Wirtschafts-News vom 2. September 2019

Michael Weyland informiert...

(Michael Weyland) Jährlich verschwinden deutschlandweit etwa 100.000 Fahrzeugkennzeichen. Was nach einem schlechten Scherz klingt, ist häufig das Werk von Tank- und TÜV-Betrügern. Warum sich der Klau von Nummernschildern aktuell häuft, wie man ihn vorbeugt und was Betroffene tun sollten, darüber informiert der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub.

Mit welcher Absicht werden Nummernschilder geklaut?


Außergewöhnliche Ziffern-Nummern-Kombinationen werden zwar gerne als Souvenir geklaut. Meist steckt jedoch eine kriminelle Absicht dahinter. Ein hoher Spritpreis, wie in diesem Sommer, animiert an der Tankstelle zum Tanken ohne zu bezahlen. Wird dabei ein fremdes Nummernschild genutzt, sind die Diebe schwer zu identifizieren. Auch der TÜV-Betrug ist weit verbreitet. Dazu wird die fremde Prüfplakette abgelöst und auf das Nummernschild eines Fahrzeugs gesetzt, das nicht ohne großen finanziellen Aufwand durch die Hauptuntersuchung gekommen wäre.

Wie kann man sich vorm Kennzeichenklau schützen?

Die Zunahme des Klaus wird durch die heute in Deutschland üblichen Plastikhalterungen für Nummernschilder begünstigt. Die standardmäßig gesteckten Nummernschilder aufzubrechen ist eine Sache von Sekunden. Sicherer ist es, das Kennzeichen fest mit der Karosserie zu verschrauben, wie beispielsweise in Frankreich und Italien üblich.

Was tun, wenn man bestohlen wurde?

Ohne amtliches Kennzeichen fahren, ist verboten. Ist das Nummernschild weg, geht es deshalb sofort und ohne Auto zur Polizei, um den Verlust zu melden und zu verhindern, dass man mit dem Diebesgut begangene Straftaten angelastet bekommt. Dies gilt auch bei Aufenthalt im Ausland. Bestenfalls sollten Geschädigte zudem Anzeige erstatten. So besteht die Chance, dass der Dieb die Kosten für das neue Kennzeichen trägt, falls er gefasst wird. Um wieder mit dem Fahrzeug fahren zu können, ist anschließend der Gang zur Kfz-Zulassungsstelle nötig. Dort wird das alte Nummernschild gesperrt und ein neues wird ausgestellt. Mitzubringen sind, neben der Diebstahlsanzeige der deutschen Polizei, ein Ausweisdokument, der Fahrzeugschein und der Fahrzeugbrief sowie die Original-Bescheinigung der letzten Hauptuntersuchung. Ist ein zweites Kennzeichen vorhanden, sollte man auch dieses vorlegen. Auch die Versicherung ist zu informieren.

Welche Konsequenzen ergeben sich für Bestohlene?

Neben dem Zeitaufwand für die Behördengänge kostet der Diebstahl des Kfz-Kennzeichens Geld: bis zu 35 Euro Verwaltungsgebühren, rund 25 Euro für das Prägen neuer Kennzeichen und 35 Euro für den Austausch alter Fahrzeugpapiere. Das bisherige Kennzeichen ist ab diesem Zeitpunkt für zehn Jahre zur Fahndung ausgeschrieben.

Den kompletten Beitrag können Sie auch nachhören oder downloaden unter: www.was-audio.de/aanews/News20190902_kvp.mp3

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