Wirtschafts-News vom 18. Juli 2020

Michael Weyland informiert...



(Michael Weyland) Kürzlich haben wir davon gesprochen, dass das Arbeiten im Homeoffice Segen und Fluch zugleich sein kann. Fluch deshalb, weil es zu gesundheitlichen, namentlich orthopädischen Problemen kommen kann.

Dem kann man aber zumindest in Teilen aus dem Weg gehen, wie Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg Asklepios in Bad Abbach, erläutert.
Prof. Dr. Joachim Grifka:
Ja, keine Frage, Schreibtischarbeit verursacht eine große, einseitige Belastung der Wirbelsäule, der man einerseits durch Bewegung, andererseits durch bestmögliche Einrichtung des häuslichen Arbeitsplatzes, entgegenwirken muss. Häufige Fehler liegen bei der Wahl der Tischhöhe, der Einstellung des Stuhles und der Positionierung des Bildschirmes. Natürlich sollte man nicht auf einem starren Stuhl sitzen, aber die Bedeutung spezieller Bürostühle aus dem Luxussegment wird zum Teil auch überschätzt.

Wichtig ist allerdings, dass der Stuhl auf die Körpergröße einzustellen sein muss.
Prof. Dr. Joachim Grifka:
Dazu gibt es eine wichtige Orientierung. Beim normalen Sitzen auf einem Stuhl sollten die Oberarme am Oberkörper anliegen und die Unterarme horizontal gehalten sein. Die Hände liegen locker auf der Tischplatte, bzw. auf der Tastatur, ohne dass Sie die Hände aktiv hochheben müssen. Das ist die Grundvoraussetzung, damit Sie keine vermehrte Anstrengung der Unterarmmuskulatur benötigen, um zu tippen.

Ganz wichtig ist aber auch die Sitzposition am Schreibtisch, selbst wenn es nur ein behelfsmäßiger
Tisch zuhause ist.
Prof. Dr. Joachim Grifka:
Die Sitzfläche sollte so eingestellt sein, dass die vordere Kante zur Kniekehle hin noch eine Handbreit Platz hat. Die Oberschenkel sind horizontal, die Füße haben lockeren Bodenkontakt. Zur Not müssen Sie nach diesem drei Ebenen Prinzip – also Tischplatte, Sitzfläche, Fußboden – eine Fußbank zum Abstellen der Füße nutzen.

Und man muss es immer wieder betonen:
Prof. Dr. Joachim Grifka:
Das Wichtigste ist Bewegung. Es gibt auch Bewegungsprogramme als
Bildschirmschoner, die Sie mit einer Automatik einstellen können, sodass Sie daran erinnert werden, die Übungen regelmäßig zur Bewegung und zur Entspannung durchzuführen.


Nur so erhalten Sie sich dauerhaft Ihre Leistungsfähigkeit und vor allem Ihre Gesundheit. Ein Homeoffice-Arbeitsplatz darf Sie schließlich nicht krank machen. Wenn Sie sich an ein paar
Spielregeln halten, dann klappt das auch. Das ist auch deshalb wichtig, da die Prognose eine Vielzahl an Arbeitsplätzen auch nach Corona eben im Homeoffice sieht. Wenn Sie dort künftig dauerhaft tätig sind, sollten Sie allerdings auf einer optimalen Arbeitsausstattung bestehen!


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