Morgengruß von Helmut Harff: Das "e" macht es

... oder doch nicht?

Heute ist ein ganz wichtiger Tag für alle Genießer, die dem Alkohol nicht völlig entsagen. Warum fragen Sie? Heute ist der World Whisky Day. Wenn das kein wichtiger Tag ist, frage ich mich, welcher Genuss-Feiertag sonst wichtig sein soll.

Ach ja: Der World Whisky Day findet jedes Jahr am dritten Samstag im Mai statt. Initiiert wurde er von dem in Edinburgh aufgewachsenen Schotten Blair Bowman, der diesen Ehrentag des Whiskys während seiner Studentenzeit an der University of Aberdeen ins Leben rief. Streng genommen gab es 2008 einen ähnlichen Whisky-Feiertag: den International Whisky Day, der 2008 proklamiert wurde und seit 2009 immer am 27. März zu Ehren des Geburtstages des britischen Autoren und Whisky-Experten Michael Jackson (1942 – 2007) gefeiert wird. Angesichts der Tatsache, dass so viele Whiskys oder Whiskeys gibt, können da zwei Feiertage überhaupt nicht schaden.

Ja, und da ist schon das große Problem: Whisky oder Whiskey, schottisch oder irisch bzw. amerikanisch? Ich finde, das ist überhaupt kein Problem, zumal immer mehr Whisky - bleibe ich mal bei dieser Schreibweise - aus immer mehr Ländern kommt. Was habe ich da in letzter Zeit nicht alles probiert. Whisky aus Deutschland, aus Italien, aus Österreich und aus Japan, um nur einige wenige Länder zu nennen.
 
Bleibt die alte Frage, welcher Whisky es denn nun sein soll. Die Frage ist ganz einfach: alle guten - aber jeder zu seiner Zeit und zum richtigen Anlass. Ich jedenfalls gehöre nicht zu denen, die "ihren" Whisky gefunden haben. Dazu gibt es einfach viel zu viele gute.

Wieso soll ich auch im Winter am Kamin den gleiche Whisky trinken wie an einem Sommerabend vor der Feuerschale im Garten? Ich glaube auch kaum, dass der gleiche Whisky zum Ausklang eines Golftunieres passt, wie nach einem guten Essen. Man trinkt ja auch nicht immer den gleichen Wein.

Was bleibt? Man legt sich nicht nur einen Weinkeller zu, man hat auch noch ein Whiskydepot. Das ist allerdings unproblematischer, denn Whisky stellt weniger Anforderungen an sein Lager, als der kapriziösere Wein. Dafür kann die Flasche mit oder ohne "e" geschrieben das Budget schon mal deutlicher belasten, als eben eine Flasche Wein. Doch auch hier punktet der Whisky mit seiner immer stärker zu beobachtenden Wertsteigerung. Doch wie sagte Experte Eycke Thormann im gerade veröffentlichten Interview: Ein Whisky ist zum Trinken da! Das ist ein guter Rat, denn die Spekulation in Whisky ist nur etwas für die Kenner der Materie.

So, nun ist erst einmal Frühstück angesagt. Dazu gibt es selbstverständlich noch keinen Whisky. Alles hat eben seine Zeit, auch oder vor allem ein guter Whisky.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück und einen schönen World Whisky Day mit Freunden, die einen guten Tropfen auch zu schätzen wissen.

Foto: Pixabay

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