Trabi-Treffen in Herzfelde

... dem Mekka für Liebhaber alter DDR-Fahrzeuge

Herzfelde in Brandenburg vor den Toren Berlins avancierte am vergangenen Pfingstwochenende zum Mekka für Liebhaber alter Fahrzeuge aus DDR-Zeiten.

Tausende Auto- und Motorradfanshatten ihren Spaß beim Betrachten und Fachsimpeln über Oldtimer der besonderen Art: Beim 11. IFA- und Oldtimertreffen wurden von den Gästen insbesondere Ostmobile unter die Lupe genommen (IFA = Industrieverband Fahrzeugbau). Zu sehen waren vor allem alte Zweiräder und Autos aus der ehemaligen DDR sowie Fahrzeuge aus der Produktion von anderen Comecon-Ländern. Selbstverständlich präsentierten sich auch Klassiker aus Westeuropa und den USA. Interessant: die meisten Mobile befinden sich in Privatbesitz.

Der Trabi – der Kleinwagen der DDR – dominierte auf dem weitläufigen Gelände, wo fast 1.000 Fahrzeuge mit „vorwiegend Osthintergrund“ das Herz der Fans höher schlagen ließ. Selbstverständlich war die Auswahl breit gefächert: So in der Normalvariante mit reichlich Chrom, als Rallyefahrzeug oder in der Armee-Ausführung. Aber auch als Kombi und Limousine in den drei Modellen 500, 600 und 601 mit Zweitakt- und Viertaktmotor begeisterten sie das Publikum. Kaum zu glauben, aber einige dieser Exemplare bringen es noch immer auf stattliche 140 km/h und manche sogar noch mehr.

Die Silbermedaille ging an den Wartburg, ebenfalls in verschiedenen Varianten zu sehen. Bewundert wurde ein 313-Cabrio aus dem Jahr 1958. Die meisten Gäste waren zu dieser Zeit noch nicht geboren. Aufmerksamkeit erregten auch die Modelle Wartburg 311 Coupe und Wartburg 353 S. Wie auf den meisten Oldtimertreffen hierzulande waren auch in Herzfelde fast alle Fahrzeuge in einem bemerkenswerten technischen Zustand. Ein großes Kompliment an die Besitzer, die viel Herzblut in ihre Fahrzeuge stecken.

Ein grandioses Bild: Barkas, Lada, Moskwitsch, Saporoshez (alle drei aus sowjetischer Produktion) oder der Skoda aus Tschechien standen in einer Reihe neben Käfer, Ente, BMW, Ford, Pontiac oder Fiat.

Reichlich vertreten waren Zweiräder: Mit dabei waren der SR 2, also das Nachfolgemodell des ersten von Simson gefertigten Kleinkraftrades im thüringischen Suhl. Außerdem Mokicks, verschiedene Modelle von Rollers, AWO (DDR-Motorrad), Jawa (Motorrad aus der Ex-CSSR) und MZ-Kräder.Die Simson „Schwalbe“ , das Kleinkraftrad der DDR, war in aller Munde: Zwischen 1963 und 1986 wurden mehr als eine Million Exemplare davon gebaut;sie erreicht in der Spitze 60 km/h, hat einen Hubraum knapp unter 50 ccm, ihre Tankfüllung fasst 6,8 Liter, ihr Verbrauch liegt zwischen 2,5 bis 2,8 Liter pro 100 Kilometer, die Leistung beträgt 2,5 bis 2,7 kW und bringt imes Leergewicht auf rund 80 Kilogramm.

Das Bild rundeten Trecker, Lkw, Feuerwehr und Ex-Militärpolizei-Barkas ab.

Im nächsten Jahr ist das Dutzend voll – das 12. IFA und Oldtimertreffen ruft…

Text und Fotos:
Erwin Halentz

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