Morgengruß von Helmut Harff: Einfach mal faul sein

Darf man das?

Einfach mal nichts tun, mal relaxen, mal chillen, mal rumlümmeln, mal faul auf dem Sofa oder auf der Hollywoodschaukel – kommt bald wieder – liegen, das sollten wir nicht nur heute machen.

Ich erinnere mich, wenn mein Vater das machte, so entspannte er, wenn ich nichts tat, dann gammelte ich rum und das kam schon einer schweren Sünde sehr nah. War da nicht noch ein Sketch von Vico von Bühlow alias Loriot, der auf die nervenden Fragen seiner Frau auch nur antworten kann, dass er nichts tut, nicht einmal was denkt.

Nun schön, faulenzen, relaxen, gammeln, das ist nicht wirklich mein Ding. Dabei dann auch noch nichts zu denken, das kann ich mir nicht vorstellen. Den Knopf, mit dem ich mich in den Ruhemodus begebe, muss bei meiner Schöpfung irgendwie verloren gegangen sein. Ich und beispielsweise am Strand rumliegen – eine Horrorvorstellung. Schön, mal ins Feuer blicken, in das im Kamin oder das in der Feuerschale im Garten, das gelingt mir schon hin und wieder, doch einfach mal nichts tun? Nee, nee.

Dabei ist gerade der 21. März dafür geeignet wie kein anderer. Meine Lieblingsportal kuriose-feiertage.de hat mir nämlich verraten, dass die Amis auch sympathisch sein können. Ja, sie haben den Faulenzertag zum nationalen Feiertag erhoben. Nein, nicht per Präsidentenorder, sondern einfach so. Wobei, initiiert wurde dieser Tag des Faulenzens von Monica A. Dufour und ihrem Großvater William D. Chase, einem der Mitbegründer von Chase’s Calendar of Events, dem Standardwerk für kuriose Welttage im anglo-amerikanischen Raum.

Das war am Faulenzertag dann auch alles zur Rubrik Bildung. Doch es fragen sich sicherlich viele, ob faulenzen, ob einfach mal nichts tun in unsere schnelllebige, hektische Zeit passt. Ja und nochmals ja, das passt genau, das gehört in unsere Zeit. Wer nicht mal alle fünfe grade sein lässt, wer sich nicht mal ausklinkt, wer nicht einfach mal so seine Gedanken kreisen lässt, der hat keine Gelegenheit, sein Hamsterrad zu verlassen.  Und das hat Folgen, Folgen, die man eigentlich nie erleben will.

Ich weiß, wovon ich rede. Das Herz macht nicht umsonst, was es eigentlich nicht soll. Viele Zipperlein, viele Gebrechen aber auch viele Streitereien, viel Ärgernisse haben nur einen Grund: das Hamsterrad. Und dem kann man nur begegnen, wenn man hin und wieder faulenzt, sich aus dem Alltagsstress herausnimmt. Das muss ja nicht auf dem Sofa enden, dass kann – viel besser – auch in Form eines Spazierganges oder ähnlichem erfolgen. Oh, mit chillen, mit gammeln hat das wohl auch nur marginal zu tun. Vielleicht sollte ich mir ein Beispiel an den Seehunden nehmen. Wieso? Weil heute auch der Internationale Tag der Seehunde ist und die wissen wie man faulenzt.

Und wie wäre es mit einem ausgiebigen Frühstück, so wie ich es jetzt gleich mit der Besten Frau der Welt genießen werden.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Lea, Elmar, Reinhilde

Foto: Pixabay

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