Knaus-Tabbert mit vielen Neuheiten

Michael Kirchberger, Auto-Medienportal.Net, sah sich die an

Knaus-Tabbert geht mit Rückenwind ins neue Jahr. Neue Reisemobil- und Wohnwagen-Modelle, neue Fertigungstechniken und vor allem ein trotz Corona-Krise gestiegener Gewinn geben Anlass für große Erwartungen an die nächste Saison.

Knaus-Tabbert feiert Geburtstag. Vor 60 Jahren wurde die Marke mit dem Schwalbenpärchen gegründet, damals saß das Unternehmen noch am Main in Ochsenfurt und Marktbreit und die beiden Vögel flogen nach unten. Mittlerweile ist man umgezogen, dorthin, wo unter anderem die Forstwirtschaft floriert und den Rohstoff für Caravans und Wohnmobile liefert. Und die Schwalben steigen jetzt auf, Jandelsbrunn im Bayerischen Wald ist nun schon seit geraumer Zeit die neue Heimat. Und ganz nebenbei begeht man ein weiteres Jubiläum, Unternehmensgründer Helmut Knaus wäre 2020 genau 100 Jahre alt geworden.

Neue Fertigungstechniken


Dass es dem Hersteller gut geht, zeigen die Zahlen. Seit 2015 hat sich die Mitarbeiterzahl verdoppelt, neben dem Produktionsstandorten in Jandelsbrunn werden Freizeitfahrzeuge in Mottgers (Rhön) bei Tabbert und in Ungarn gefertigt. 100 Millionen Euro hat man während der letzten Jahre in neue Produktionsanlagen und die Entwicklung neuer Konstruktionsweisen investiert. Dazu zählt die Fiber-Frame-Technik, die erstmals i, Leichtbau-Wohnwagen Travelino eingesetzt wurde, mittlerweile hat die gewichtsparende Rahmenkonstruktion auch in anderen Baureihen Einzug gehalten.

Gemeinsam mit dem Schrauben-Hersteller Würth hat Knaus-Tabbert die Kaltschmelz-Technologie als Fügeverfahren entwickelt, das hält die Bauteile noch stabiler zusammen und spart zusätzlich Gewicht. In der Long-Fiber-Injection werden Formteile mit geringerer Toleranz und höherer Stabilität gefertigt, in der eigenen Knaus Tabbert Akademie wird der eigene Nachwuchs mit zertifizierter Ausbildung herangezogen. Der Multifunktions-Caravan Deseo wird als erster Wohnwagen auf einer robotergestützten Fertigungsstraße produziert.

Neues Flaggschiff in Halle 1 der Messe Düsseldorf

In der neuen Halle 1 der Messe in Düsseldorf, wo Knaus-Tabbert auch unter anderem während des Caravan Salon im September sein Modellprogramm präsentieren wird, zeigte Geschäftsführer Wolfgang Speck mit seinem Kollegen Gerd Adamietzki die Highlights der neuen Saison. Komplett erneuert wurde das Flaggschiff der Jandelsbrunner, das integrierte Reisemobil Sun I. Auf Basis des Fiat Ducato werden 4 Grundrisse geboten, Bord-Elektronik, die Bodenstruktur sowie die Aufbau-Konstruktion sind vollständig neu entstanden. Das aufwändige Kellerlayout macht den Sun I besonders winterfest, alle Tanks sind beheizt und bis zu drei Aufbaubatterien sorgen für ausgeprägte Autarkie. In die Möbelfronten werden hauchdünne LED-Leisten eingearbeitet, das ergibt ein besonders warmes und stimmungsvolles Licht. Der Sun I steht mit Preisen ab 112.978 Euro in den Listen.

Eine Nummer kleiner tritt der integrierte Life I an, er kostet wenigsten 76.511 Euro und ist in drei Aufbaulängen von sieben bis neun Meter und sechs Grundrissvarianten zu haben. Ein 177 Liter großer Slimtower-Kühlschrank sowie eine Runddusche und zwei Meter lange Einzelbetten werden geboten. LED-Scheinwerfer zieren ebenso wie beim Sun I die neugestaltete Frontmaske und machen Nachfahrten sicherer.

Bei den Kastenwagen feiern die Versionen mit der mittleren Hochdachlösung ein Premiere. Für knapp 3900 Euro Aufpreis bekommt der Fiat Ducato neben dem wohnlichen Ausbau des Innenraums ein Aufstelldach und damit zwei Schlafplätze mehr. Der Zeltstoff kann per Reißverschluss abgenommen werden, dann wird der Platz auf dem Dach zur Panorama-Lounge. Dort oben gibt es nicht nur USB-Anschlüsse und LED-Lesesports, sondern auch eine Ladeschale fürs kabellose Handyladen.

Weinsberg mit Hubbetten


Bei der günstigeren Tochtermarke Weinsberg kommen die Cara-Suite- und Cara-Loft-Modelle mit einem serienmäßigen Hubbett als 650 MF, 650 MB und 700 ME ins Programm, alle haben jeweils sechs Schlafplätze an Bord und erlauben bis zu 900 Kilogramm Zuladung. Ihre Stehhöhe von 2,15 Meter ist ungewöhnlich. Das teilintegrierte Erfolgsmodell Pepper rollt künftig nicht mehr auf dem Citroen-Transporter sondern dem baugleichen Ducato von Fiat. Der Preis bleibt gleich, abgesehen von der Steuersenkung, der ihn auf 52.444 Euro drückt. Der Pepper bekommt einen Konkurrenten aus gleichem Haus, der Van TI Vansation wird preisgleich angeboten, er bietet dank einer neuen Konstruktionsweise der Heckwand neun Zentimeter mehr Innenraumlänge.

Kein Gas dabei


Bei den Wohnwagen ersetzt der Weinsberg CaraCito den Cara Two, seine Besonderheit ist die gasfreie Bordtechnik. Die Idee ist nicht neu, wird aber hier erstmals in der Serie umgesetzt. Zum Kochen dient ein Ceranfeld, der 65-Liter-Kühlschrank arbeitet mit einem Kompressor. Eine Klimaanlage ist ebenfalls im Preis inbegriffen, sie wird mit einer Heizung kombiniert und begnügt sich auch mit schwach abgesicherten Steckdosen auf dem Campingplatz. Wenigstens 10.731 Euro sind für den Elektrocaravan fällig.

Den Knaus Südwind gibt es künftig als Scandinavian Selection mit der 60 Zentimeter breiten Premium Tür, Fußbodenheizung und nordischer Innenraumoptik. Tabbert erneuert den Da Vinci mit neuem Interieur und macht den Mittelklasse-Caravan leichter. Das neue Dach ist begehbar und taugt so für eine Solaranlage. Die Multi-LED Rückleuchten geben dem Da Vinci einen modernen Rücken. Das Schwestermodell Rossini wurde ebenfalls innen grundlegend neu gestaltet, die Finest Edition mit Komplettausstattung gibt es ab 22.225 Euro.

Klar, dass es zum Sechzigsten bei Knaus ebenfalls Sondereditionen gibt. Bei 20.276 Euro bietet das Geburtstagsmodell beim Südwind 5000 Euro Preisvorteil, der teilintegrierte Camper Sky Wave kommt auf 64.141 Euro und spart fast 20.000 Euro.

Rent and Travel jetzt auch bei Lidl buchbar


Wer unschlüssig ist, welches Mobil den Urlaubsansprüchen genügen wird, kann vor dem Kauf Ferien auf Probe machen. Knaus-Tabbert hat hierfür eine eigene Vermietung gegründet, die 1900 verschiedene Reisemobile an 180 Stationen in Deutschland vorhält. Gebucht werden kann über das Vermietportal aber auch über angeschlossene Reisebüros. Jüngst konnte sogar die Discount-Kette Lidl ins Boot gezogen werden, an 3500 Filialen gibt es künftig Informationen über die Reisemobile von Knaus Rent and Travel.

Knaus-Tabbert hält auch in Corona-Zeiten an am Caravan-Salon fest, dies bemerkte Geschäftsführer Wolfgang Speck am Rande der Präsentation. Die Absage der Hymer-Gruppe kommentierte er mit einer Frage: Ich weiß nicht, was Erwin Hymer zu dieser Entscheidung gesagt hätte, wenn er sich heute äußern könnte? Der Gründer und Namensgeber der Hymermobile war im April 2013 verstorben.

Fotos: Auto-Medienportal.Net/Michael Kirchberger

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