Vor 75 Jahren entstand Pegaso

Das geflügelte Pferd ist nicht sehr bekannten

Pegaso – das geflügelte Pferd aus der griechischen Mythologie – ist trotz des berühmten Namens eine der weniger bekannten Marken der Automobilgeschichte.

Das spanische Unternehmen wurde vor 75 Jahren von Empresa Nacional de Autocamiones (ENASA) gegründet, um im Franco-Regime Lastwagen zu bauen. Produktionsstätte war von 1947 bis 1955 zunächst die ehemalige Hispano-Suiza-Fabrik in Barcelona. Anschließend zog Pegaso in ein neues Werk nach Madrid um.

Die ersten beiden Lkw-Modelle, der Pegaso I und der Pegaso II, erbten die Kabine des Hispano Suiza 66 G, sie wurde so populär, dass alle Cab-Over-Modelle viele Jahre lang als Lkw vom Typ Pegaso bezeichnet wurden.

Pioniergeist bewiesen die Konstrukteure 1952 bei der Entwicklung und Produktion des ersten Prototyps eines Elektro-Lkw. Der Pegaso II Electrico ließ sich in nur fünf Stunden aufladen und hatte eine Reichweite von 75 Kilometern. Obwohl er nie in Produktion ging, diente der Elektro-Prototyp als Grundlage für die Entwicklung von Oberleitungsbussen. Ein kurzes Intermezzo gab die junge Firma in den 1950er-Jahren auch mit dem Sportwagen Z-102, der sich mit seinem V8-Motor und deutlich über 200 km/h Spitzengeschwindigkeit nicht vor den etablierten Marken verstecken musste. Es blieb aber nur rund 100 Exemplaren.

1957 übernahm Pegaso den Hersteller Sava, der in seinem Werk in Valladolid leichte und mittlere Nutzfahrzeuge produzierte. Die Lastwagen der Spanier zeichneten hoben sich designerisch immer etwas von anderen Marken ab, wie zum Beispiel der Comet mit seinem „geriffelten“ Fahrerhaus und dem eigenwillig gestalteten Kühlergrill zeigt. International Aufsehen erregte Pegasao 1989 mit dem Konzept-Lkw Solo 500, der nicht nur futuristisch aussah, sondern auch über Technik wie GPS, Rückfahrkameras, Abstandsradar und viele weitere Systeme verfügte. Nur ein Jahr später übernahm Iveco den zur Privatisierung freigegebenen ehemaligen Staatsbetrieb und richtete dort unter anderem eine Produktion für den Daily ein. Schon in den Jahren zuvor war Pegaso verschiedene Kooperation, unter anderem mit MAN, eingegangen.

Bis 1994 führte Iveco die Fahrzeuge noch als eigenständige Produktlinie unter dem alten Markennamen weiter, hatte sich Pegaso doch Ende der 80er-Jahre auch an der Truck-Europameisterschaft und der Rallye Dakar beteiligt. Letztes eigenständiges Modell ist der Troner mit kubischen Fahrerhaus gewesen. Heute beherbergt der Standort neben Fertigungslinien ein Forschungs- und Entwicklungszentrum, das sich auf die schweren Nutzfahrzeuge von Iveco konzentriert.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Iveco

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