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Morgengruß von Helmut Harff: Ein Blick auf die Füße

Die sind aus ökologischer Sicht häufig sehr groß…

Heute morgen hörte ich ein Interview mit der Grünen-Politikerin Renate Künast. Es ging diesmal um ihr Buch „Rein ins Grüne - Raus in die Stadt“.  Darin plädiert sie für mehr Grün in deutschen Großstädten.

Das kann man ja gern fordern. Man sollte aber wissen, dass in den 11 größten deutschen Städten mindestens 50 Prozent der Stadtfläche mit Vegetation bedeckt sind. Das ergab zumindest die Auswertung von Aufnahmen aus dem All. Doch so richtig spannend wurde es, als die Moderatorin von der Stadtgrün-Lobbyistin wissen wollte, wie groß ihr ökologischer Fußabdruck bei der Erstellung des Buches war. Da kam die ansonsten redegewandte Politikerin ins Stottern, da verwies sie darauf, dass sie die meisten Städte schon früher besucht hatte und auf ihre Co-Autorin.

Da fiel mir ein Gedanke ein, der mir angesichts des aktuellen Europa-Wahlkampfes kam. Wie hoch ist hier der ökologische Fußabdruck? Wie viele Tonnen Papier werden für Wahlkampfplakate, Broschüren, Flyer und was es da noch so gibt, bedruckt? Wie viele tausende Kilometer werden allein für das Anbringen und den Abbau von Plakaten und Aufstellern mit Transportern gefahren? Gleiches gilt für die gefahrenen Kilometer der Wahlkämpfer. Ich frage mich auch, wie viele zumeist sinnlose Wahlkampfgaben verteilt werden, die in sehr vielen Fällen aus Kunststoff bestehen.

Ist all das überhaupt notwendig? Wählt eine Oma eine Partei, weil der Enkel einen Luftballon bekommen hat? Wählt jemand eine Partei, weil man ihm Gummibärchen, einen Flyer oder gar eine Rose überreicht hat und all das von sehr schlecht bezahlten Menschen in Asien oder Afrika – wenn nicht gar von Kindern – gefertigt wurde?

Wahlkampf als Umweltsünde? Wahlkampf als Belastung für das Klima, als eine Ursache für das Insektensterben, für mehr Müll? Das klingt erst einmal etwas verrückt. Doch wenn man genau hinsieht, dann scheint das ein weit größeres Problem zu sein, als beispielsweise Trinkhalme aus Kunststoff.

Doch es geht mir gar nicht nur um den Wahlkampf. Wie viele Werbegeschenke werden Tag für Tag in Deutschland verteilt, auf die wir getrost verzichten können? Wie viele Werbebroschüren, die keine konkreten Angebote, sondern nur Imagebotschaften verbreiten, werden Tag für Tag verteilt? Hier sollte man den Hebel viel eher ansetzen, als Plastiktüten zu verbieten. Die kann man nämlich x-fach verwenden, Werbezeugs in der Regel nur sehr eingeschränkt oder gar nicht. Hier sollten auch mal die Werbenden mehr Kreativität zeigen. Das gilt genau so für Wahlkämpfer, die alle die Welt, zumindest aber die Umwelt retten wollen.

Da fällt mir noch ein Beispiel ein. Volkswagen präsentierte ja gerade – wie sie auch hier lesen konnten – sein neuestes E-Auto. Alles Öko bei VW, so sollte zumindest eine Botschaft lauten. Alles Öko? Wenn man 200 Journalisten aus ganz Deutschland nach Berlin einlädt, dann ist diese Botschaft zumindest zweifelhaft. Das umso mehr, wenn heute eigentlich jeder weiß, dass Batterie betriebene Autos höchstens etwas für den urbanen Raum sind. Selbst dort ist die heutige Öko-Bilanz solcher Autos eher verheerend.

Wir müssen endlich dem Öko-Populismus in den Arm fallen und uns immer fragen, wie sinnvoll oder – was leider mehrheitlich der Fall ist – wie sinnlos sind die Maßnahmen, mit der man nicht mehr und nicht weniger als die Welt retten will.

Mein heutiger ökologischer Fußabdruck? Mit den Rad zum Bäcker, mit dem Auto in den Golfclub und zu Fuß in den Garten. Ausrechnen müssen Sie den schon selber.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 11.05.2019

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