Erst einmal ein Geständnis: Ich habe keinen Koffer gepackt und war schon drei Tage auf der Internationalen Tourismusbörse unter dem Berliner Funkturm. Diese drei Tage gehörten dem Fachpublikum und der Presse. Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen das sind. Zumindest am Mittwoch und Donnerstag musste man sich fast durch die Messehallen drängeln.
Gut besucht waren die unzähligen Pressekonferenzen und man konnte als Journalist sich aussuchen, welche Abendversanstaltung man besuchte. So umworben sind wir Journalisten ganz sicher nur sehr selten. Nach diesen drei tollen Tagen stellt sich nun die Frage, wohin soll Mann - Frau, Kinder, Großelten oder sonst wer - in den Urlaub fahren. Das ist fast noch schwieriger zu beantworten, als die Frage nach der Modemesse, was man nun anziehen sollte.
Komisch war, dass man kaum eine befriedigende Antwort auf die Frage nach der Auswirkung des Brexit auf Reisen in Richtung Großbritannien haben wird. Nur eines ist klar: Man wird reisen können. Wie, das wird man wohl in wenigen Wochen wissen.
Das sogenannte Kuhurteil - ein Bauer muss fast eine halbe Millionen Euro zahlen, weil Kühe auf einer Alm eine Frau töteten - schien auch deutlich weniger die österreichischen Touristiker zu beschäftigen, als es die hiesige Berichterstattung erwarten ließ. Vielleicht steckt man aber auch erst einmal den Kopf in den Sand und wartet ab, wie der noch nicht abschließende Rechtsstreit ausgehen wird. Abwarten und Tee trinken, das scheint ohnehin eine Devise von Touristikern zu sein.
Für mich auffällig war auf der ITB, dass mir das Wort "Öko" viel seltener begegnet ist, als das noch vor Jahren der Fall war. Ist das einfach kein Thema mehr, weil Öko selbstverständlich ist oder weil es kaum noch interessiert? Dafür fiel viel häufiger das Wort Nachhaltigkeit.
Etwas merkwürdig waren für mich die Stände von Ländern, in denen man wohl kaum sicher Urlaub machen kann. Ich denke da an zahlreiche arabische und afrikanische Staaten. Allerdings waren deren Stände auch alles andere als umlagert. Andererseits gibt es Länder wie den Senegal, die wohl eher zu den sicheren Ländern in Afrika gehören, die zumindest dieses Jahr auf einen Stand verzichteten. Schön, Senegal ist nicht der touristische Hotspot Afrikas. Doch warum nicht mal wirklich Neues erkunden.
Es bleibt die Frage, wohin im nächsten Urlaub. Warum nicht mal ausgelatschte Pfade verlassen. Dazu muss man keinen Flug zum Mond buchen. Selbst Deutschland und die umliegenden Länder bieten alle viel mehr, als man gemeinhin meint. Man hat keine weite Anfahrt, man kennt in etwa die Kultur und man kann dennoch auf Entdeckungstour gehen.
Ich muss also erst einmal sondieren, was für die nächste Reise in den Koffer gehört. Sicher ist nur, dass der ziemlich bald wieder gepackt wird.
Bis dahin gibt es erst einmal Frühstück.
Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und einen schönen Urlaub.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Ich packe meinen Koffer
... und fahre zur ITB
Veröffentlicht am: 09.03.2019
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