Es gibt Dinge, die werden weder durch ein Virus verändert, noch kann die Politik daran etwas ändern. Ich meine das, was sicherlich nicht nur meinen Kollegen Erwin jubeln lässt – die Tage werden wieder sichtbar länger.
Das ist eine Tatsache, die ganz sicher schon bei unseren Vorfahren vor Jahrtausenden die Lebensgeister neu belebt hat. Seit damals treibt es uns Menschen in dieser Zeit raus. Man will sich wieder bewegen, will die Frühjahrsblüher bewundern, will das Knallen der Knospen und das Ausschlagen der Bäume sozusagen hautnah erleben.
Alle, die einen kleinen oder auch großen Garten ihr Eigen nennen, die eine Terrasse, einen Balkon oder nur einen Blumenkasten haben, juckt es in den Fingern, endlich wieder zu Spaten und Hacke greifen zu können. Ja, man soll mit dem Pflanzen bis nach den Eisheiligen warten, doch wer hält sich wirklich daran. Und selbst wenn, gibt es wahnsinnig viel für alle zu tun, die gern gärtnern. Es wird sicherlich eine Weile dauern, bis der Garten wieder vom grünen Daumen seines Besitzers zeugt und mit der immer höher stehenden Sonne um die Wette strahlt.
Die Supergärtner sind schon dabei, im Gewächshaus, im Frühbeet oder auf dem Fensterbrett die ersten Pflänzchen anzuziehen. So übertrieben geht die Beste Frau der Welt nicht vor, auch wenn es ihr – mir auch – schon sehr in den Fingern juckt, wieder in der Erde zu wühlen, alles Abgestorbene auf dem Kompost zu werfen und den schon mal auf die Anbauecken – Beete gibt es in unserem Bauerngarten nicht – zu verteilen. Wenn ich wieder fitter bin, werde ich die Laube mit einem neuen Anstrich versehen, doch das wird noch eine Weile dauern.
Doch man muss ja nicht nur im Garten den langsam aufkommenden Frühling genießen. Das kann man in Parks, aber auch im Wald oder sonstwo im Grünen machen. Das tolle daran ist, dass das selbst angesichts eines komischen Virus nicht nur niemand verbietet, sondern genau so etwas empfohlen wird. Man sollte sich dazu nur nicht mit mehr als tausend Menschen verabreden.
Apropos verabreden: Man kann sich auch mit einigen Mitmenschen verabreden und für etwas mehr gepflegtes Grün in seinem Wohnumfeld sorgen. Wenn man dabei einen Meter Abstand von einander einhält, hat selbst Gesundheitsminister Spahn nichts dagegen.
Ach ja: Haben Sie sich auch schon mal darüber gewundert, warum gerade Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen aktuell nicht stattfinden sollen? Ich habe eine Idee: Würde man alle Zusammenkünfte mit mehr als 500 Menschen untersagen, dürfte beispielsweise der Bundestag nicht mehr tagen. Wobei, da sind ja ohnehin nie alle anwesend.
Leider ist es noch zu kalt für ein Frühstück im Garten. Also genießen die Beste Frau der Welt und ich das noch am heimischen Tisch.
Ihnen wünsche ich ein genussvolles Frühstück.
Foto: Pixabay
Morgengruß von Helmut Harff: Die Tage werden länger
... und die Lust auf Grün steigt
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