
Der  Knollensellerie kann weit mehr als Suppengrün und Waldorfsalat. Die  Knolle mit den ungeahnten Möglichkeiten kann kulinarisch für so manche  angenehme Überraschung auf dem Teller sorgen – zum Beispiel in einem  Sellerie-Strudel!
Knollensellerie ist vielleicht nicht das  schönste Gemüse der Welt. Dafür aber unglaublich lecker und voller  ungeahnter Zubereitungsmöglichkeiten – von deftig bis delikat. Das  wissen vor allem experimentierfreudige Köche zu schätzen. Gesund ist er  auch noch und kommt aus der Region. Mehr als genug Gründe also, das  gesunde Wintergemüse mit dem unverwechselbar würzigen und leicht  süßlichen Geschmack in den verschiedensten Varianten auszuprobieren.  Knackig als Schnitzel, fein gerieben oder gewürfelt im Salat, püriert  als Beilage, im Eintopf, der Bolognese-Sauce oder einfach in handliche  Sticks geschnitten zum Snacken und Dippen, in Hummus oder Quark.  Knollensellerie-Kreationen sind immer echte Gewinner!
Knolle mit inneren Werten
Kalzium,  Eisen und eine Menge Vitamine – Knollensellerie hat es in sich! Nicht  nur, weil er gesund und bekömmlich, sondern vor allem, weil er so  variabel und vielfältig einsetzbar ist. Erst wenn man die runzelige  Schale entfernt hat, zeigt das „gewichtige“ Wurzelgemüse, das gut und  gern mal bis zu einem Kilo auf die Waage bringen kann, seine inneren  Werte: ein überraschend weißes Innenleben gepaart mit viel Aroma. Die  Konsistenz von Knollensellerie kann von weich bis sehr fest reichen, je  nach Jahreszeit und Größe der Knollen. Großer Beliebtheit erfreuen sich  bei ausgewiesenen Knollensellerie-Fans insbesondere die jungen, kleinen  Knollen mit ihrem zarten Biss. Doch bekannt und beliebt war das  ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Gemüse auch schon im  Mittelalter. Damals vor allem wegen seiner potenzsteigernden und  aphrodisierenden Wirkung. Verbürgt ist diese jedoch nicht. Sicher ist  hingegen, dass Knollensellerie genau wie Staudensellerie zur Familie der  Doldenblütler gehört und schon lange in Deutschland beheimatet ist.
Beliebte Knolle
Pro  Kopf wurden im vergangenen Jahr mehr als 1 kg Stangen- und  Knollensellerie verspeist. Insgesamt waren das gut 69.000 Tonnen  Knollen- und 22.000 Tonnen Staudensellerie. Tendenz steigend, wie der  Vorjahresvergleich zeigt. Knollensellerie wird in Deutschland auf rund  85.000 Hektar angebaut, Stangensellerie auf und 14.000 Hektar.  Entsprechend wurden hierzulande 83.000 Tonnen Knollen und 14.000 Tonnen  Stangen geerntet. Die Hauptanbaugebiete liegen in Nordrhein-Westfalen,  Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.
(Quelle: AMI; Destatis)
Power
Die  knorrige Knolle steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe. Darunter  diverse sekundäre Pflanzenstoffe, ätherische Öle, die die Verdauung und  den Appetit anregen und zahlreiche Vitamine wie beispielsweise A, C und  E, sowie so wichtige Mineralstoffe, wie Kalzium und Eisen. Aufgrund  seiner besonderen Nährstoffkombination wird Knollensellerie eine  harntreibende und abwehrstärkende Wirkung nachgesagt.
Saison
Im  Herbst – zwischen August und Dezember – ist Knollensellerie aus  heimischem Freilandanbau erhältlich. Eine Ausnahme davon, bilden  allerdings die jungen, knackigen Knollen, die als Bundware verkauft  werden. Die sind bereits ab Mai erhältlich. In den Monaten davor und  danach kommt er aus geschütztem Anbau. Weil sich die Knollen aus der  späten Ernte hervorragend lagern lassen, bekommt man sie aber auch in  den übrigen Monaten jederzeit.
Einkauf
Knollensellerie  sollte beim Kauf fest und trocken sein. Außerdem sollte er außen eine  gelbbraune Farbe haben und innen weiß bis cremefarben sein. Falls  Blätter vorhanden sind, sollten sie kräftig grün und frisch aussehen.
Lagerung
In  Klarsichtfolie oder ein feuchtes Küchentuch verpackt, hält sich  Knollensellerie bis zu 14 Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.
Tipp:  Knollensellerie wird nach dem Schneiden schnell braun. Um die Oxidation  zu unterbinden, die Schnittstellen am besten mit Zitronensaft oder  hellem Essig beträufeln. So bleibt das Fruchtfleisch schön weiß.
Zubereitung
Knollensellerie  mit einer Gemüsebürste unter kaltem Wasser gründlich schrubben. Dann  die Blätter und Wurzeln abschneiden. Danach Schälen und je nach Wunsch  in Scheiben schneiden, würfeln oder raspeln.
Rezept-Tipp: Sellerie-Strudel - so macht Gemüseessen Spaß!
Besonders  an den kalten, trüben Tagen in der Herbst- und Winterzeit ist ein  grandioses Gemüsegericht genau das Richtige – auch wenn es mal  raffiniert oder festlich sein soll!
Zutaten
500 g Knollensellerie (mit Grün, oder Petersilie)
2 Möhren
1 rote Zwiebel
1 Birne
1 Bio-Zitrone
2 EL Olivenöl
2 EL Rosinen
Meersalz
1 Prise Cayennepfeffer
320 g Blätterteig
60 g Roquefort-Käse
20 g Walnüsse
1 Eigelb 
Zubereitung
Sellerie  schälen und klein würfeln. 3 Zweige des Selleriegrüns waschen, trocken  schütteln und fein hacken. Falls kein Selleriegrün vorhanden, durch  Petersilie ersetzen und genauso verfahren.
Möhren putzen, vom  Strunk befreien und ebenfalls klein würfeln. Zwiebel schälen und fein  hacken. Birne waschen, trocken reiben vom Kerngehäuse befreien und  würfeln. Zitrone waschen, trocken reiben und Schale abreiben.
    
Backofen auf 180°C (Umluft) vorheizen.
    
Olivenöl  in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin mit 1 TL Zitronenschale  anschwitzen. Sellerie- und Möhrenwürfel dazugeben und etwa 10–15 Min.  bissfest garen. Zum Schluss Birnenwürfel und Rosinen dazugeben, mit Salz  und Cayennepfeffer abschmecken und weitere 5 Min. garen.
Backblech  mit Backpapier auslegen und Blätterteig darauf ausbreiten. Gemüse aus  der Pfanne in die Mitte des Blätterteigs geben und etwa 5 cm Teigrand  freilassen. Roquefort-Käse mit den Händen auseinander zupfen und  zusammen mit den Walnüssen über dem Gemüse verteilen.
    
Teigränder über die Füllung erst von der Längsseite und dann von den Enden her einschlagen und mit Eigelb bepinseln.
Strudel im Ofen auf mittlerer Schiene etwa 25–30 Min. goldbraun backen. Abkühlen lassen und warm genießen.
Quelle: „Deutschland – Mein Garten.“