Morgengruß von Helmut Harff: Helfen oder nicht

… das kann Kopfschmerzen machen

Kopfschmerzen – da bin ich Experte. Die quälten mich schon als Kind. Damals wusste ich woher die kamen. Sie hatten ihre Ursache in verstopften Kiefernebenhöhlen. Doch wir wissen ja aus dem eigenen Erleben und aus der Werbung, dass es unzählige Arten von Kopfschmerzen gibt.

Ganz sicher verbreitet sind stressbedingt Kopfschmerzen. Wer Stress hat, hat auch Kopfschmerzen – auf diese einfache Gleichung kann man es in vielen Fällen bringen. Kopfschmerzauslöser sind Stress in Job, Stress in der Beziehung oder Stress beim Bauen. Selbst Stress beim Hobby, im Verein oder ähnliches kann Kopfschmerzen auslösen. Und ich rede von wirklich fiesen Kopfschmerzen. Dazu gibt es viele Dinge, von denen man sagt, dass sie einem Kopfschmerzen machen – das aber nur im übertragenen Sinn.

Es gibt noch etwas, was einem rasende Kopfschmerzen machen kann. Ich meine die Existenzangst, ich meine die Angst davor, einfach nicht mehr auf die Füße zu kommen oder den Boden unter den Füßen zu verlieren. Da helfen keine Tabletten, da hilft überhaupt kein Arzt, da helfen nur helfende Hände. Da helfen nur wohltätige Hände. Wen das Schicksal oder wer auch immer so gebeutelt hat, dass die Zukunft nur die Farbe schwarz hat, dessen Kopfschmerzen werden erst dann geringer, wenn jemand hilfreich die Hand reicht.

Doch wem reicht man die Hand? Wie und wo ist man selber wohltätig? Auch das kann zumindest im übertragenen Sinn Kopfschmerzen machen. Gibt man dem Bettler etwas, kauft man auch noch das dritte Exemplar einer Obdachlosenzeitung, berät man mal jemand ohne Honorar, greift man einfach mal zu, backt man einfach mal einen Kuchen? Viele Fragen, die in sehr vielen Fällen eben dar nicht so einfach zu beantworten sind.

Ist es wirklich so schwer, wohltätig zu sein, ist das so schwer, das einem das Kopfschmerzen macht? Für religiöse Menschen sollte das zumindest keine Frage sein. In allen großen Religionen gehört Wohltätigkeit einfach dazu. Wer in den Himmel oder ähnliche Regionen kommen will, kann das nur, wenn er auf Erden wohltätig war. Und die Ungläubigen? Kaufen die sich lieber Kopfschmerztabletten?

Das wäre am „Internationalen Tag der Wohltätigkeit“ keine gute Idee, zumal heute auch noch der „Kopfschmerztag“ ist. Ob das Zufall ist? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass es ziemlich einfach ist, wohltätig zu sein und zumindest deshalb keine Kopfschmerzen zu bekommen. Vielleicht sollte aber auch der, der auf Wohltätigkeit angewiesen ist, Leute einfach dahingehend ansprechen, das sie mit ihrer Wohltätigkeit auch etwas für sich selber tun können – nämlich einen Grund für Kopfschmerzen zu eliminieren.

Ich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass Wohltätigkeit Stress abbauen kann. Kein Stress = keine Kopfschmerzen, dass ist doch eine tolle Aussicht.

Eine tolle Aussicht ist auch mein stressfreies Frühstück mit der stressfreien besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und einen stressarmen Tag.

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Pixabay

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