Eine Lanze für alternative Kraftstoffe

... bricht Bill Gates

(Jens Meiners, Auto-Medienportal.Net) Microsoft-Gründer Bill Gates ist nicht nur einer der reichsten Männer der Welt, sondern auch einer der großzügigsten; die philantropischen Aktivitäten der Bill & Melinda Gates Foundation sind mannigfach, sein abgewogenes Wort hat Gewicht.

Vor einigen Monaten hat er sich in die Diskussion um die Autoantriebe der Zukunft eingeschaltet; es lohnt, seinen ausführlichen Artikel auf den "Gatesnotes" zu lesen.

Denn die Analyse besitzt für den umweltfreundlichen Verkehr der Zukunft große Relevanz. Gates unterzieht die E-Mobilität einer kritischen Betrachtung: Batterien sind groß und schwer, argumentiert er, und beschreibt die unerfreuliche Gewichtsspirale: „Je mehr Gewicht man bewegt, desto mehr Batterien braucht man, um das Fahrzeug zu bewegen. Doch je mehr Batterien man verwendet, desto mehr Gewicht kommt hinzu und desto mehr Leistung wird benötigt."

Den Verkehr einfach zu reduzieren sei keine Lösung, so Gates: „Wir möchten nicht, dass die Menschen weniger mobil werden. Denn wie wir in den letzten Monaten gesehen haben, leidet die Wirtschaft, wenn Menschen gezwungen sind, zuhause zu bleiben." Und für Entwicklungsländer sei erschwingliche Mobilität geradezu eine Frage von Leben und Tod.

Auch die E-Mobilität spielt in Gates' Szenario eine wichtige Rolle: „Elektroautos sind im Kurzstreckenverkehr großartig". Für andere Fahrzeuge und für Flugzeuge gebe es übrigens auch eine Lösung: Kostengünstige alternative Kraftstoffe.

Sogenannte Biofuels können mittlerweile aus nicht essbaren Pflanzen gewonnen werden, die zudem nicht gedüngt werden müssen. Auch landwirtschaftliche Abfallprodukte eignen sich zur Gewinnung dieser Kraftstoffe. Das schöne dabei: Einige von ihnen können ohne Modifikationen in existierenden Maschinen verwendet werden.

Gates benennt noch eine weitere, faszinierende Technologie: E-Fuels, die völlig CO2-neutral hergestellt und verbrannt werden können. Auch sie können in herkömmlichen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden, sind aber im Moment noch teuer.

Gates weist übrigens darauf hin, dass die Forschung an alternativen Kraftstoffen unterfinanziert sei. Man darf diese Aussage des Philanthropen, in dessen Präsenz sich Politiker und Staatsmänner gerne und häufig sonnen, als einen deutlichen Wink verstehen. Auch nach Berlin, wo nach vielen verpulverten Milliarden für Elektroautos endlich begonnen wird, über alternative Kraftstoffe zu diskutieren.

Foto: Auto-Medienportal.Net/United States Department of Health and Human Services

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