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Posen: Junge Stadt mit alter Geschichte

Die Universitätsstadt erbindet Tradition und Partyfeeling

(Joseph Scheppach) Posen ist eine der lebendigsten polnischen Städte. Sie ist zukunftssehnsüchtig und vergangenheitsfunkelnd zugleich. 

Aus Posen kommt Lech, das beste Bier ganz Polens. Und die Posener Hörnchen, eine kulinarische Spezialität.Ein Bäcker der Stadt hat das Rezept vor rund 150 Jahren erfunden.Rund 100 Bäckereien stellen die Hörnchen her, nach dem gleichen Grundrezept, aber mit leichten Variationen. Das alles erfährt man im Hörnchenmuseum, das in einem historischen Gebäude mit Blick aufs Rathaus untergebracht ist.

Historische Patrizierhäuser, reizvolle Gassen

Das Rathaus mit seiner sehenswerten Prunkfassade wurde 1555 fertig, hatte aber schon einen 300 Jahre älteren Vorgänger. Der Marktplatz ist der drittgrößte Polens. Bei den Kämpfen zwischen Roter Armee und deutschen Truppen hatten viele Gebäude Treffer abbekommen, die Altstadt war zu 85 Prozent zerstört. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Der Alte Markt und dessen Umgebung gehören zu den interessantesten  Besichtigungszielen in Posen. Das prächtige Renaissancerathaus, die historischen Patrizierhäuser, winklige, reizvolle Gassen, zahlreiche Museen, Statuen, Cafés und Flaneure machen den Charme des altstädtischen Klimas aus.

Ein paar Schritte entfernt vom alten Marktplatz mit seinen prächtig renovierten Kaufmannshausfassaden steht an einer Straßenkreuzung die ursprünglich schönste Synagoge der Stadt. Als im September 1939 die Nazis in die Stadt einmarschierten, funktionierten die das Gotteshaus zum Hallenschwimmbad um.
 
Im 10. Jahrhundert die erste Siedlung

Posens Geschichte begann auf der Dominsel. Fürst Mieszko, der starke Mann der Region, ließ sich hier 966 taufen. Seitdem gehören polnische Geschichte und katholische Kirche eng zusammen.  Auf der Dominsel im Osten der Stadt wurden im 9. Jahrhundert die erste Siedlung Posens und das erste polnische Bistum gegründet.Die von der Warthe und ihrem Zufluss Cybina umsäumte Dominsel eignete sich sehr gut für Abwehrzwecke, so entstand die frühe Siedlung. Sie entwickelte sich sehr schnell und wurde zu einem der wichtigsten Machtzentren der Piasten, der ersten Herrscher Polens.

Wichtigstes Bauwerk auf der Dominsel ist die Basilika der Erzkathedrale Peter und Paul. Von dem hohen Rang der Kathedrale zeugt die Tatsache, dass dort drei Könige und fünf Fürsten aus der ältesten polnischen Dynastie der Piasten bestattet wurden, angefangen mit Mieszko I. und BolesławChrobry. Der erste, 968 gebaute, Dom wurde mehrmals Opfer von Naturkatastrophen und Kriegen, woraufhin sich seine architektonische Form änderte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er seine gotische Form zurück, obzwar im Inneren auch Spuren der Renaissance zu bemerken sind. Sehenswert sind im Dominneren vor allem die Goldene Kapelle - das Mausoleum von Mieszko I. und BolesławChrobry, der gotische Hauptaltar und die Rotgussgrabplatten aus dem 14. und 15. Jahrhundert, die teilweise aus der Nürnberger Werkstatt der Vichner stammen. Im unterirdischen Gewölbe kann man die ältesten Reste des Doms, aus vorromanischen und romanischen Zeiten besichtigen: Teile der Mauern, des Taufbeckens und der Grabstätten der ersten Herrscher.

Residenzschloss von Kaiser Wilhelm II.

Der Ort, an dem man das Posener Ringen mit der eigenen Vergangenheit am deutlichsten spürt, ist das ehemalige Residenzschloss von Kaiser Wilhelm II. 1910 vom Berliner Stararchitekten Franz Schwechten erbaut, gilt es als das jüngste Schloss Europas. Seine Fassade zieren kitschige Märchenszenen, im Innenhof plätschert ein Alhambra-Brunnen. Der Kaiser selbst reiste nur zwei Mal in sein Märchenschloss, obwohl man ihm einen eigenen Bahnhof gebaut hatte.

Nach dem Einmarsch der Nazis im September 1939 beauftragte Hitler dann Albert Speer mit dem Umbau des neoromanischen Schlosses zur offiziellen "Führerresidenz". Nach der verheerenden Endschlacht, in der über 60 Prozent der Stadt zerstört wurden, nutzte man das Gebäude für die Stadtverwaltung, obwohl es als Symbol deutscher Fremdherrschaft galt – mit sich überlagernden Architekturstilen. Wilhelminische Postromantik, Speerscher Neoklassizismus, sozialistische Sachlichkeit und 90er-Jahre-Postmoderne-Schick.

Teufelsstein in Marienkirche

In unmittelbarer Nachbarschaft des Doms steht die gotische Marienkirche, die im 15. Jahrhundert an der Stelle der ehemaligen Fürstenresidenz errichtet wurde. In der Ostwand der Kirche ist ein Stein mit charakteristischen Einkerbungen eingemauert - der Volksmund erzählt, dass die Einkerbungen von den Schwertern stammen, mit denen der Stein angeschlagen wurde, bevor die polnischen Ritter in den Kampf zogen. Die Schirmherrin der Kirche - Maria - sollte sie beim Kampf schützen. Der Stein wird auch als Teufelsstein bezeichnet - eine andere Version der der Sage erzählt, dass der Teufel angeblich die Kirche aus dem Boden reißen wollte, wobei er die tiefen Spuren seiner Krallen auf dem Stein hinterließ.

Ziegenböckchen: das Wahrzeichen der Stadt

Wir begeben uns zum Kolegiacki-Platz, gelegen in der unmittelbaren Nachbarschaft des Alten Marktes,  befindet sich das ehemalige Jesuitenkollegium. Dieser dreigeschossige Gebäudekomplex wurde in der ersten Hälfte des 18. Jh. auf einem hufeisenförmigen Grundriss, mit einem geräumigen Hof und Kreuzgängen errichtet und beherbergt gegenwärtig das Stadtamt. Über dem  Einfahrttor im Nordkreuzgang befindet sich ein hoher Turm mit einem barocken Turmhelm (1737). Vor dem Haupteingang zum Stadtamt wurde 2002 die Plastik von Robert Sobociński - zwei bronzene, gegeneinander stoßende Ziegenböckchen das Wahrzeichen der Stadt - aufgestellt.

Wir gehen nun weiter die Gołębia-Str. entlang und kommen an der St. Stanislaus Pfarrkirche vorbei. Es ist eine der eindrucksvollsten Barockkirchen Polens. Eine  dreischiffige Basilika mit Querhaus, errichtet 1651-1732. Das prunkvolle Innere ist üppig mit Skulpturen, Stukkaturen und Wandgemälden ausgestattet. Die Wandmalerei am Hauptschiffsgewölbe stellt u. a. Szenen aus dem Leben des heiligen Stanislaus dar.

Wir begeben uns bis zur Wodna-Str., wo sich das 1548 errichtete Schloss der Familie Górka befindet. Im 18. Jh. umgestaltet, wurde das Gebäude 1945 vernichtet und nach dem Krieg wiederaufgebaut. Gegenwärtig befindet sich hier das Archäologische Museum. Die Dauerausstellungen heißen "Die Ur- und Frühgeschichte Großpolens", "Leben und Tod im alten Ägypten" und "Archäologie von Sudan".

Geschichte ist allgegenwärtig

Die Geschichte ist allgegenwärtig. Ein modernes Zentrum für die Geschichte der Stadt ist die Porta Posnania.

Sehenswert ist auch Zamek – das Kulturzentrum im Schloss Nach dem 1. Weltkrieg befand sich dort eine mathematische Fakultät der Posener Universität, deren Absolventen in den 30er Jahren den deutschen Enigma-Code geknackt haben.

Überall stößt man auf Vergangenheitssplitter. Posen ist trotzdem kein Museum. Dafür ist die Mischung zu wild. Das merkt man zum Beispiel im Restaurant "Toga" an der rechten Seite des PlacWolnosci ("Platz der Freiheit"). Hier, im schummrigen Kellergewölbe des alten, 1878 erbauten "Deutschen Theaters", kocht Madame Ewa nach alten polnischen Rezepten. Die Suppe zum Beispiel mit Mohn, Rosinen und Blätterteigfrittaten könnte auch schon ein adliger Posener im 17. Jahrhundert gelöffelt haben, und das Rindstartar mit eingesalzenen Sardellen und Gewürzgurken ist nach überliefertem Rezept zubereitet.

Posens Gesicht hat eine gesunde Frische. An allen Ecken und Enden bewegt sich etwas. Bürgermeister Jacek Jaśkowiak,  »JJ“  wie ihn seine Wähler nennen, holte neue Investoren in die Stadt. Er ließ das brachliegende Flussufer so bebauen, dass Menschen dort heute joggen oder spazieren gehen können, er förderte Stadtteilinitiativen und Off-Theater.

Der Weg nach Posen
Nach Posen kommt man ebenso gut mit der Bahn wie mit dem Flugzeug. Von Berlin kostet die Zugfahrt zweiter Klasse 44 Euro. Von München aus fliegt man mit Lufthansa ab 150 Euro.

Unterkunft
…. Novotel Poznań  Centrum PlacAndersa

Im hippen Jezyce-Bezirk wohnt man am besten im "Soda Hostel" oder in Näher an der Altstadt liegt das "Puro Hotel", direkt gegenüber der alten Synagoge.

Restaurants
Posen ist ein wunderbarer Ort um viel und gut zu essen. Zum Beispiel im Restaurant Brovaria oder im "Toga" Restaurant am PlacWolnosci 13.
Shoppen und Kunst gucken: im "StaryBrowar" in der ehemaligen Brauerei Browar Huggerów.

 


Veröffentlicht am: 02.02.2019

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