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Was an den sieben größten Whisky-Mythen dran ist

... erläutert Eyck Thormann

Am 18. Mai ist World Whisky Day. Ein willkommener Anlass, sich den Mythen und Ammenmärchen zu widmen, die sich rund um das ‚Wasser des Lebens‘ ranken. Wir haben Eyck Thormann, Brand Ambassador Whiskys bei Pernod Ricard Deutschland gefragt, was an den Binsenwahrheiten dran ist.

Zur Person: Eyck Thormann hat insgesamt 14 Jahre als Barkeeper gearbeitet, war davon 11 Jahre lang Bar-Chef auf Sankt Pauli und ist mehrfacher Deutscher Cocktail Meister (DCM). Aktuell ist er als Brand Ambassador Whiskys bei Pernod Ricard Deutschland tätig und verbindet hier Beruf und Leidenschaft.

Je älter der Whisky, desto besser die Qualität
Eyck Thormann:
Nicht ganz - Je länger der Whisky im Fass bleibt, desto mehr nimmt er dessen Aromen an. Durch die längere Reifung im (Eichen-)fass sind ältere Whiskys komplexer und intensiver im Geschmack. Sie haben mehr Tiefgang, da während des natürlichen Verdunstungsprozesses mehr Flüssigkeit verloren geht.

Ob das gleichzeitig für eine bessere Qualität steht, ist eine Frage des Geschmacks. Einsteigern würde ich zum Beispiel den guten Rat geben, mit einem gefälligeren, milden Single Malt Scotch in die Whisky-Genuss-Welt einzutauchen. The Glenlivet Founder’s Reserve ist hier eine gute Wahl.


Whiskys schmecken alle gleich
Eyck Thormann:
Stimmt nicht! Generell könnte die Geschmacksvielfalt kaum größer sein. Jeder Whisky hat seine ganz eigenen Charakterzüge. Ein amerikanischer Bourbon, der mindestens zur Hälfte aus Mais besteht und in ungebrauchten Eichenfässern lagert, schmeckt süßlich. Ein Blended Scotch Whisky hat dagegen ein sehr viel gefälligeres, leichtes Aroma. Ein Single Malt Whisky hat wiederum viel Kraft, die er durch den besonders langen Reifeprozess in den Fässern erhält.
Wer ein ausgezeichnetes Scotch Blend ausprobieren möchte, dem lege ich Chivas Regal (18 Jahre) ans Herz. Beim Single Malt empfehle ich einen Aberlour (16 Jahre). Ein guter Bourbon ist zum Beispiel der Four Roses (Single Barrel) und meine Irish Whiskey-Empfehlung ist der Single Pot Still von Redbreast (12 Jahre).


Ein Blend ist nie so gut wie ein ‚echter‘ Single Malt
Eyck Thormann:
‚Blend‘ ist nur ein Label und sagt über die Whisky-Qualität erst einmal rein gar nichts aus; genauso wenig wie das Signet ‚Single Malt‘. Sie zeigen die verschiedenen Herstellungsverfahren der Whiskys auf. Malts werden nur aus gemälzter Gerste hergestellt, Single Malts stammen darüber hinaus aus nur einer einzigen Destillerie und Blends sind Verschnitte verschiedener Whiskysorten. Die Basis hierfür sind meistens Grain Whiskys aus verschiedenen Getreidesorten, die dann mit verschiedenen Single Malt Whiskys aus unterschiedlichen Brennereien verblendet werden.

Bei einem Blend werden bis zu 80 verschiedene Whiskys verschnitten. Grain Whiskys dürfen neben Gerste auch weitere Getreidearten (darunter Mais und Weizen) enthalten. Meistens stammen diese auch aus unterschiedlichen Brennereien. Generell gilt: Je höher der Anteil an Malt Whiskys, desto hochwertiger der Blend. Denn Malt Whiskys können ihre Nuancen besonders intensiv ausspielen und sorgen so für eine kontinuierliche Qualität. Ein besonderer Vertreter ist der sogenannte Blended Malt, wo ausschließlich verschiedene Single Malts – also Whiskys, die nur aus gemälzter Gerste und einer einzigen Brennerei stammen - miteinander verblendet werden (z.B. Chivas Regal Ultis).

Ein guter Blend ist also so etwas wie die ‚Best of-Collection‘ des Master Blenders, der aus einzelnen Malt und Grain Whiskys aus verschiedenen Destillerien mit ihren individuellen Geschmacksnoten ein harmonisches Gesamtkunstwerk kreiert.

Und wer hat’s erfunden?
Eyck Thormann:
Darüber streiten sich Schotten und Iren bis heute. Die Iren behaupten, der Schutzpatron Saint Patrick habe die Brennereikunst aus den Mittelmeerländern auf die Insel gebracht und erst danach nach Schottland exportiert. Die Schotten halten mit einer Urkunde aus dem Jahr 1494 dagegen, wo der Verkauf von Gerste zur Whisky-Produktion erstmals dokumentiert ist.

Ganz gelüftete ist das Rätsel also bis heute nicht. Fest steht aber: Im 15. Jahrhundert war die Alkoholherstellung nur für medizinische Zwecke erlaubt. Und es war ein Schotte, nämlich George Smith, der 1824 der Erste im Tal des Flusses Livet war, der eine offizielle Lizenz zum Herstellen von Malt Whisky für den Verzehr erwarb und den Namen The Glenlivet patentieren ließ. Ein guter Geschäftsmann! Die Destillerie besteht bis heute und die Marke gehört auch aktuell noch zu den Absatzstärksten in den USA.


Whisky eignet sich nicht zum Mixen von Cocktails
Eyck Thormann:
Oft heißt es, Whisky dürfe nur pur getrunken werden. Auch ich bevorzuge meinen Whisky ‚neat‘. Erlaubt ist aber ganz klar alles, was schmeckt!

Viele der bekanntesten Cocktail Klassiker basieren auf Whisky, wie z.B. der Whisky Sour, der Manhattan oder der Mint Julep. Aber auch Longdrinks wie Jameson Ginger & Lime oder Whisky Cola sind sehr beliebt. Meine Empfehlung: Probiert doch mal einen Whisky Sour mit Four Roses Yellow Label-Bourbon oder einen Irish Coffee mit dem irischen Whiskey-Klassiker Jameson.


Whisky ist das neue Gold
Eyck Thormann:
Richtig! Tatsächlich gibt es im Moment zahlreiche Spekulanten am Whisky-Markt. Seit ein paar Jahren erfahren vor allem hochwertige, schottische Single Malt Whiskys eine große Wertsteigerung. Whisky wird nicht umsonst auch als ‚flüssiges Gold‘ bezeichnet. Allerdings verhält es sich beim Whisky genauso wie bei anderen Geldanlagen auch: Wer sich mit dem Anlageobjekt nicht auskennt, sollte sich besser an den Fachhändler seines Vertrauens wenden und ihn um Rat fragen.

Und denkt bitte immer daran: Ein Whisky ist zum Trinken da! Obwohl ich selbst mit Whisky spekuliere, bin ich immer noch ein großer Verfechter der offenen Flasche. Vergesst den Genuss also bei aller Sammelliebe niemals!


Whisky ist nur was für ‚alte Männer‘
Eyck Thormann:
Diesen Mythos haben wir dem alten Rollenbild zu verdanken, das Whisky mit Zigarre-rauchenden, betagten Männern in Verbindung gebracht hat. Aktuelle Studien des IWSR, DISCUS und Branchenzahlen zeigen, dass auch immer mehr Millennials zwischen 20 und 40 hochwertige Spirituosen für sich entdecken und immer auf der Suche nach innovativen Produkten sind. Und zwar ganz gleich, ob männlich oder weiblich.

2018 haben 10 Prozent der 35- bis 44-jährigen Whisky verzerrt. Das ist eine Steigerung von sechs Prozent im Vergleich zum Jahr davor in dieser Altersgruppe. Der Grund: Die Generation Y ist immer auf der Suche nach neuen, hochwertigen Produkten, die für den stillvollen Genuss konzipiert sind. Der

Wunsch nach Individualität wird immer ausgeprägter. Kein Wunder also, dass immer mehr jüngere Verbraucher ihre Liebe zu Whisky entdecken. Gleichzeitig nimmt das Interesse für unser Whisky-Sortiment bei den älteren Konsumenten etwas ab.


Eycks persönlicher Favorit
Aberlour A'Bunadh – in Fassstärke abgefüllt, im Sherry-Fass gelagert, sanft im Abgang und mit einer feinen Raisin Brandy-Note.

Foto: Pernod Ricard Deutschland

 


Veröffentlicht am: 18.05.2019

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