Wirtschafts-News vom 26. Juli 2019

Michael Weyland informiert...

(Michael Weyland) Weibliche IT-Profis in Deutschland sind weitestgehend der Auffassung, dass das Geschlecht keine negativen Begleiterscheinungen auf ihre Karriere hat. 71,6 Prozent glauben, dass dieses Merkmal für den beruflichen Fortschritt – bei entsprechender Qualifikation – sogar irrelevant ist.

74,2 Prozent haben dabei die Erfahrung gemacht, dass ihre Meinung vom ersten Tag an vollkommen geschlechtsneutral respektiert wurde und 82,6 Prozent sind sich sicher, dass stets ihre Fähigkeiten und Erfahrungen und nicht ihr Geschlecht bei der Beurteilung der eigenen Arbeit von Bedeutung waren. Diese Erkenntnisse ergab eine Studie von Kaspersky Lab unter 1.000 deutschen IT-Experten beiderlei Geschlechts.

Insgesamt äußerten sich sowohl Männer als auch Frauen vornehmlich positiv über ihre Erfahrungen im deutschen IT-Sektor. 45,6 Prozent der Männer und 51,2 Prozent der Frauen gaben an, dass ihre Erfahrungen „stimulierend“ seien, 60 Prozent der Männer und 61,4 Prozent der Frauen machten „kollaborative“ Erfahrungen. Nur 27,6 Prozent der Männer und 35,2 Prozent der Frauen berichteten dabei über Stress.

Der anhaltende Frauenmangel in der IT- und Tech-Branche legte jedoch bereits im Vorfeld der Studie die Vermutung nahe, dass gewisse Faktoren weibliche Aspiranten trotzdem davon abhielten, eine Karriere in der Technologieindustrie anzustreben. Auch eine Umfrage im Auftrag des Di-gitalverbands Bitkom unter mehr als 500 Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche kommt zu dem Ergebnis, dass lediglich jeder siebte Bewerber (15 Prozent) auf eine Stelle für IT-Spezialisten weiblich ist.

Kritikpunkte sind: Mangel an Identifikation, Respekt und Informationsangeboten

• Fast die Hälfte (48,4 Prozent) der im IT-Bereich beschäftigten deutschen Frauen gaben an, dass der Mangel an weiblichen Fachkräften in der Branche sie zunächst hemmte, eine Karriere im Technologiesektor anzustreben. Fehlende Identifikationsfiguren sind oft eines der größten Hemmnisse, wenn bislang traditionell eher einseitige Geschlechtsstrukturen aufgebrochen werden sollen.

• 41 Prozent der weiblichen IT-Professionals pflichteten bei, in ihrem Arbeitsalltag bereits „Mansplaining“ erlebt zu haben. Dabei handelt es sich um herablassende Erklärungen von Männern in der Überzeugung, über einen Gesprächsgegenstand besser Bescheid zu wissen als eine weibliche Kollegin.

• Von den in Deutschland befragten Frauen schätzten 25,8 Prozent ihre professionellen Entwicklungschancen in einem beruflichen Umfeld mit gleicher Verteilung von Männern und Frauen positiver ein. Einen Überhang weiblicher Kollegen präferierten 16,4 Prozent.

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