Von italienischen PS-Stärken und schwedischen Flugwundern

Interboot Special Edition zeigt Premieren und Trends der kommenden Wassersportsaison

Eine hochmoderne Wochenendyacht im Stil der 60er-Jahre, eine komfortable Segelyacht mit voluminösem V-Bug und ein elektrisch angetriebenes Stand-Up-Paddle-Board: Rund 200 Aussteller präsentieren bis 27. September 2020 Segel- und Motorboote, Yachten, Funsport und Zubehör.

Foilendes Elektro-Motorboot aus Schweden


Nachdem, ausgelöst durch den Americas Cup 2013, Tragflächen (Foils) in den Segelsport einzogen, machen sich inzwischen auch immer mehr Motorbootkonstrukteure die Vorteile zu Nutze. Die 7,70 Meter lange und 2,40 Meter breite Candela Seven aus Schweden kommt dank ihrer Leichtbauweise aus Kohlefasern schnell in den Flugmodus – und das mit einen 55-kW-Elektromotor. Aufgrund der wesentlich geringeren Reibung verbraucht der Hydrofoiler bei gleicher Geschwindigkeit etwa 80 Prozent weniger Energie als ein Gleiter. Die Reichweite beträgt 90 Kilometer, genug für fast jeden Tagestörn.

Hochmoderne Wochenendyacht im Stil der 60er-Jahre


Aus der Feder des Yachtdesigners Alberto Mancini hat die britische Edelwerft Fairline ihre Produktpalette von Großyachten nach unten erweitert. Der Italiener entwarf eine Mischung aus schlanken Linien mit modernster Technik und dem Retrostil eines Sportwagens aus den 60er-Jahren. Die gezeigte Motorisierung mit zweimal 220-Diesel-PS (Volvo Penta D3) kann bis zu 860 PS insgesamt hochgestuft werden, womit das 10-Meter-Boot mehr als 90 km/h schnell wird. Zwei bis vier Schlafplätze und gehobener Wohnkomfort gehören zur Ausstattung.

Vollkommen autarkes Solarboot mit E-Motor

Das Motorboot SP 7.0 E-Solar wurde „aufs Maximale reduziert“, so das Motto der Speedwave-Werft aus Kressbronn-Gohren und beschreibt die völlige Unabhängigkeit von externen Energielieferanten bei schönem Wetter. Solarkollektoren auf einem 7,5 Quadratmeter großen Bimini-Dach speisen zwei 8,1 kWh starke Lithium-Batterien innerhalb eines Sonnentags. Eine Weiterentwicklung der Paneele soll auch Reflexionen von der Wasseroberfläche nutzen. Der 11-kW-Elektromotor im Schacht unter der hinteren Liegefläche schiebt bis zu sechs Personen rund zweieinhalb Stunden mit 10 km/h über den See. Der robuste Aluminiumrumpf mit GfK-Innenschale ist ausgesprochen stabil. Als klassische, bereits etablierte Version SP 7.0 mit Benzin-Außenborder von 15 bis 100 PS kann das Boot zum Gleiter werden.

Kleiner Wakeboarder mit Platz wie ein großer

Seit fast vier Jahrzehnten baut die Werft Skier’s Choice in Maryville im US-Bundesstaat Tennessee Motorboote, deren Wellen beim Wakeboardfahren keine Wünsche offenlassen. Die Reihe der Marke Moomba wurde für die Saison 2021 mit dem kleinsten Modell Mondo ergänzt. Bei einer Länge von nur 6,10 Meter ist es dennoch für bis zu 13 Personen zugelassen. 1.680 Liter Ballasttanks in Verbindung mit dem Innenborder Ford Raptor 400 by Indmar (355 PS) und der ausgeklügelten Rumpftechnologie produzieren die perfekte Welle. Die Ausstattungsvarianten reichen von preisgünstig bis luxuriös.

Trailerbare Kompaktklasse für acht Tagesgäste

Die 675 komplettiert Quicksilvers Activ-Serie mit einem kompakten Motorboot, das auf einem Tagestörn bis zu acht Personen einlädt und Paare übers Wochenende übernachten lässt. Mit einem Leergewicht von 1.642 Kilogramm ist es auch mit Außenborder (150 bis 225 PS von Mercury) gerade noch trailerbar. Badeleiter, komplette Bordküche, Angelrutenhalter und vieles mehr sind Standard, können aber mit Ausstattungspaketen oder Extras ergänzt werden. Besonderheit: Eine durchsichtige Schiebetür schließt das Deckhaus hinten ab.

Breites, kantiges Rumpfdesign mit viel Platz

Bavarias neue Unternehmensführung hat 2020 mit der C42 in der Zwölf-Meter-Klasse für Aufsehen gesorgt. Maurizio Cossuttis Design weist in die Zukunft der deutschen Traditionswerft. Die vergleichsweise große Rumpfbreite von 4,29 Meter verjüngt nach hinten nicht. Trotzdem gibt es nur ein Einzelruder. Die Freiborde fallen senkrecht ab auf die langen Chines (Kimmkanten). Der voluminöse V-Bug wird bei den Segeleigenschaften gelobt. Von der Form profitieren besonders breite Doppelkojen und der Gesamtkomfort unter Deck. Das Preis-Leistungsverhältnis wird großgeschrieben.

High-Speed-Internet an Bord

Homeoffice an Bord steht nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie weit oben auf den Wunschlisten vieler Eigner. Doch die Internetgeschwindigkeit reicht im WLAN der Häfen oft für eine angemessene Datenübertragung nicht aus. In der Meichle + Mohr Marina in Kressbronn-Gohren werden Glasfaserkabel bis an die Liegeplätze geführt. Über einen gemieteten Mediasystainer genießt die Crew bis zu 100 Mbit/s Downloadspeed und 10 Mbit/s beim Upload. Neben zwei LAN-Steckplätzen gibt es auch einen HDMI-Anschluss für den HD-Fernseher.

Elektro-Board zum Surfen, ohne zu paddeln

Stand-Up-Paddeln (SUP) ist der Trendsport Nummer eins. Warum also nicht auch übers Wasser gleiten, ohne zu paddeln? Der Elektroantrieb des E-SRFR von F2 (Foto) macht es möglich. Der in Deutschland gebaute Motor leistet 4,5 kW und zieht im Schlepp ein Kind auf einem Surffoiler sogar aus dem Wasser. Die Batteriekapazität reicht für eine halbe bis eine Stunde Spaß. Das eBoard gibt es in den drei Längen 185, 215 und 240 Zentimeter. Eine Option zum Windsurfen ist gegeben.

Die Interboot präsentiert von Samstag, 19. bis Sonntag, 27. September 2020 täglich von 10 bis 18 Uhr die Welt des Wassersports. Tagesdatierte Tickets sind ausschließlich online erhältlich.

Foto: INTERBOOT Friedrichshafen

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