Keine Versagensängste mehr

Golf-Kolumne von Robert Nussbaumer

Liebe Golfbegeisterte,
   
die Angst zu versagen, nicht gut genug zu sein, sein Gesicht zu verlieren.... all das sind Ängste, die primär deshalb zustande kommen, weil wir uns selbst zu sehr unter Druck setzen. Wir erwarten zu viel und diese hohe Erwartungshaltung ist es, welche uns Probleme bereitet.

Nun ist es (leider) nicht so, dass wir am Schlusstag der Masters in Augusta am 18. Loch stehen und einen Putt zu bewältigen haben, der über Sieg oder Niederlage entscheidet und uns Millionen an Preisgeld und Sponsor-Verträgen bringt – oder eben nicht.
Nein, selbst eine Runde mit Freunden, wo es nur um ein Getränk im Clubhaus geht, bringt manch einen von uns so unter Druck, dass selbst der 30-cm-Putt schier unmöglich erscheint – Yipps lässt grüßen!

Woher kommen diese Emotionen und Ängste? Es ist in uns Menschen so angelegt, dass wir gewinnen wollen. Wir sind ja schließlich als Gewinner auf die Welt gekommen. Wir haben uns schon bei der Befruchtung gegen Millionen von „Mitstreitern“ durchgesetzt und das „Race of life“ gewonnen. Deshalb, ob wir es zugeben oder nicht, wir wollen gewinnen, unseren Erwartungen entsprechen und vor allem nicht das Gesicht verlieren.

Wie können wir diesen Zustand optimieren, so dass wir in Zukunft gelassener in stressigen Situationen reagieren? Das funktioniert relativ einfach. So wie Sie hoffentlich jetzt in einem Zustand der Entspannung und Gelassenheit diesen Blog-Beitrag lesen, so gilt es diese Gelassenheit auch in anderen Situationen des Lebens zu bewahren. Und dies nicht nur am Golfplatz, sondern im Leben insgesamt.

Mit diesen einfachen Schritten geben Sie Versagensängsten keine Chance mehr!

Erstens: Beginnen Sie zuallererst damit sich zu freuen. Das mag für Sie ein wenig seltsam scheinen, aber denken Sie an den alten Spruch: „Wenn dir das Leben Zitronen schenkt, mache eine Limonade daraus“. Egal, wie stressig und herausfordernd die nämliche Situation auch sein mag: sprechen Sie laut aus: „Ich freue mich auf diesen Putt! Ich freue mich auf diesen Schlag! Ich freue mich auf diesen Pitch! Ich freue mich über diese Aufgabe!“

Sie werden eins feststellen: Ihr Gehirn kann nicht unterscheiden, ob Sie sich freuen, weil Sie die Situation zu hundert Prozent im Griff haben, oder ob Sie sich einer Suggestion unterwerfen. Das Gehirn kennt keine Fake News. Eine Information, die von außen kommt, und sei es, weil Sie sie selbst aussprechen, kommt für das Gehirn von außen – und ist damit zunächst einmal wahr. Ihr ganzer Körper stellt sich auf Vorfreude ein und produziert entsprechende Hormone.

Wenn Sie sich erst einmal wirklich auf etwas freuen, ist es sehr schwer, noch ängstlich und nervös zu sein. Natürlich ist ein gewisser Level an Nervosität notwendig um Leistung zu bringen. Aber wie so oft macht es die Dosis.

Unabhängig, ob Sie ein Turnier oder eine Runde mit Freunden spielen: Auch wenn es um etwas geht, nehmen Sie es wie eine „normale und alltägliche“ Golfrunde! Dasselbe gilt auch für die Clubmeisterschaft oder ähnlich prestigeträchtige Turniere, Ihre Schläger und Ihr Ball wissen nicht, ob es sich jetzt um eine Juxrunde oder um die Qualifikation für irgendeinen Wettbewerb geht. Stellen Sie einfach Ihr Gehirn entsprechend darauf ein.

Zweitens: Verändern Sie Ihre Denkmuster! Zu denken, dass der nächste Schlag und das Ergebnis nichts werden, ist die Basis um das zu ernten, was wir säen. Das Schöne beim Denken ist, das wir selbst entscheiden, WIE und WAS wir denken. Glauben Sie an sich und geben Sie diesen negativen Gedanken keinen Platz in Ihrem Kopf. Das hört sich trivial an, nicht wahr? Mag sein, dass Sie jetzt denken, das sei naiv und allzu leicht gesagt.
Aber die Realität zeigt, dass es genau so funktionieren kann. Denken Sie einmal an Fußball: Da ist bekanntlich auch nichts unmöglich. Was glauben Sie, warum große Mannschaften Pokalturniere hassen? Wie oft ist es schon passiert, dass eine mental stärkere Mannschaft auch dann gewonnen hat, wenn sie als Außenseiter angetreten ist? Erstaunlich oft. Dahinter stecken weder Raketentechnik noch psychologische Schwerstarbeit. Der Glaube an den eigenen Erfolg kann den Erfolg überhaupt erst möglich machen.

Ein Tipp: Schreiben Sie doch Ihre negativen Glaubenssätze einfach einmal auf. Dann schreiben Sie dahinter das exakte Gegenteil. Und dieses sprechen Sie dann immer wieder laut aus. Statt „Dieser Putt kann nichts geben“ sagen Sie sich mit erhobenem Kopf: „Der Putt wird ein Erfolg!“ Auch wenn das noch keine Garantie ist: die Chance, dass der Putt wirklich ein Erfolg wird, steigt.

Drittens: Was ich selbst von Turniergolfern gelernt habe, ist, dass es nur ein HIER und JETZT gibt. Nicht der misslungene Schlag am letzten Loch oder die schwierige Aufgabe am nächsten Loch zählt, sondern es gibt nur einen wichtigen Schlag, einen wichtigen Moment. Und der ist jetzt!

Bitte berücksichtigen Sie insbesondere den dritten Punkt. Golf ist mitunter deswegen so eine Herausforderung, weil wir effektiv während einer 4-stündigen Golfrunde nur ca. 15-20 Minuten „spielen“ und den großen Rest der Zeit in unserem Kopfkino verbringen. Das wäre an und für sich kein großes Problem, vorausgesetzt, es läuft nicht wie bei vielen von uns eine „Tragödie“ mit 6 Staffeln à 12 Folgen in unseren Köpfen ab.

Ich darf Ihnen bei der Umsetzung wie immer das Allerbeste wünschen. Ich weiß, Sie können das, Sie müssen es nur wollen.

Es freut mich, wenn Sie Fragen und Anregungen haben. Schreiben Sie mir einfach: office@robertnussbaumer.com

Bis demnächst!

Ein schönes Spiel und ein schönes Leben wünscht Ihnen Ihr

Robert Nussbaumer





Übrigens, dieses und weitere Themen können Sie vertiefend in meinem neuen Buch: „Golf – Spiegel des Lebens“ lesen. Das Buch zum Preis von 24,90 Euro können Sie mit persönlicher Widmung hier bestellen.

Und wenn Sie Gefallen an meinen Ideen und Konzepten haben und mich für Ihr Unternehmen oder Ihren Club zu einem Impulsvortrag einladen möchten, kontaktieren Sie mich einfach.

Ich freue mich!

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