Vielseitig, vielseitiger, Süßlupinen

Schön anzusehen und soooo gesund


Sie gehören sicher zu den schönsten Körnerleguminosen: Süßlupinenfelder erfreuen zur Blütezeit im Juni das Auge mit ihren hübschen Blütenkerzen. Wichtiger jedoch sind ihre inneren Werte.

Die Samen dieser vielseitigen Hülsenfrüchte enthalten hochwertiges Eiweiß, weshalb Lupinenprodukte aus den Regalen von Supermärkten und Bioläden nicht mehr wegzudenken sind.

Über 200 verschiedene Lupinengattungen gibt es. Zu den bekanntesten zählen Gartenlupine sowie Blaue und Weiße Lupine als Vertreterinnen der Süßlupine. Dabei gibt es einen großen Unterschied: Gartenlupinen sind giftig und dürfen keinesfalls verzehrt werden, während die Samen der Süßlupinen viele wertvolle Inhaltstoffe enthalten. Aus ihnen werden unterschiedlichste Lebensmittel hergestellt – von Lupinenschnitzeln und -burgern über Backwaren bis hin zu Lupinendrinks und -desserts.

Ihr Eiweißanteil von bis zu 37 Prozent ist nahezu vergleichbar mit dem von Sojabohnen. Für die Lebensmittelindustrie ist bislang insbesondere das aus Blauen Süßlupinen gewonnene Proteinisolat interessant, denn es bringt viele günstige Eigenschaften mit und ist vielseitig einsetzbar. Es schmeckt nahezu neutral, ist gut löslich und kann sehr gut als Emulgator verwendet werden, um Wasser oder Öl zu binden. Aus diesem Grund kann Lupineneiweiß problemlos tierische Proteine wie Casein, Molke oder Ei ersetzen, z. B. bei der Herstellung von veganem Eis.

An den Einsatzmöglichkeiten Blauer Süßlupinen wird derzeit in großem und kleinem Rahmen intensiv geforscht. So wurden in einem Projekt der Fachhochschule Münster gemeinsam mit einem Landwirt und einem Lebensmitteleinzelhändler Produkte entwickelt und in den Verkauf gebracht. Nach Patties, Nudeln und Falafel sollen 2021 weitere Ideen entwickelt und in die Tat umgesetzt werden. Die Samenkörner der Blauen Süßlupinen eignen sich aber auch in unverarbeiteter Form oder als Schrot zum Kochen. Weiße Süßlupinen kennt man bereits als Zutat aus Brotrezepturen oder auch in Form von Lupinenschroten im Lebensmitteleinzelhandel.

Auch für die Landwirtschaft ist der Anbau von Süßlupinen ein Gewinn. Sie stellen eine Bereicherung der Fruchtfolge dar und tragen zur Gesunderhaltung der Böden bei. Mindestens genauso wichtig ist eine Besonderheit der Süßlupinen, die sie mit allen anderen Hülsenfrüchten gemeinsam haben. Sie leben in einer Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln der Pflanzen ansiedeln. Die Süßlupinen versorgen die Bakterien über ihre Photosynthese mit lebensnotwendigen Nährstoffen. Die Bakterien wiederum sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und an die Pflanzen abzugeben. Dies ist mehr als eine Win-win-Situation, denn diese Symbiose spart die Gabe von Stickstoffdünger ein. Darüber hinaus verbleiben nach der Ernte stickstoffreiche Pflanzenreste auf den Feldern, die den Folgekulturen wiederum als Dünger dienen.

Quelle: Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP)

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