Morgengruß von Helmut Harff: So viel Heimlichkeit

Es ist Bastelzeit

Auch wenn heute fast noch einmal der Sommer zurück kehrt, es ist nun mal so, dass wir längst Herbst haben, der Abschied von der Sommerzeit ansteht und wir in gut zwei Monaten Weihnachten feiern werden.

Herbst, Regen, Weihnachten? Da war doch was? Richtig, die Zeit für die Bastler, für die Bäcker, für die Kreativen, für die Schenker, für die Wunschzettelschreiber ist schon angebrochen. Damit ist die Zeit angebrochen, die ich schon in früher Kindheit wie kaum eine andere geliebt habe – die Zeit der Heimlichkeiten, die Zeit der Basteleien, die Zeit, in der ich meiner Mutter beim Backen helfen durfte und in der es am Morgen noch nach Kleber und Farbe in der Küchenwerkstatt roch.

Auch ich wurde aktiv, malte, bastelte – in der Schule und in meinem Zimmer. Ich bedrucke Weihnachtskarten mit Kartoffeldruck, bastelte Adventskalender, die Mama dann füllte. Ich bastelte kleine Watteengel und Girlanden für den Weihnachtsbaum. Irgendwann verschwand das mehr und mehr und die vorweihnachtliche Freude und Spannung ging ein ganzes Stück weit verloren. Ich ging ins Geschäft und das Höchste der Gefühle war, die Geschenke mehr oder weniger gelungen zu verpacken.

Doch das ist irgendwie nicht Weihnachten, so macht die Vorweihnachtszeit keinen richtigen Spaß. Irgendwann begann ich wieder das Weihnachtslied von der Heimlichkeit zu summen, wenn ich backte oder auch sonst kreativ wurde. Und nun ist es wieder an der Zeit, mit der Weihnachtsbäckerei, mit der Bastelei  zu beginnen.  

Ich finde, dass gerade dieses Jahr  wie kein anderes dafür predestiniert ist, selber kreativ zu werden. Man hat mehr Zeit, wo soll man auch hin. Reisen ist nicht angesagt, shoppen macht keinen Spaß, Weihnachtsmärkte werden zum Maskenball, Weihnachtsfeiern fallen reihenweise aus und online einkaufen ist nun auch nicht wirklich so toll. Man sitzt ja so schon genug am Rechner – zumindest viele von uns.

Da kann man sich ja mal wieder an seine kreative Ader erinnern. Bei einem ist die dicker, bei anderen dünner, doch irgendwie kann jeder etwas. Es muss ja nicht perfekt sein. Wenn man sich Mühe gibt, wenn man mit dem was man macht, Spaß verbreiten, Freude machen kann, dann ist doch alles gut. Viele Tipps gibt es hier, noch einige mehr online. Warum nicht mal probieren, einen Schal zu stricken, ein Vogelhaus zu bauen, einen Adventskalender selber kreieren, Plätzchen backen. Jedem wird je nach seinen Fähigkeiten und seiner Lust am Ausprobieren hier etwas einfallen. Das lässt dann auch die unangenehmen, die wirklich sehr unschönen Auswirkungen der C-Krise zumindest für einige Stunden vergessen. So lassen sich auch alle Abstandsregeln völlig problemlos einhalten und selbst ein Hausarrest wird so erträglich.

Wer nun denkt, bis Weihnachten sind es ja noch mehr als zwei Monate, dem sei gesagt, dass es n u r noch zwei Monate sind. Da man wohl dieses Jahr auf große Familienfeiern verzichten soll, muss man ja auch noch die Ergebnisse seiner kreativen Phase einem Paketdienst anvertrauen. Das dauert auch noch in der Weihnachtszeit einige Tage. Es ist also an der Zeit, jetzt zumindest zu überlegen, was man denn so machen will. Aber ich bin mir sicher, Ihnen fällt da vieles ein.

Mir fällt ein, dass ich jetzt das Frühstück für die Beste Frau der Welt und mich machen muss. Mal sehen, wir haben ja gestern vom Weg zum Garten Pilze gefunden. Da bietet sich ein Pilzomelette an.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Cordula, Salome, Ingbert

Foto: Uwe Wagschal / pixelio.de

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