Morgengruß von Helmut Harff: Aufstehen

... was sonst

Jeder von uns kennt das - das Leben ändert sich hin und wieder von einer Sekunde auf die andere. Der eine verliert einen lieben Menschen.  Einer verliert seinen Job oder man landet im Krankenhaus.

Egal was passiert, es erwischt einen eiskalt. Man hat gar keine Zeit, sich auf die Situation einzustellen. Doch selbst wenn diese Zeit noch da ist, man ist am Boden, fragt sich, ob es überhaupt noch weiter geht. Dann kann man sich hängen oder gar fallen lassen. Man verfällt in Apathie, einem ist alles egal, man badet förmlich in Selbstmitleid.

Das kann, das sollte, das darf man aber nicht machen. Aufstehen, nach vorn blicken ist angesagt. Wir alle haben sicherlich schon mal den Spruch gehört, wonach sich immer mindestens eine Tür öffnet, wenn sich eine andere zuvor geschlossen hat.

Ich habe schon so einige Schicksalsschläge erlebt und für mich ein anderes Bild gefunden, weshalb ich immer wieder aufgestanden bin, warum ich immer wieder nach vorn blicke. Das hat was mit unserm Körperbau, mit unsern Augen zu tun. Was ich meine? Wir sind von der Natur gar nicht dafür eingerichtet, sehnsüchtig nach hinten zu blicken. Unsere Augen sehen schlicht nicht nach hinten. Wir können nicht einmal den Kopf so weit nach hinten drehen, dass wir sehen, was da hinter uns passiert. Wollen wir zurück blicken, müssen wir uns umdrehen. Passen wir dann nicht auf, fallen wir erneut.

Das macht es dann noch schwieriger, wieder aufzustehen. Also ist es doch viel sinnvoller, gleich nach vorn zu blicken. Dann haben wir die realistische Chance, die sich öffnenden Türen zu erblicken. Vielleicht müssen wir zuerst den Kopf etwas einziehen, um durch zu passen. Doch wenn wir es nicht versuchen, bleiben wir davor stehen wie der bekannte Ochs vor dem Scheunentor. Und wer möchte schon so ein Rindvieh sein.

Ich jedenfalls nicht und deshalb blicke ich - ein Stück Lunge weniger oder nicht - nach vorn und freue mich auf mein zuhause und die Beste Frau der Welt.

Ihnen wünsche ich allen ein genussvolles Frühstück.

Foto: Pixabay

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