Morgengruß von Helmut Harff: Herbstgedanken

... über den Garten, das Drachen steigen und viele Gänse

Alle Vorzeichen stehen auf Herbst. Meteorologisch haben wir den ja auch schon, doch das meine ich gar nicht. Überall zeigt sich, dass der Sommer 2019 so langsam aber sicher Geschichte ist.

Die meisten Felder sind abgeerntet und die Wintersaat wird vorbereitet. Über die Reste auf den Äckern manchen sich die seit Tagen bereits durchziehenden Gänse, Kraniche und was da noch so rumfliegt her. Die Zugvögel haben mit ihren Wanderungen längst begonnen.

Im Garten zeigt sich auch schon der Herbst. Die beste Frau der Welt pflanzt höchstens noch Herbstblumen. Dafür fahren wir jetzt die Ernte ein – die Ernte, die wir ihrem grünen Daumen verdanken. Ich habe dann die hohe Ehre, aus all den Bohnen, Erbsen, Gurken, Zucchini, Tomaten, Kohlrabi, Möhren, den vielen Kräutern – um nur einiges zu nennen – etwas leckeres zu zaubern oder es für später zu konservieren.

All das frische Gemüse sorgt schon dafür, dass für mich der Herbst die Genusszeit schlechthin ist. Zu keiner Zeit im Jahr kann man so in frischen Lebensmitteln, in frischem Obst und Gemüse schwelgen, wie eben im Herbst. Dazu kommen noch die Pilze, die man – so es etwas geregnet hat – fast im Vorübergehen beim Wandern, aber sogar auf dem Golfplatz findet.

Wie sich für mich der Herbst noch ankündigt? Ich habe gestern die ersten Christstollen im Supermarkt gesehen. Wobei ich schon sagen muss, dass das selbst für einen Weihnachtsfan wie ich es bin, deutlich zu früh ist. Man sollte damit wenigstens so lange warten, bis das Zubehör zu Halloween aus den Regalen verschwunden ist. Wenn man das mal weiter denkt, dann müssten die ersten Osterhasen schon am dritten Advent in den Geschäften auftauchen. Man kann es auch übertreiben.

Ach ja, zum Herbst gehört auch das Drachensteigen und das Toben durch die Laubhaufen. Die ersten Drachen habe ich schon fliegen sehen, für die Laubhaufen ist es noch etwas früh.

Doch wo Licht, ist auch Schatten. Herbst bedeutet auch, dass die Tage immer kürzer und die Nächte immer kühler werden. Wir haben schon mal im Garten nach der Feuerschale gesehen und bereits das Kaminholz bestellt. Die sinkenden Temperaturen sorgen nun auch dafür, dass man wieder mehr anziehen muss. Das ist, was ich nun am Herbst überhaupt nicht mag – aber man kann ja nicht alles haben.

Dafür sorgen die herbstlichen Temperaturen dafür, dass mir nicht schon Schweißperlen auf der Stirn stehen, wenn ich nur vor die Tür gehe. So gesehen ist der Herbst auch die Zeit, in der ich gern raus gehe, Rad fahre, wandere und selbstverständlich stundenlang auf dem Golfplatz unterwegs bin.

Frühstücken auf dem Balkon ist bei 10 Grad nicht gerade ein Vergnügen. Ein Vergnügen ist es aber, selbst gemachte Himbeermarmelade zum Frühstück zu genießen. Mehr Bio geht nicht.

Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.

Foto: Pixabay

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