen in die Kirche gehen. Warum nicht auch zu anderen hohen Feiertagen wie Ostern oder Pfingsten? Die Antworten zumindest für das kleine Dorf unweit der Kreisstadt Forst liegen auf der Hand und waren auch gestern greifbar. Der Gottesdienst war eigentlich keiner, denn keine Pastorin, kein Pfarrer, leitete den, sondern der Gemeindekirchenrat übernahm diese Aufgabe. Doch das ist eben so, als ob der 1.FC Bayern im Finale der Champions-League mit der Alte-Herren-Mannschaft antreten würde. Da fehlte dann auch etwas.

Die Personalnot in der kleinen Gemeinde ist so groß, dass man nur einen der Heiligen Drei Könige zur Verfügung hatte. Der eine, so wurde erzählt, hat sich sein goldenes Geschenk auf den Fuß fallen lassen, der andere war zu einem Sterndeuterseminar.  Diese Lösung sorgte zumindest für ein Schmunzeln in den Kirchenbänken. Ich frage mich, warum man nicht einfach drei Erwachsene für die drei, die auch als Weise aus dem Morgenland bekannt sind, geworben hat. Ich wäre gern dabei gewesen.

Wie gesagt, es war alles stimmungsvoll und alle sangen das Weihnachtslied, das heuer 200 Jahre alt geworden ist aus voller Kehle und ziemlich textsicher mit. Es war ein schöner Weihnachtsnachmittag mit einem schalen Beigeschmack . Der Nachmittag machte eben nicht neugierig auf Kirche, er lud zwar mit knappen Worten, aber nicht herzlich zum Gottesdienst in sehr früher Stunde ein. Niemand wurde eingeladen in der Kirche mitzutun, sich zu engagieren, sich an Gottes Wort wieder zu erfreuen.

Ich befürchte, dass es gestern so oder so ähnlich  in vielen der wunderschönen brandenburgischen Dorfkirchen zuging. Ich finde das schade. Wenn wir das, was wir unsere Kultur, unser Leben, auch unsere Leitkultur nennen, nicht nur im Munde führen wollen, wenn wir sie für uns und für die, die nach uns kommen, bewahren wollen, dann müssen wir dafür auch etwas tun. Wer sich vor der Islamisierung unseres Landes fürchtet, der muss eben auch selber etwas dafür tun, dass wir ein christliches Land bleiben – und das nicht nur zu Weihnachten.

Mir geht gerade so durch den Kopf, wie es wäre, wenn die 30 Prozent AfD-Wähler ihren Standpunkt auch damit zum Ausdruck brächten, wenn sie geschlossen jeden Gottesdienst besuchen würden.

Na gut, man wird ja noch mal beim Frühstückskaffee ins spintisieren kommen dürfen.

Ich wünsche Ihnen noch eine gesegnete Weihnacht im Kreise lieber Menschen.

Foto: Pixabay / Dorfkirche Buchberg

 


Veröffentlicht am: 25.12.2018

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