Wirtschafts-News vom 29. April 2020

Michael Weyland informiert...

(Michael Weyland) "Sparen muss man sich leisten können" - was bislang eher als angestaubte Binsenweisheit galt, wird derzeit für mehr und mehr Deutsche angesichts der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Folgen zur dramatischen Erfahrung.

Vor wenigen Monaten im Oktober 2019 sagten noch drei Viertel der durch die norisbank bevölkerungsrepräsentativ Befragten, dass sie 2020 mehr oder zumindest genauso viel sparen wollen wie im Vorjahr.

Nach nur kurzer Zeit hinterlässt die Corona-Krise aber bei vielen deutliche Spuren: So hat in wenigen Wochen jeder sechste Deutsche offenbar seine Sparpläne aufgegeben. In einer aktuellen Befragung sagen bereits knapp 40 Prozent der Deutschen, dass sie künftig weniger oder gar nicht mehr sparen werden.

Ein wesentlicher Grund: Unsicherheit macht sich bei den Deutschen angesichts der jüngsten Erfahrungen und der noch nicht absehbaren Folgen der Corona-Pandemie breit. 45 Prozent der Deutschen, so das aktuelle Umfrageergebnis, möchten mit Blick auf ihre Finanzen erst einmal abwarten, wie sich die aktuelle Situation auf sie auswirken wird. Das hat Folgen - sowohl auf das Konsum- als auch vor allem auf das Sparverhalten. Plante vor der Krise noch jeder Fünfte eine größere Anschaffung in diesem Jahr, so tut dies aktuell nur noch jeder Sechste.

Bemerkenswertes weiteres Ergebnis der aktuellen Befragung:
Trotz aller geäußerten Spar-Zurückhaltung und trotz der Skepsis der Befragten gegenüber künftig möglichen Wertsteigerungen bei Investitionen gewinnt die gezielte Zukunftsvorsorge wieder an Bedeutung - vor allem bei den 30- bis 39-Jährigen. Nur 25 Prozent von ihnen gaben vor der Corona-Pandemie an, mehr in ihren Vermögensaufbau (zum Beispiel Altersvorsorge, Bausparvertrag oder Aktien) investieren zu wollen. Nur wenige Monate später sind es aktuell 38,3 Prozent.

Sparbuch verliert in der Krise an Bedeutung

Gefragt nach ihrer ersten Wahl bei der Anlage von Geld, gewinnt ein Investment in Aktien oder Fonds an Bedeutung: Trotz der dramatischen Entwicklungen an der Börsen in den vergangenen Wochen und dem historischen Börsen-Crash vor wenigen Wochen zeigt sich aktuell überraschenderweise ein leichter Anstieg von 16,9 Prozent auf 19,2 Prozent bei der Anlagebereitschaft in Wertpapiere. Vor allem bei den 30- bis 39-Jährigen gibt es eine deutliche Steigerung.

Das Sparbuch verliert momentan hingegen deutlich an Bedeutung: Besonders bei den 30- bis 39-Jährigen hat hier ein Umdenken eingesetzt: Nur noch 4 Prozent würden ihr Geld aufs Sparbuch legen - 2019 war ihre Bereitschaft noch viermal so hoch (16,5 Prozent).

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