Morgengruß von Helmut Harff: Mit der Concorde in die Neue Welt

Amerika feiert die Deutschen

Heute feiert US-Amerika die Deutschen. Heute begeht man den German-American-Day, den Deutsch-Amerikanischen Tag. Es war ein 6. Oktober, als sich 13 Familien aus Krefeld und Lank-Latum an Bord der Concorde auf den Weg in die Neue Welt machten.

Warum man das feiert? Weil das Ereignis 1683 stattfand, die Concorde kein Flugzeug sondern ein Schiff war und weil es die erste organisierte Auswanderergruppe aus dem damaligen Heiligen Römischen Reich deutscher Nation nach Nordamerika und der Beginn der deutschen Überseewanderung war. Wie bei Wikipedia weiter nachzulesen ist, waren die Auswanderer Quäker und Mennoniten, die zuvor vom Theologen Daniel Pastorius mit dem Versprechen der Religionsfreiheit für die Überfahrt in das von William Penn gegründete Pennsylvania geworben wurden. Dort gründeten sie den Ort Germantown, heute ein Ortsteil der Stadt Pennsylvania.

In der Folge wurden die Kolonien in der damals noch so genannten Neuen Welt, später die USA, für sehr viele Deutsche das Sehnsuchtsziel schlechthin. Viele wollten der Engstirnigkeit und Enge in Deutschland entkommen, suchten jenseits des Atlantiks ihr Glück, andere emigrierten in die Vereinigen Staaten von Amerika.

Deutsch war im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der am häufigsten gesprochenen Sprachen in den Vereinigten Staaten von Amerika. In South Dakota und North Dakota ist deutsch noch immer die zweitmeist gesprochene Sprache. Allerdings sprechen die meisten der knapp 50 Millionen US-Bürger mit deutschen Wurzeln kein deutsch mehr, obwohl sie die größte „ethnische Gruppe“ in den USA bilden. Ob es wirklich stimmt, dass deutsch fast zur offiziellen Landessprache der USA geworden wäre, ist wohl nicht eindeutig geklärt.

Sicher ist, dass Deutsche sehr viele Spuren in den USA hinterlassen haben. So leitete Baron von Steuben, ein ehemaliger preußischer Offizier, den Aufbau der amerikanischen Armee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und ermöglichte so den Sieg über die britischen Kolonialtruppen. An der amerikanischen Atombombe und dem US-Raketenprogramm waren ebenfalls Deutsche maßgeblich beteiligt.

Doch Deutsche konnten und können auch friedlich, wenn man sich mal ansieht, wer die US-Filmindustrie prägte und bis heute prägt.

Der aktuell ganz sicher bekannteste Amerikaner mit deutschen Wurzeln ist Donald Trum. Die Großeltern des US-Präsidenten waren Friedrich Trump und Elisabeth Christ. Beide wanderten aus Kallstadt in der Pfalz in die USA aus. Friedrich zog es schon mit 16 Jahren in die USA, wo er sein Glück während des Klondike-Goldrausches machte – als Betreiber von Restaurants. 

Man muss die Trumps, die hier im Lande blieben nicht wegen ihres präsentialen  Verwandten bedauern – so man das überhaupt tut. Zu ihrer US-Verwandschaft zählen beispielswiese der Ketchup-Unternehmer Henry John Heinz, dessen Großmutter eine geborene Trump war. Donald Trumps Onkel John G. Trump – so verrät Wikipedia - war Elektrotechniker und von 1936 bis 1973 Professor am Massachusetts Institute of Technology. Dort gehörte er mit Robert Jemison Van de Graaff zu den Pionieren bei der Erzeugung elektrischer Höchstspannungen und deren Anwendung in der Krebstherapie, wobei er durch wegweisende Ansätze zur Verringerung der Nebenwirkungen hervortrat. Im Zweiten Weltkrieg war er maßgeblich an der Ausstattung der US-Army mit den neuesten Radargeräten beteiligt.

Es gibt also genügend Gründe nicht nur in den USA den German-American-Day zu feiern. Schließlich findet sich wahrscheinlich in fast allen deutschen Familien mindestens einer, der in die USA ausgewandert oder dahin emigriert ist.

Das Internet verrät mir, dass es in den Vereinigten Staaten auch Menschen mit dem Namen Harff gibt. Googlen Sie doch auch einmal nach Verwandten in den USA.

Ganz deutsch wird es jetzt am Frühstückstisch mit der Besten Frau der Welt, die sicherlich auch einen US-Verwandten hat.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.
 
Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Bruno, Adalbero, Melanie, Brunhild, Gerald

Foto: Pixabay

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