Morgengruß von Helmut Harff: Verschwörungstheorien

… und die Suche nach Gewinnern

Ich hatte ja gestern hier schon von meinem Gespräch an der Bar im „Berner“-Hotel in Zell am See berichtet. Wir kamen im Gespräch auch auf die Frage, wie das Virus in die Welt gekommen ist und wer Nutznießer ist. Keiner von uns hatte wirklich eine Verschwörungstheorie zur Hand. Eher war man der Ansicht, dass ein einziger Schuldiger kaum auszumachen ist.

Ja, das Virus ist wohl zuerst in China aufgetaucht. Zumindest kamen von da die ersten Berichte darüber, dass das mutierte Corona-Virus erste Opfer gefordert hat und man dort einen Markt als Ausbruchsort ausgemacht hat, auf dem Wildtiere verkauft wurden. Es ist also unter Umständen ein Virus, das den Tieren wohl nicht viel anhaben kann, auf den Menschen übergesprungen – mit den bekannten fatalen Folgen.

Ja, es ist auch möglich, dass das Virus aus einem Labor gewollt oder ungewollt freigesetzt wurde. Corona als Waffe? Tötet es dazu nicht zu langsam und zu wenig? Wenn man ein Virus als Waffe gegen andere Armeen oder auch Zivilgesellschaften einsetzen will, sollte das effektiver sein, als dieses grassierende Virus.

Also nicht die Gelbe Gefahr, die zugeschlagen hat um so die Weltherrschaft zu erobern? Gehen die Chinesen nicht über Leichen, nicht über die eigenen oder fremde? Das klingt ziemlich unwahrscheinlich. Doch was ist noch denkbar? Rächt sich die Natur an uns Menschen? Rächt sich die für unseren Umgang mit den Tieren? Was fällt einem zu dem Thema ein? George Orwell und sein Buch „Farm der Tiere“. In dem 1945 erschienen Buch beschreibt der britische Schriftsteller, wie auf einer Farm die dort alles andere als gut gehaltenen Tiere – das gab es auch damals schon – die Macht übernahmen. Der von Orwell geschilderte Animalismus, verbreitet von einigen Schweinen, führt allerdings nicht in die Freiheit der Tiere, sondern zur Diktatur der Schweine.

Eine Rebellion der Tiere, der von uns nicht nett behandelten Tiere – das wäre eine Verschwörungstheorie, die etwas hätte. Doch warum sollten die Wildtiere in China und nicht die Schweine in deutschen Massentier-Stallungen revoltieren? Nein, auch das macht alles nicht viel Sinn, waren wir uns nach einem weiteren Obstler einig.

Einer schlug dann vor, wie die Polizei bei einem ungeklärten Verbrechen zu fragen, wem der Ausbruch des Corona-Virus eigentlich nutzt. China? Nein, das wurde schnell verworfen. Wo und wie sollte gerade China davon profitieren, wenn Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt werden müssen und die Wirtschaft einbricht? Nein, bei der Betrachtungsweise war bei uns China ganz schnell raus. Und wie steht es mit Terroristen? Die bringen sich schon mal gern selber um. Doch wollen auch die Bosse sterben? Nein, auch das klingt nicht sehr wahrscheinlich. Was ist mit Nordkorea? Der dortige Diktator will um jeden Preis überleben – mit dem Coronavirus in der Welt wird das zumindest nicht leichter.

Ja, was denn nun? China nicht, andere böse Mächte auch nicht? Nicht einmal die Schweine rebellieren – oder doch? Wir beschlossen, dass wir die Frage nicht klären können – egal wie viele Obstler wir noch trinken. Wir verabschiedeten uns und all unsere Fragen blieben schlussendlich unbeantwortet. Ob man die mal erhält oder ob es doch „nur“ ein Unfall der Natur war – das kann man nur abwarten.

Die Beste Frau der Welt und ich werden das Thema sicherlich noch hin und wieder beim Frühstück besprechen. Verschwörungstheorien sind einfach zu verlockend, auch wenn sie zur Wahrheitsfindung nicht viel taugen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück und Gesundheit.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Heinrich, Sarah, Arno

Foto: Pixabay

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