Morgengruß von Helmut Harff: Technische Probleme

Internet-Zeitalter – das dauert wohl noch

Gestern lobte sich die Telekom dafür, dass das Internet nicht ständig zusammenbricht, dass es stabil ist. Ja, was denn sonst? Reicht es schon aus, seinen ganz normalen Job zu machen, um sich selber zu loben, wenn es schon kein anderer macht. Von der Konkurrenz war (bisher) so ein Quatsch nicht zu hören.

Telekom hin oder her, ich höre seit Wochen – seit auch im Altenheim Videochats das Thema sind – immer wieder von massiven Schwierigkeiten, wenn es um Internetverbindungen geht. Immer wieder brechen Verbindungen zusammen, funktionieren Videokonferenzen nicht. Selbst bei hochkarätigen und international verbreiteten virtuellen Konzerten kommt es immer wieder zu Problemen, verschwinden Menschen im Nirvana, wird irgend etwas anderes eingespielt.

Und dann sind da die Schüler, die Studenten, die, die im Home Office arbeiten. Viele können das gar nicht oder nur eingeschränkt. Überall und immer wieder wird deutlich, wie anfällig die Technik ist. Die einen – wie ich in der Ecke der Lausitz, in der ich gerade ausharre – haben Glück, schon wenige Kilometer weiter sieht das ganz anders aus. Bei mir funktioniert das Netz ziemlich fehlerfrei – es sei denn, ein Teil steigt irgendwo mal aus. Andere wären froh, wenn eine Videokonferenz mal halbwegs ruckelfrei ablaufen würde.

Darüber wäre ich auch froh, wenn ich mit meiner Verwandtschaft per Smartphone verbunden bin. Die Qualität der Bilder erinnert mich an die ersten Fernsehbilder meiner Kindheit Anfang der 1960er Jahre.

Unter dem Strich bleibt für mich das Fazit, dass wir vom Internet-Zeitalter, vom wirklich überall verfügbarem, technisch einwandfrei funktionierenden Internet noch so weit entfernt sind, wie man von einer automobilen Gesellschaft entfernt war, als der erste Ford „T“ vom Band lief.

Ich hoffe, dass man die Krise und die damit verbundenen Erfahrungen mit dem Internet nutzt, sehr viel Geld, vor allem aber sehr viel Sachverstand in den Ausbau des Internets, in die Infrastruktur zu investieren. Um noch mal in den Zeiten des legendären Ford zu bleiben: Wir müssen die Landstraßen befestigen, die Autobahnen (aus)bauen und sehr schnell jeden Feldweg asphaltieren. Erst wenn die Daten ruckelfrei ohne Ausnahme überall abrufbar sind, wenn die technischen Probleme beim Internet so gering wie bei einem gut gewarteten modernen PKW sind, können wir vom Internet-Zeitalter wirklich sprechen.

Ach ja, der erste auf automatisch angetriebenen Fließbändern hergestellte Ford verließ am 14. Januar 1914 die Fertigungshalle. Seitdem vergingen einige Jahrzehnte, bis man wirklich von einer automobilisierten Welt reden konnte. Mal sehen wie lange es dauert, bis wir wirklich im funktionierenden Internet-Zeitalter angekommen sind. Vielleicht hilft die Krise ja dabei. Dann hätte der Virus doch noch was Gutes.

Nur gut, dass die Beste Frau der Welt und ich zumindest beim Frühstück noch völlig analog unterwegs sind.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Katharina v.S., Roswitha, Katja

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