Morgengruß von Helmut Harff: Nett sein

… ist gaaaaaaanz einfach

Nett sein, das ist sicherlich nicht etwas, was Menschen zuerst einfällt, wenn sie uns Deutsche beschreiben sollen. Das ist schade, denn ich kenne viele Leute, die durchaus nett sein können. Ich kenne aber auch sehr viele Leute, die eher eine List vermuten, wenn man, wenn ich nett bin.

Dabei sind sich wohl alle einig, dass das Leben einfacher wäre, wenn wir alle nett oder netter wären. Man stelle ich vor, die Autobauer wären nett zu den Käufern von Autos mit merkwürdiger Software. Man stelle sich vor, Donald Trump wäre nett zur Welt oder der türkische Regierungschef Erdogan wäre nett zu den Kurden und seinen politischen Gegnern. Die Welt wäre garantiert eines – netter.

Doch nicht nur die Großen, die großen Abzocker würden die Welt netter machen, dass können wir alle. Das Schöne am nett sein ist, dass es nichts kostet (na den Autobauern schon), nicht weh tut und ganz einfach ist. Nett sein, das kann man in jeden Alter lernen. Hier gilt der Satz „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, nicht, denn jeder kann lernen nett zu sein.

Wieso fangen wir nicht gerade heute damit an, noch netter als bisher zu sein? Warum heute? Weil heute der Welt-Nettigkeitstag oder World Kindness Day ist. Nein, der kommt mal nicht aus den USA. Dieser Aktionstag wurde von der japanischen Nettigkeitsbewegung initiiert. Premiere dieses im Wortsinne netten Tages feierte man 1998 in Tokyo am Erföffnungstag der Konferenz des World Kindess Movement. Ob es Zufall ist, dass der 13. November auch der Tag ist, an dem 1997 das "Small Kindness Movement" entstand?

Doch das ist egal, viel wichtiger ist, dass die Nettigkeitsbewegung erreicht, dass die Menschen freundlicher im Umgang miteinander sind. Ziel ist die Entstehung einer freundlicheren Welt. Wir sollten also zumindest heute nett zueinander sein, nicht jemand den Stinkefinger zeigen, auch dann nicht auszurasten, wenn uns etwas nicht gefällt. Wir sollten heute einfach versuchen, möglichst oft „Danke“ und „Bitte“ zu sagen, Menschen anzulächeln. Wir schon gesagt, das tut nicht weh, aber sehr gut.

Mark Twain  soll einmal gesagt haben: "Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können". Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, als die Bitte, an 365 Tagen im Jahr den Welt-Nettigkeitstag zu begehen, irgendwie immer darum bemüht zu sein, noch etwas netter zu sein.

Ich hoffe jetzt, dass der Handwerker, der gleich klingeln wird, ein Netter ist. Ich jedenfalls werde in anlächeln.

Ihnen wünsche ich ein nettes Frühstück und gaaaaaaanz viele nette Menschen. Es wäre doch toll, wenn wir demnächst als das Volk von netten Menschen gesehen werden.

Foto: Pixabay

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