Morgengruß von Helmut Harff: Nur mitnehmen kann man nichts

Genießen lautet deshalb die Devise

Wir wissen alle, dass irgendwann Gevatter Hein an unsere Tür klopft, wir wissen, dass wir dann nichts mitnehmen können und wir ahnen zumindest, dass wir dahin, wohin wir dann gehen, wohl auch kein irdisches Gut brauchen. Wir wissen, dass das letzte Hemd keine Taschen hat.

Das klingt für viele sicherlich traurig, aber es ist der Lauf der Dinge seit Urzeiten. Daran kann man nun mal nichts ändern. Mir kamen diese Gedanken wieder im Krankenhaus, wo man manchmal dem Abschied für immer näher ist, als dem Leben – und man redet darüber.

Was mir auffiel war, dass viele irgendwie nicht in der Lage sind, ihr Leben, das bekanntlich endlich ist, nicht genießen oder auch nicht genießen können. Nicht, dass den meisten die Mittel dazu fehlen. Ihnen fehlt einfach die Lust am Leben, am Genuss. Sie wollen viel hinterlassen, wollen die Supereltern, die tollen Großeltern sein und vergessen sich selber dabei. Man bekommt keine Kinder, keine Enkel, um denen möglichst viel zu hinterlassen. Ja, man will den viel mitgeben, doch deshalb muss man nicht selber verzichten.

Ja, in Deutschland werden viele Milliarden Euro jedes Jahr vererbt, doch das sind ja in vielen Fällen Immobilien, Firmen, das ist Kunst und Krempel. Das ist ja schon sehr viel, doch muss man auch noch den Sparcent vererben? Ich finde nein und Kinder und Enkel, die einen wirklich lieben, wollen das auch nicht.

Nein, man hat alles Recht – auch das moralische – sein Leben zu genießen, auch das erarbeitete Geld zu verprassen. Das ist in diesen Zeiten gar nicht so einfach. Doch es geht: Man gönnt sich ein wirklich gutes Stück Fleisch, eine gute Flasche Wein, man macht es sich (oder lässt es machen) in seinen eigenen vier Wänden so gemütlich wie man es möchte. Man legt sich vielleicht einige Helferlein zu, tauscht das Rennrad gegen ein gutes E-Bike, legt sich einiges für sein Hobby zu.

Möglichkeiten, sich sein Leben schön zu gestalten gibt es unzählige, man muss sich die Dinge nur gönnen. Augenscheinlich fällt es vielen schwer, auch oder sogar vor allem an sich und seinen Partner zu denken, das Leben zu genießen.

Der Besten Frau der Welt und mir fällt das nicht schwer, wir genießen unser Leben immer so gut es gerade geht und wir fangen jeden Morgen damit beim Frühstück an.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Klemens, Louise

Foto: Pixabay

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