Wenn keiner mehr bleibt

Wege aus der Alterseinsamkeit

Mit zunehmendem Alter wächst auch die Gefahr zu vereinsamen: Nach der Rente verlieren viele den Kontakt zu früheren Kollegen und Kolleginnen und die erwachsenen Kinder wohnen oftmals weit entfernt.

Tritt dann noch eine Pflegebedürftigkeit ein, stellt der ambulante Pflegedienst häufig den letzten Kontakt zur Außenwelt dar. Den Mitarbeitern fehlt allerdings oftmals die Zeit, sich intensiv um die Betroffenen zu kümmern. Eine Alternative gegen eine Vereinsamung im Alter stellt die Betreuung in häuslicher Gemeinschaft dar, besser bekannt als 24-Stunden-Pflege, bei der die Betreuungskraft mit den Betroffenen unter einem Dach lebt.

Markus Küffel, Vorstandsmitglied des Verbandes für häusliche Betreuung und Pflege e. V. und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH, erklärt, wie ganztägige Betreuung aus der Vereinsamung hilft.

Einsamkeit gefährlich für die Gesundheit

Laut einer Langzeitstudie des University College London sterben Rentner früher, wenn sie von ihrem sozialen Umfeld isoliert leben. „Einsamkeit führt auf der einen Seite zu Herz-Kreislauf-Problemen und schwächt auf der anderen Seite unter anderem das Immunsystem“, weiß Markus Küffel zu berichten.

Doch nicht nur das: Menschen mit weniger sozialen Kontakten achten weniger auf sich und gelten auch deshalb als anfälliger für Krankheiten. Darüber hinaus leiden Betroffene oftmals unter Stress und neigen aufgrund dessen häufiger zu Depressionen. Um sich nicht allein zu fühlen, hilft es oft schon, den Alltag aktiver zu gestalten. Abhängig von der körperlichen und geistigen Verfassung des Betroffenen kommen für abwechslungsreiche Stunden sowohl sportliche Aktivitäten als auch Sing- und Gesprächsnachmittage infrage.

Helfende Maßnahmen

Auch Pflegebedürftigen muss aus der Einsamkeit geholfen werden, da sie sonst oftmals geistig und körperlich abbauen. „Dafür eignet sich insbesondere eine 24-Stunden-Betreuung, bei der die Pflegebedürftigen zu Hause nicht mehr auf sich alleine gestellt sind“, betont Markus Küffel.

Dieses 1:1-Betreuungskonzept zeichnet sich dadurch aus, dass die Betreuungskräfte aus Osteuropa sich neben grundpflegerischen- und hauswirtschaftlichen Aufgaben vor allem auch durch Gespräche und die Erledigung von alltäglichen Dingen, wie kochen, gemeinsames Essen, einkaufen und abwaschen um den Betroffenen kümmern. Anders als bei der ambulanten Pflege steht bei dieser Betreuungsform ausreichend Zeit für solche Dienstleistungen zur Verfügung.

Auch Unternehmungen wie morgendliche Spaziergänge oder Kartenspiele am Abend sind möglich, um den Pflegebedürftigen das Gefühl von Zugehörigkeit zu schenken. „Dadurch fühlen sich die Betroffenen wieder gebraucht und verfallen nicht in ein Loch der Isolation“, erklärt Markus Küffel. Abhängig von Sprachkenntnissen und Erfahrungen der jeweiligen Betreuungskraft sowie der Betreuungssituation müssen Betroffene bei der 24-Stunden-Pflege mit einem monatlichen Preis zwischen 2.200 und 2.700 Euro rechnen.

Foto: Michael B. Rehders

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