(Michael Weyland) Viel Verkehr, hohe Geschwindigkeiten sowie riskante Park- und Wendemanöver: So-genannte Elterntaxis sorgen allmorgendlich für Chaos, Stau und erhöhte Unfallgefahr vor den Schulen. Hinzu kommt, dass durch das Bringen per Auto die zu erlernende Verkehrskompetenz und gesunde Bewegung für die Kinder auf der Strecke bleiben.
Mit seiner 15. bundesweiten Clubinitiative zur Verkehrssicherheit, „Goodbye Elterntaxi“, nimmt der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, den täglichen Hol- und Bringverkehr vor Schulen ins Visier. Dafür werden in den kommenden Wochen ehrenamtliche ACE-Mitglieder deutschlandweit vor Schulen unterwegs sein, prüfen und beobachten sowie gemeinsam mit Elternvertretern und Lehrern Lösungsansätze diskutieren.
Kinder müssen Kompetenz im Straßenverkehr erlernen
Ist der Schulweg kurz genug, sollte er auf jeden Fall zu Fuß, per Fahrrad oder Roller zurückgelegt werden – zu Beginn in Begleitung der Eltern, später selbständig. Der vermeintlich sichere Pkw ist hingegen für Insassen als auch andere Verkehrsteilnehmer ein unterschätztes Risiko: Nicht unwesentlich ist die Gefahr, als Mitfahrer im Auto oder beim Ein- und Aussteigen zwischen hohen Auto-türen zu verunglücken. Ziel der Verkehrssicherheitsaktion ist es, Eltern, die beispielsweise im Halteverbot, in der zweiten Reihe, auf dem Radweg oder einem Zebrastreifen parken, auf die durch sie verursachte Unfallgefahr aufmerksam zu machen und sie zum Nach- und Umdenken zu bewegen.
Beim ACE sagte man: „Das eigenständige Zurücklegen des Schulweges ist eine wichtige Erfahrung für Kinder. Gerade in der Verkehrserziehung gilt: Übung macht den Meister und in diesem Sinne sollte bereits der Schulweg die erste Unterrichtsstunde sein. Je früher Verkehrssituationen geübt und bewältigt werden, desto sicherer bewegen sich unsere Kinder im Straßenverkehr. Das tägliche Bringen und Holen im Elterntaxi beraubt Kinder dieser wertvollen Erfahrungen und Trainingssituationen. Darum gilt auch für längere Schulwege: Die Kinder zumindest die letzten 500 Meter zu Fuß
gehen lassen.“
Laut Statistischem Bundesamt kam im Jahr 2017 im Durchschnitt alle 18 Minuten ein Kind im Alter von unter 15 Jahren im Straßenverkehr zu Schaden. Insgesamt waren es 29.259 Kinder, die allein im Jahr 2017 auf Deutschlands Straßen verunglückten. 40,5 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen kamen dabei als Insassen in einem Auto zu Schaden, 29,1 Prozent verunglückten als Fußgänger und 24,5 Prozent als Radfahrer.
Den kompletten Beitrag können Sie auch nachhören oder downloaden unter: www.was-audio.de/aanews/News20190403_kvp.mp3
Wirtschafts-News vom 3. April 2019
Michael Weyland informiert...
Veröffentlicht am: 03.04.2019
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