Morgengruß von Helmut Harff: Österliche Köstlichkeiten

… fast wie Weihnachten

Wissen Sie, was mich an Ostern so begeistert? Es ist längst nicht so kommerziell wie Weihnachten. Ostern – also die Auferstehung Jesu - wird nicht so pompös gefeiert, wie dessen Geburtstag. Man schont den Geldbeutel, erfreut sich vielmehr an der erwachenden Natur, viel weniger an Geschenken. Die halten sich, so zumindest mein Eindruck, sehr in Grenzen.

Und doch gibt es viele Traditionen rund um das höchste Fest der Christenheit. In allen Regionen hierzulande gibt ganz spezielle religiöse Traditionen. Es gibt Prozessionen, es gibt das Osterreiten. Woanders wird der Winter mit Osterfeuern der unterschiedlichsten Art vertrieben. Da vermischt sich schon mal heidnisches mit christlichem Brauchtum. Das gilt auch für andere Bräuche, wie die geschmückten Osterbrunnen, wie ich sie aus dem Süden kenne, aber auch wunderschön geschmückte Eier.

Geschmückt werden auch die Wohnungen, wenn auch zumeist deutlich sparsamer als zu Weihnachten. Auch hier ist die Industrie zurückhaltender mit ihrem Angebot. Schön finde ich, wenn überall in den Gärten die Bäume und Sträucher über und über mit Ostereiern behängt werden. Am liebsten sind mir die, die selber bemalt wurden.

Bei uns ist es der Osterhase, der als fruchtbares Wesen zu diesem Fest die Eier bringt. Die müssen schon bunt sein und sind am besten süß, lecker gefüllt. Ostern ohne den Hasen, ohne Eier in welcher Form auch immer, das ist kaum denkbar.

Eier sind ohnehin das Leitmotiv für unser Osterfest. Was das allerdings mit der Auferstehung des ermordeten Juden Jesus zu tun hat, erschließt sich mir nicht so ganz. Aber, es hat zur Folge, dass man eben viele Eier hat, die irgendwie verarbeitet werden wollen. Die leckerste Variante sind für mich all die Ostergebäcke. Deren Rezepturen haben eines gemeinsam – man verbackt viele Eier. Das macht die Ostergebäcke so schön gelb und zu etwas ganz besonderem.

Ja, und dann ist da noch das Verstecken und das Suchen der Ostereier. Ich weiß gar nicht, was mehr Spaß macht. Ich finde beides toll. Deshalb hoffe ich auch jedes Jahr darauf, dass man in der Frühlingssonne auf die Suche gehen kann. Doch auch in den eigenen vier Wänden kann das für viel Vergnügen sorgen. Leider werden auch dieses Jahr viele Großeltern, viele Tanten und Onkel auf das Kinderlachen und die strahlenden Augen verzichten, wenn endlich die Süßigkeiten gefunden wurden. Eine virtuelle Ostereiersuche ist eben wie das virtuelle Essen eines Schokohasen.

Doch das soll uns die Freude an Ostern nicht trüben. Genießen wir die Zeit auch in diesem Jahr so gut es eben geht. Doch Vorsicht: Verzichten wir auf einen ausgiebigen Osterspaziergang (im sehr kleinen Kreis) oder die österliche Radtour, so bleiben uns die Osterleckereien in Form von Hüftgold noch lange erhalten.

Ich freue mich jetzt auf das Frühstück mit der Besten Frau der Welt, die schon gestern einen tollen Osterzopf gebacken hat.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Richard, Lisa

Foto: Pixabay

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