Der neue Bußgeldkatalog polarisiert

... ergab eine AutoScout24-Umfrage

Es gab einige Anlaufschwierigkeiten, doch jetzt haben sich Bund und Länder auf einen neuen Bußgeldkatalog geeinigt. Die Strafen für falsches Parken und zu schnelles Fahren wurden darin zum Teil mehr als verdoppelt.

Wer vorschriftswidrig Gehwege, Radwege oder den Seitenstreifen nutzt, zahlt beispielsweise statt 20 Euro in Zukunft 100 Euro. AutoScout24 wollte wissen, was die Fahrenden selbst von den neuen Regeln halten und hat gemeinsam mit Innofact eine repräsentative Gruppe von 1.000 Autohalter*innen dazu befragt*. Ergebnis: Die neuen Bußgelder polarisieren. Rund die Hälfte ist dafür, die andere ist dagegen. Vor allem jüngere Autofahrer*innen lehnen sie aber mehrheitlich ab. Und während sich jede*r Fünfte noch höhere Strafen gewünscht hätte, sind jedem*r Zehnten sogar die alten Bußgelder bereits zu hoch – sie sind für eine Senkung!

Falschparkende zahlen statt 15 Euro zukünftig 55 Euro, wer innerorts 10 Km/h zu schnell unterwegs ist, wird statt der üblichen 15 Euro jetzt 30 Euro los, und Autofahrende, die keine Rettungsgasse bilden oder diese sogar selbst durchfahren, müssen mit einem Bußgeldbescheid von bis zu 320 Euro und einem Monat Fahrverbot rechnen. Richtig so, finden 52 Prozent der deutschen Autofahrenden! Geht in die falsche Richtung sagen 48 Prozent der Autohalter*innen! Deutschland ist zweigeteilt, wenn es um die adäquaten Strafen für Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung geht. Dabei sind die neuen Strafgelder aus Sicht von 21 Prozent der Befragten noch nicht einmal hoch genug. Sie sagen: Ich bin zwar für den neuen Bußgeldkatalog, hätte mir aber noch höhere Strafen und mehr Fahrverbote gewünscht. Auf der anderen Seite stehen 11 Prozent, die der Meinung sind, dass schon die bisherigen Ordnungsgelder zu hoch bemessen waren. Aus ihrer Sicht hätten die Strafgebühren gesenkt werden müssen.

Jüngere Fahrende wollen keine Zusatzbelastung in Coronazeiten

Vor allem jüngere Autohalter*innen sehen offenbar nicht ein, dass sie in der ohnehin nicht einfachen Coronazeit jetzt auch noch vom Verkehrsminister geschröpft werden sollen. So sprechen sich 61 Prozent der Fahrenden unter 30 Jahren gegen und nur 39 Prozent für die Novelle des Bußgeldkataloges aus. 14 Prozent in dieser Altersgruppe hätten es für angebracht gehalten, die Kosten für Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung zu senken. Zu den stärksten Befürworter*innen der Neuerungen zählen hingegen die 30- bis 39-Jährigen. 34 Prozent in dieser Alterskohorte finden die aktualisierten Bußgelder genau richtig bemessen, 23 Prozent hätten sich noch striktere Maßnahmen gewünscht. Das Antwortverhalten ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass jüngeren Autohalter*innen im Schnitt weniger Geld zur Verfügung steht und sie die Bußgelderhöhungen somit deutlich stärker zu spüren bekommen.

Frauen und Männer sind sich einig

 
Weibliche und männliche Autofahrende bewerten die neue Gebührenordnung unterm Strich gleich: Jeweils 52 Prozent sind dafür, 48 Prozent sind dagegen. Männer sind aber verstärkt an den extremen Polen des Antwortspektrums anzutreffen. So sind 24 Prozent für noch striktere Maßnahmen, aber nur 18 Prozent der Frauen. Gleichzeitig plädieren 14 Prozent der Männer für eine Senkung der ursprünglichen Bußgelder, doch nur 9 Prozent der Frauen wollen sich dieser Klage anschließen. Frauen positionieren sich in der Bußgeldfrage verstärkt mittig: Für 34 Prozent sind die höheren Bußgelder genau richtig bemessen (Männer: 27 Prozent). Gleichzeitig halten 39 Prozent der Frauen die alten Bußgelder für genau richtig (Männer: 34 Prozent).

Foto: Pixabay

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