Fliegen neu denken: Neue Antriebskonzepte

MTU Aero Engines auf der Paris Air Show 2019

Auf der International Paris Air Show (17. bis 23. Juni 2019) präsentiert Deutschlands führender Triebwerkshersteller MTU Aero Engines zukunftsweisende Antworten wie noch nie.

Die Ziele: militärische Antriebe noch leistungsfähiger und zivile noch sparsamer und umweltverträglicher zu machen. Dabei hat die MTU aus München nicht nur die nächste zivile Antriebsgeneration im Visier, sondern richtet ihren Blick auch auf die Zeit nach 2050.

Neues interaktives Technologieexponat

Auf ihrem rund 300 Quadratmeter großen Stand (Nummer C254) in der Halle 2A präsentiert der Konzern technologische Highlights aus ihren drei Geschäftsbereichen - zivile und militärische Triebwerke sowie Instandhaltung. Im Mittelpunkt des Auftritts steht das neue Technologieexponat: Ein 85-Zoll-Bildschirm wird entlang eines stilisierten Triebwerks bewegt und stellt interaktiv die MTU-Schlüsseltechnologien der nächsten Getriebefan-Generation im Detail dar. Hierbei konzentriert sich die MTU auf ihre beiden Komponenten Hochdruckverdichter und die schnelllaufende Niederdruckturbine. Die neuen Technologien sollen in den 2030er-Jahren in der Luft sein.

Thematisiert werden auch die aktuellen Dauerbrennerthemen der Branche: nachhaltige, regenerative Kraftstoffe (eFuels), die sofort eingesetzt werden können, Elektrisches bzw. Hybrid-Elektrisches Fliegen sowie Fliegen mit Wasserstoff, also den Einsatz von Brennstoffzellen.

Triebwerkskonzepte für 2050

MTU zeigt auch Antriebsideen für die Luftfahrt ab dem Jahr 2050. Sie helfen dabei, die ambitionierten Flightpath-2050-Umweltziele bis hin zum emissionsfreien Fliegen zu erreichen. Die beiden innovativen MTU-Ansätze gehen über herkömmliche Technologien hinaus: Der Composite-Cycle-Ansatz kombiniert die bewährte Fluggasturbine mit einem Kolbenverdichter und -motor und beim STIG Cycle wird ein Dampfkraftprozess in den Gasturbinenprozesse integriert, um die Wärme des Abgasstrahls dem Prozess innerhalb des Triebwerks wieder zuzuführen.

Welche Rolle die Digitalisierung für die Münchener spielt, erfahren die Messebesucher ebenfalls am MTU-Stand: Auf einem eigenen Screen wird deutlich, wo im Triebwerk mittels virtueller Entwicklung Prozesse schneller, effizienter und ökonomischer gestaltet werden können und wie wichtig Simulationen in Zukunft für die Bereiche Entwicklung, Produktion und Zulassung werden.

Die Münchner haben auch aktuelle Hardware im Gepäck: Ein GEnx-Turbinenzwischengehäuse wird in Originalgröße präsentiert und in einer Vitrine sind neue Werkstoffe sowie innovative Bauteil-Designs, die mittels additiver Fertigung realisiert werden können, ausgestellt.

Abgerundet wird der MTU-Messeauftritt von den Zukunftsforschern des Münchner Luftfahrt-Think-Tanks Bauhaus Luftfahrt. Sie präsentieren ihre Konzeptstudie Composite Cycle Engine und erläutern, wie Kolbenmaschinen den thermischen Wirkungsgrad erhöhen, indem sie höhere Spitzendrücke und -temperaturen im Kerntriebwerk ermöglichen. Ihre Annahme: Für eine Inbetriebnahme im Jahr 2050 können Verbesserungen beim Kraftstoffverbrauch von elf Prozent gegenüber der erwarteten 2050er-GTF-Technologie erreicht werden. Das bedeutet inklusive technologischer Verbesserungen am Flugzeug bis zu 50 Prozent gegenüber der 2000er-Turbofan-Technologie.

Text: Erwin Halentz/MTU
Fotos: MTU

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