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Knuffig, elektrisch und mit Stil

Michael Kirchberger, Auto-Medienportal.Net, war im Fiat 500e unterwegs



Fiat hat den Klassiker Cinquecento in die Moderne katapultiert. Nachdem alle Versuche, den Verbrauch weiter zu senken, sich auch durch Motoren mit nur zwei Zylindern die erforderlichen Ergebnisse nicht recht einstellen wollten, wird nun auf Strom umgestellt.

Der neue 500 streckt sich auf 3,62 Länge 1,68 Meter in der Breite, und es gibt ihn nur noch mit elektrischem Antrieb. Wenn nicht hier, wo sonst, möchte man meinen. Als klassischer City-Flitzer spielt die Reichweite für ihn eine eher sekundäre Rolle.

Die knappen Abmessungen, ein kleiner Wendekreis und vor allem die lokal emissionsfreie Fahrt sind Tugenden, die gerade in den Städten gerne genommen werden. Obwohl die ja eigentlich vom Dämon Automobil befreit werden sollen, ginge es nach dem Willen mancher Zeitgenossen. Wie auch immer, wir waren mit der leistungsstärkeren Version des italienischen Kleinwagens unterwegs und haben mit ihm eine ganze Reihe glücklicher Momente erlebt. Fiat macht es dem unkundigen Kunden allerdings unnötig schwer und spricht vom „neuen 500“. Der in den Abmessungen etwas kleinere „alte“ 500 bleibt mit Verbrennungsmotor im Programm, so dass es sinnvoller erscheint vom 500e zu sprechen, wie es Fiat zunächst auch selbst getan hat.

Der 500 soll ein Elektroauto zum Preis eines Verbrenners sein, verspricht Fiat. Für die leistungsstärkere Variante mit 42-kWh-Akku, die es erst in der zweithöheren Ausstattungsstufe Icon gibt, sind allerdings gleich mindestens 29.560 Euro fällig, trotz der Umweltprämie von mehr als 9000 Euro landen wir für die Grundausstattung bei rund 20.000 Euro, ganz schön viel Geld für einen Kleinstwagen, dessen Kofferraumvolumen bei nur 185 bis 550 Litern liegt und der im Fond allenfalls den Rackern von der letzten Bank ein adäquate Bleibe anbietet. Dabei ist das Raumangebot im Vergleich zum Vorgänger deutlich größer geworden, auch die Möblierung des Innenraums hat mit besserer Verarbeitung und angenehmeren Materialien gewonnen. Anleihen werden sogar bei ganz großen Brüdern genommen. Die Taste für die elektrische Türentriegelung ist die gleiche, wie sie Maserati im Supersportler MC20 einbaut. Der ist im Grunde auch ein Zweisitzer, nur etwa teurer und stärker.

Sparsam in der Stadt



Wobei sich im 500e kaum jemand über mangelnde Leistung beklagen kann. 118 PS (87 kW) leistet der permanent erregte Elektromotor, sein Spitzendrehmoment schnellt aus dem Stand heraus auf kräftige 220 Newtonmeter. Das reicht für fast schon spritzige Zwischenspurts, einer Kanonenkugel gleich saust der Elektro-Fiat los, dem Baron von Münchhausen wäre er ein adäquates Reisemittel gewesen. Apropos Lügenbaron: Das mit der Reichweite ist auch beim 500e so eine Sache. Im Stadtverkehr ist er mit niedrigem Verbrauch bei günstiger Witterung König der Distanz. Obwohl die hier nun wahrlich keine Rolle spielt. Überland gefahren purzeln natürlich die Kilometer, besonders, wenn die Heizung heizt, das Fahrlicht leuchtet und am Ende noch die elektrische Sitzerwärmung bemüht wird. 14,3 kWh verbraucht der Cinquecento Elektro laut WLTP-Norm, bei einem Energievorrat von 42 kWh im 300 Kilogramm schweren Lithiumionen-Akku ergibt dies eine Reichweite von knapp 300 Kilometern. In der Stadt sind es mehr, auf großer Fahrt hingegen mussten wir zum Nachladen nach 260 Kilometern stoppen.

Geladen wird an der Haushaltssteckdose in 15 Stunden und 15 Minuten, an der Wallbox in viereinviertel Stunden und eine Schnelladesäule mit 85 kW bringt den Akku in 35 Minuten von 0 auf 80 Prozent. Aber – wir konnten auch das berühmte „kein Anschluss unter dieser Nummer“ erfahren. Das ging nicht auf das Konto des 500e, aber doch auf jenes des örtlichen Energieversorgers. Der hat im Wohnviertel gleich vier Ladestationen eingerichtet, verlangt allerdings auch für nicht Abonnenten, die mit Kreditkarte zahlen, satte 45 Cent je Kilowattstunde. Per App lässt sich aus der Ferne prüfen, ob die Säule frei ist, dann einmal um den Block und mit der Karte anmelden. Stecker rein und los sollte es gehen. Aber wie gesagt, nichts passiert. Den Vorgang also wiederholen. Das aber scheitert daran, dass der Stecker an der Ladedose nicht freigegeben wird, „Karte nicht erkannt“, meldet der Automat mit stoischer Gleichförmigkeit. Notrufnummer anrufen, aber keiner geht ans Telefon. Eine Stunde später ist wieder jemand erreichbar, der nach kurzem Hin und Her, die Verriegelung aus der Kommandozentrale heraus aufhebt und die Fahrt zu einer anderen Station empfiehlt. Eine Erklärung für den Fehler gab es nicht.

Zurück zum Elektro-Fiat. Der mit einem sehr ordentlichen Fahrverhalten glänzt. Sein durch den etwa 300 Kilogramm wiegenden Akku tiefliegender Schwerpunkt macht Karosserieneigungen weitgehend wett, die Lenkung ist halbwegs gefühlvoll, und auch das Bremsen gelingt trotz kräftigem Rekuperationseinsatzes ganz komfortabel. Die Einrichtung ist umfangreich, ob Ladeschale fürs Handy, schlüsselloses Starten oder Klimaanlage und Sitzheizung, in den höherwertigen Varianten bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt. Allenfalls nach einem sinnvolleren Package, denn bei der Einkauffahrt zum Getränkehändler ist schmerzlich zu erfahren, dass ja schon das dicke Ladekabel samt Tasche gut ein Drittel des Kofferraumvolumens verschlingt.

Der Sherpa für den Notfall

Neun Sekunden braucht der 500e von 0 auf 100 km/h, bei 150 km/h setzt die elektrische Begrenzung ein. Die drei Fahrmodi wandeln den Charakter des Vorankommens, in der Normalstellung passt der Vergleich zum gut motorisierten Benziner, das Range-Programm verstärkt die Rekuperation, wodurch sich der Fiat allein mit dem Gaspedal nicht nur beschleunigen, sondern auch bis zum Stillstand verzögern lässt. Die Einstellung Sherpa legt alle energieintensiven Energieverbraucher lahm und begrenzt das Höchsttempo auf 50 km/h, das soll über die letzten Meter bis zur nächsten Ladesäule retten.

Ein Hingucker ist der neugestaltete 500 auf jeden Fall. Er weckt Sympathie und fast schon Begehrlichkeiten. Mit einigen Extras wie unter anderem Metallic-Lackierung, Style-, Winter- und Komfortpaket Rundum-Kamera klettert der Preis aber deutlich nach oben und landet bei 34.060 Euro! Da wird manch ein Pragmatiker ins Grübeln kommen und sich am Ende bei einem Kleinstwagen doch für einen anderen entscheiden. Für Lifestyle-Chauffeure steht diese Option natürlich nicht zu Verfügung. Je heftiger ihr Herz für den Cinquecento schlägt, desto bereitwilliger werden sie die Geldbörse öffnen.

Fotos: Auto-Medienportal.Net/Michael Kirchberger

 


Veröffentlicht am: 22.05.2021

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