Ich bin nicht der absolute Sylt-Fan, aber hin und wieder sehr gern auf der Insel der Reichen und Schönen. So auch gerade im Rahmen einer Pressereise und zu Gast im wunderschönen "Hotel Stadt Hamburg" mitten in Westerland.
Sylt, die Insel erinnert mich an eine Frau, nein, an eine Dame. Sie erinnert mich an eine Dame, die sehr viel auf sich hält, es aber genießt, den Stürmen des Lebens zu trotzen, die auch mal mit verwurschtelten Haaren zu sehen ist. Hauptsache, alles lässt sich schnell wieder richten.
Mit Sylt ist es wie mit einer Dame. Beide sind ziemlich schnell erwachsen geworden, beide sind wunderschön, mit blauen Augen (dem Meer), mit blonden Haaren (dem Strand), mit schöner Kleidung und edlem Schmuck (die Natur und die Architektur). Sylt wird wie die junge Dame von allen Seiten umschwärmt und um schmeichelt. Man huldigt ihnen, will ihnen nah sein, ist in sie verliebt - viele abgöttisch.
Die Insel und die immer noch sehr schöne junge Dame müssen gar nicht viel tun, um diesen Zustand zu bewahren. Mal hier, mal da ein kokettes Lächeln, ein kleiner Skandal, ein wenig zu viel Haut zeigen, einige neue Liebhaber und alles läuft, wie schon seit langem.
Doch dann kommt der Zeitpunkt, wo selbst ein Liebhaber sieht, dass der Lack Risse bekommt, dass nicht mehr alles so strahlend schön ist. Die Insel wie die Dame ist nicht mehr so umschwärmt, die Liebhaber werden auch nicht mehr und nicht jünger. Nun überlegen beide, was tun und sie wollen ihre Schönheit bewahren. Die Dame und die Insel setzen beide auf Schönheitsreparaturen. Beide wissen aber, dass das nur kurzfristig hilft.
Was also tun? Beide müssen sich neu erfinden. Der Dame ist das längst gelungen - in Form ihrer wunderschönen Töchter. Die werden jetzt umschwärmt, sind der Mittelpunkt. Das kann die Insel nicht, die muss sich selber neu erfinden.
Und dabei, so mein Eindruck, ist Sylt gerade. Ein gutes Beispiel ist mein heutiges Domizil, das wundervolle "Hotel Stadt Hamburg" und der vor dem Abriss bewahrte "Alter Gasthof" in List - sicher einer der neuen Hotspots auf der Insel. Beide wurden von hotelverrückten Investoren übernommen, die mit ihren Mitteln dafür sorgen, dass die Insel wieder zu alten Glanz zurück kehrt, der aber in Wirklichkeit ein ganz neuer Glanz ist.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: (K)eine Liebeserklärung an Sylt
Hier und da blättert der Putz, aber ...
Veröffentlicht am: 08.04.2019
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