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Problemfall Leiste

Männer acht- bis neunmal häufiger von Leistenbrüchen betroffen

Rund 200.000 Mal pro Jahr operieren Chirurgen dem Deutschen Ärzteblatt zufolge einen Leistenbruch. Damit gehört dieser Eingriff zu den häufigsten Operationen in Deutschland. Der Leistenbruch gehört zum Krankheitsbild der Hernien, bei denen Gewebe durch die Bauchwand austritt.

Doch nicht nur ein Bruch kann zu Problemen in diesem Bereich führen. Auch Sportverletzungen oder Schenkelhernien können Schmerzen in der Leistengegend verursachen. Oftmals tritt ein Leistenbruch auf, wenn Betroffene besonders schwer heben. Männer leiden aufgrund der Anatomie häufiger an Vorfällen im Leistenbereich als Frauen. „Normalerweise führen Leistenbrüche besonders bei erwachsenen Männern nur selten zu Komplikationen. Dennoch sollten Patienten einen Leisten- oder Bauchwandbruch untersuchen lassen und sich einen ärztlichen Rat einholen“, erklärt Dr. Thomas Wilhelm, Chefarzt der Chirurgie II – Allgemein- und Visceralchirurgie am St. Vinzenz-Hospital in Köln.

Typisches Männerleiden

Bei einem Leistenbruch tritt Gewebe durch eine Bruchpforte aus dem Bauchraum hervor. Betroffene bemerken dies anhand einer Vorwölbung, die sich in der Leistengegend zeigt und tastbar ist. Häufig verursacht der Bruch zunächst lediglich ein Ziehen oder leichtes Druckgefühl. Leiden Patienten unter starken Schmerzen, stellt dies ein Anzeichen dafür dar, dass herausgetretenes Gewebe, beispielsweise eine Darmschlinge, eingeklemmt oder gar abgeschnürt wurde. In diesem Fall muss eine Notoperation erfolgen, um Komplikationen wie einen Darmdurchbruch zu vermeiden. Männer leiden acht- bis neunmal häufiger unter Leistenbrüchen als Frauen.

„Der Grund dafür liegt im Leistenkanal in der Bauchwand. Dieser steht bei der Entwicklung männlicher Babys offen, damit die Hoden durch die Bauchwand hindurchtreten können, bis sie im Hodensack ankommen“, so Dr. Thomas Wilhelm. Wächst dieser Kanal nicht weit genug wieder zu, befindet sich hier eine Schwachstelle, die ein Leben lang einen Leistenbruch begünstigen kann. Im Säuglingsalter treten Leistenbrüche relativ häufig auf, da sich der Kanal manchmal erst in den ersten Lebensmonaten schließt. Einen Bruch, der im Erwachsenenalter auftritt, bezeichnen Mediziner als erworben. Vorwiegend ältere Männer leiden unter Leistenbrüchen. Sie verfügen meist über eine schwächere Bauchwand, sodass durch Fettleibigkeit oder anderweitige Erhöhung des Bauchinnendrucks, wie Husten oder Niesen, das Gewebe leichter durchbricht.

Sport kann Schmerzen verursachen

Doch auch bei jungen Männern kann es zu einem Bruch in der Leistengegend kommen. Besonders Bodybuilder setzen ihre Bauchwand häufig einer extremen Belastung aus, sodass das Risiko einer Hernie steigt. Ebenso kann es bei Fußball- oder Eishockeyspielern gelegentlich zu Schmerzen im Leistenbereich kommen. Dr. Thomas Wilhelm erklärt: „In der Regel bemerken Patienten die Schmerzen direkt nach dem Sport. Sie lassen sich auf eine Reizung der Nerven im Leistenkanal zurückführen, die aufgrund wiederholter Erhöhung des Bauchinnendrucks auftritt. Auch Muskel- oder Sehnenzerrungen beispielsweise können zu solchen Beschwerden führen“ Mediziner sprechen hier häufig von einer Sportlerleiste.

Schwangerschaft erhöht Risiko

In selteneren Fällen können Frauen ebenfalls einen Leistenbruch erleiden. Gewebeschwäche und Fettleibigkeit steigern auch bei ihnen das Risiko einer Hernie. Zudem kann ein erhöhter Bauchdruck bei einer Schwangerschaft zu Leistenbrüchen führen. Häufiger treten bei Frauen allerdings Schenkelbrüche auf. Sie ähneln einem Bruch in der Leiste, da die Schmerzen ebenfalls in diesen Bereich ausstrahlen. Bei einem Schenkelbruch bricht ein Teil der Eingeweide durch eine Lücke, in diesem Fall unterhalb des Leistenbands, zwischen Beckenknochen und Schambein.

Bei Verdacht zum Arzt

Eine Hernie in der Leistengegend bleibt häufig zunächst unbemerkt. Erst bei Ertasten der Vorwölbung oder bei Schmerzen suchen Betroffene einen Arzt auf. Um Komplikationen vorzubeugen, sollten Patienten aber bereits bei Verdacht auf einen Leisten- oder Schenkelbruch einen Mediziner konsultieren, bei starken Schmerzen und dem Verdacht auf eine Einklemmung sollte dies umgehend erfolgen. Er tastet die Leistengegend nach Vorwölbungen ab. Verfestigt sich der Verdacht, nutzt er den Ultraschall, um diese Diagnose zu bestätigen. Bei Kleinkindern und Frauen beheben Ärzte den Vorfall immer operativ.

Männer im Erwachsenenalter werden von Medizinern individuell beraten und entweder zunächst beobachtet oder insbesondere bei einsetzenden Schmerzen oder einem größer werdenden Leistenbruch dann operiert. „Wir öffnen die Leiste durch einen minimalinvasiven Eingriff oder direkt über einen Schnitt, verlagern das Gewebe dann zurück in den Bauchraum, verschließen die Bruchpforte und verstärken die Bauchwand mit einem Kunststoffnetz“, erklärt Dr. Thomas Wilhelm. Je nach Material verwächst es mit der Umgebung oder löst sich teilweise auf. Damit es gar nicht erst zu einer Operation kommt, gibt es diverse Maßnahmen, um einem Bruch der Leiste vorzubeugen. Generell raten Ärzte zunächst dazu, Übergewicht abzubauen, um ständigen Druck in der Bauchhöhle zu senken. Aber auch Über- oder Fehlbelastungen beispielsweise durch bestimmte Sportarten sollten vermieden werden.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 25.07.2019

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