Morgengruß von Helmut Harff: Raus, nichts wie raus

… und das vor allem nachts

Ab heute gilt die sogenannte Notbremse. Ich wohne in einem Landkreis, in dem nun die Bundes-Notbremse gilt. Ganz ehrlich, mir ist das ziemlich egal, denn ich habe keine Kinder, die in die Kita oder in die Schule müssen.

Mich betrifft das auch ansonsten nicht. Ich arbeite ohnehin im Home Office und ich habe nicht einmal einen Hund, der nachts noch Gassi gehen muss. Und mal ehrlich, wer ist auf dem Land oder in einer Kleinstadt, in der man auch in „Friedenszeiten“ nach Ladenschluss die Bürgersteige hochgeklappt hat, noch nachts unterwegs? Ich gehöre auch nicht zu denen, die nachts noch durch den Wald streifen. Das Wetter verbietet nahezu den nächtlichen Aufenthalt im Garten, aber der gehört ohnehin zur Wohnung.

Und doch, auch ich finde, dass nächtliche Ausgangsverbot ist so überflüssig wie ein Kropf, wenn es nicht dazu beiträgt, die Infektionszahlen hochzuhalten. Und das geht nun wirklich vielen so und nicht alle vertrauen auf die Weisheit der Verfassungsrichter.

Gestern hatte ein Kollege, mit dem ich telefonierte, eine interessante Idee. Er meinte, dass jeder seine Kritik an den Ausgangssperren am besten so zum Ausdruck bringen kann, in dem er diese nicht ignoriert, sondern genau das macht, was erlaubt ist. Er schlägt vor, dass alle Hundebesitzer nach 22 Uhr ihre Vierbeiner Gassi führen. Sein Vorschlag geht aber noch weiter, denn er würde es begrüßen, wenn alle Jogger nach 22 Uhr etwas für ihre Gesundheit tun. Und, so hörte ich, nicht nur die Fitnessfans, sondern möglichst alle. Ja, er fordert alle auf, allein nach 22 Uhr spazieren zu gehen. Seine Vision gipfelte darin, dass 40 Millionen Deutsche – also die Hälfte aller Bundesbürger – Nacht für Nacht die Straßen in  den Großstädten, aber auch auf den Dörfern bevölkern. Das selbstverständlich unter Einhaltung aller verkündeten Regeln.

Das wäre auf jeden Fall eine Form des Protestes, die nicht viel mit der der Querdenker und Verschwörungstheoretiker zu tun hat. Ich würde nun noch alle Behördenmitarbeiter auffordern, von den in den Ministerien, bis zu denen in den örtlichen Verwaltungen von ihrem Recht auf Home Office Gebrauch zu machen. Schließlich steckt man sich ja bekannter Maßen in Räumen, in denen sich mehrere Menschen befinden, viel eher an, als in der eigenen Familie.

Ja, es wird Zeit, dass sich das Leben wieder normalisiert. Es wird auch Zeit, dass man die verkündeten Gesetze, Bestimmungen und Anordnungen überdenkt und auf ihre Wirksamkeit untersucht. Es wird auch Zeit mal genauer nachzusehen, welche „Nebenwirkungen“ all die Corona-Maßnahmen haben. Und, es muss auch schnell überdacht werden, ob allein eine Zahl – der sogenannte Inzidenzwert – als Maßstab für alle Einschränkungen, für alle Maßnahmen ausreichend ist. Infiziert ist ja nicht gleich krank und längst nicht jeder erkrankte bringt das Gesundheitswesen an seine Grenzen. Das schaffen selbst Krankheiten wie Krebs nicht und an dem starben 2020 immerhin rund 231.000 Menschen, im Zusammenhang mit Corona waren es 81.200.

Abstand halten, Maske tragen – das ist Gott sei Dank kein Thema bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Wilfried, Egbert, Virginia, Marion

Foto: Pixabay

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