Morgengruß von Helmut Harff: Lass uns sterben

Eine eigenartige Forderung

Ich habe schon früh mit einem Kollegen telefoniert. Klar, es ging um Ostern ohne Hasen, um die verordnete Friedhofsruhe. Mein Gesprächspartner war nicht nur verschnupft, er war und ist sicherlich stinksauer über die Regierungsbeschlüsse.

Das führte ihm zu einer zumindest auf dem ersten Blick sehr merkwürdigen Aussage. Er meinte, dass er nicht verstehe, warum die Regierung nicht das macht, was sie auch sonst machen würde – uns sterben lassen. Nun kenne ich ihn weder als Verschwörungstheoretiker, noch als C-Virusleugner. Folglich war meine Nachfrage mit den Worten „Spinnst Du jetzt“ verbunden.

Seine Antwort war ein eindeutiges Nein. Er verwies darauf, dass der Staat viel weniger gegen Tote im Straßenverkehr macht, als gegen das Virus und hier sterben seit Jahrzehnten jedes Jahr tausende Menschen. Der Staat lässt zu – und verdient dabei auch noch – dass wir uns zu Tode saufen, dass wir rauchen. Der Staat lässt auch zu, dass wir zu fettes und zu süßes Zeug essen, dass vor Zusatz- und Ersatzstoffen nur so trieft. So ging das minutenlang weiter und endete in der Aussage, dass all das Tag für Tag und das schon seit sehr langer Zeit dazu führt, dass die Arztpraxen und Krankenhäuser nie unter Arbeitsmangel leiden.

Was sollte ich sagen? Ich hätte seine Liste auch noch bequem fortsetzen können. Doch deshalb nichts gegen das böse Virus tun? Deshalb so tun, was wäre nichts? Nein, meinte er, aber so vorgehen, wie bei der jährlich auftretenden Influenza-Grippe – alle die wollen impfen, gern testen, gern Masken tragen, gern zuhause bleiben – aber bitte alles freiwillig.

Impfen, testen, frage ich mit Blick auf fehlende Ampullen und Schnelltests. Klar meinte mein Kollege, man muss nur wirklich alles dafür tun, nicht über irgendwelche Maßnahmen diskutieren, die keiner versteht. Und dann verwies er darauf, dass die Politiker zwar so tun, als ob sie in der Lage wären, die Pandemie in den Griff zu bekommen, sich aber um die Folgen, um die so böse bezeichneten Kollateralschäden so gut wie gar nicht kümmern. Sie haben, so hörte ich weiter, nicht einmal eine Ahnung, welche Auswirkungen ihr Umgang mit dem Virus haben.

Ich glaube, ich habe hier gehört, was viele denken, was aber wohl offiziell nicht gedacht werden kann oder nicht gedacht werden soll. Ja, der Staat kann vielleicht einiges tun, uns aber vor dem Sterben bewahren kann er nicht. Ob das Land über Ostern in Friedhofsruhe zu versetzen aber der richtige Weg ist? Nach Ostern sind wir klüger, zumindest dann, wenn wir am 5.oder 6. April die aktuellen Infektionszahlen hören.

Was tun? Das Frühstück mit der Besten Frau der Welt genießen.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Otto, Rebekka, Toribio

Foto: Pixabay

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