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Aufgespießt: Armes Abendland

... deine Kirchen verschwinden

(Helmut Harff / Chefredakteur) Vor einigen Tagen schreckte mich eine kurze Meldung im Radio zu sehr früher Stunde auf. In der Meldung hieß es, dass eine Forschungsgruppe an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn eine "Theorie des sakralen Raumes" im 21. Jahrhundert entwickeln soll. Die soll dazu beitragen, den unterschiedlichen gesellschaftlichen Interessen gerecht zu werden.

Hintergrund für diesen Forschungsauftrag ist unter anderem, dass die Landesinitiative StadtBauKultur NRW für das Jahr 2030 prognostiziert, dass rund ein Viertel der 6.000 Kirchen bis dahin verkauft, umgenutzt oder abgerissen wird. Das würde bedeuten, dass rund 1.500 christliche Gotteshäuser als Steinbruch oder bestenfalls als Kletterhalle - wie schon in Mönchengladbach geschehen - "genutzt werden".

Ja, neu ist nun wirklich nicht, dass unsere Kirchen weitgehend leer stehen, nicht oder nur noch selten genutzt werden. Doch wenn in nur einer Dekade in einem westlichen Bundesland 1.500 Kirchen endgültig dicht machen und teilweise der Abrissbirne zum Opfer fallen werden, so macht mich das sehr betroffen. Ich betone das mit dem westlichen Bundesland, weil man ja bei gleicher Entwicklung in den östlichen Bundesländern gern auf die Säkularisierung durch die DDR verwiesen wird. Welche finsteren Kräfte haben da wohl in Nordrhein-Westphalen gewirkt? Hat das was mit der immer wieder an die Wand gemalten Islamisierung des Abendlandes oder eher mit der Sozialdemokratisierung der CDU zu tun?

Beides glaube ich nicht, schließlich wird kein Christ am Betreten einer Kirche gehindert und auch die CDU verbietet das nicht. Es sind also wir, die wir in einem christlich geprägtem Umfeld, in einem christlich geprägten Europa aufgewachsen sind, die die Kirchen dem Verfall oder zumindest einer Zweckentfremdung ausliefern. Das sollte uns mehr Angst als irgendeine islamische Glaubensrichtung machen.

Wenn Kirchen, wenn christliche Gebäude vor die Hunde gehen, dann geht auch vor die Hunde, was unsere Kultur, unser Zusammenleben, was unsere Art zu Leben ausmacht. Ich verstehe überhaupt nicht, warum so eine Meldung nicht für einen Sturm der Entrüstung sorgt, warum nicht die Christen parteiübergreifend sofort eine Sondersitzung des Bundestages fordern, warum die katholischen und evangelischen Kirchenoberhäupter nicht sofort handeln, zumindest aber sehr laut aufheulen angesichts einer so unchristlichen Entwicklung.

Doch nichts dergleichen passiert - absolut nichts. Alle, die Kirchen, die Politik, die Künstler, die Geisteswissenschaftler, die Lehrer, eigentlich wir alle machen weiter, als wenn nichts passieren würde. Wir tanzen um das Goldene Kalb, anstelle uns wirklich Sorgen zu machen. Ein entchristliches Land - das ist für mich eine Horrorvorstellung.

Doch welche Schlussfolgerungen sollten wir aus unserer Gleichgültigkeit ziehen? Ich finde, wir sollten all unsere christlichen Feiertage mit sofortiger Wirkung abschaffen. Wem egal ist, wem es schlicht am Allerwertesten vorbei geht, wenn Gotteshäuser geschleift oder verscherbelt werden, warum soll der noch Weihnachten, Ostern, Pfingsten oder auch am Reformationstag frei haben?

Ich habe da noch eine Idee: Die AfD sucht doch immer verzweifelt Räumlichkeiten für ihre Parteitage. Wie wäre es, wenn die Kirche ihnen ihre zur Verfügung stellt - für eine saftige Spende und der Bedingung, dass jede Veranstaltung mit einem mindestens einstündigen ökumänischen Gottesdienst beginnt, bei dem die Teilnahme Pflicht ist. So könnte die Partei doch sichtbar einen Beitrag zur Rettung des Abendlandes vor dem Islam leisten.

Wobei, warum sollte man das der AfD überlassen? Auf den publikumswirksamen Kirchentagen tauchen ja auch genügend Politiker aller anderen Parteien auf.

Foto: Pixabay

 


Veröffentlicht am: 03.02.2020

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