Morgengruß von Helmut Harff: RUHE!!!!

Wenn einer schreit, bin ich das



Wissen Sie, wer ein ganz großer Gewinner der C-Krise ist? Hören Sie es nicht? Hören Sie doch mal genau zu? Nichts mit ihren Ohren zu machen? Kein Sausen in den Ohren, keine Kopfschmerzen? Genau, es ist deutlich stiller in unserem Leben geworden, der C-Virus ist ein echter Lärmverhinderer.

Doch was ist Lärm, was ist Krach? Wilhelm Busch dichtete einst: „Musik wird oft nicht schön gefunden weil sie stets mit Geräusch verbunden“. Wissenschaftlicher betrachtet das Problem das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Für das BMU ist Lärm jedes unerwünschte laute Geräusch. Das Ohr nimmt die Geräusche auf und verarbeitet die darin enthaltenen Informationen. Lärm wird sehr subjektiv wahrgenommen, das heißt, jeder Mensch empfindet Geräusche unterschiedlich, den einen stören sie nicht oder nur wenig, den anderen nerven sie. Laute Musik regt zum Beispiel manche Personen auf, andere finden sie schön und wieder andere lässt sie völlig kalt. Da sind wir wieder bei Wilhelm Busch.

Ja, es ist im wahrsten Sinne des Wortes stiller geworden. Keine Partys, keine Disco, keine Konzerte, keine vollen Stadien – überall herrscht Stille. In sehr vielen Fällen wird es auch am Arbeitsplatz stiller geworden sein – weil die einen im Home Office tätig sind, die anderen die Lautstärke bei Videokonferenzen selber regulieren können.

Und doch, das alles ist kein Grund, den heutigen „Tag gegen Lärm“ zu ignorieren. Auf dem Portal „HNO-Ärzte im Netz" ist dazu zu lesen: Menschen sind selbst in scheinbar ruhigen Corona-Zeiten - freiwillig oder unfreiwillig - Lärm-Belastungen am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr und der Freizeit ausgesetzt. Die Pandemie hat unseren Alltag erheblich  verändert, Prioritäten sind neu gesetzt. Empfindlichkeiten und Betroffenheit durch Lärm sind geblieben,   vielmehr hat sich die Aufmerksamkeit bezogen auf Lärm sogar verstärkt. Deshalb fordern die Fachärzte alle auf, mehr für die Sensibilisierung der Schäden durch Lärmbelästigung zu tun. Ihr Aufruf: 15 Sekunden Ruhe um 14:15 Uhr!

Ich finde allerdings schon, dass man in den letzten Monaten so Stück für Stück mehr hört. Ich denke an die Trainer und Spieler bei der Übertragung der Fußball-Bundesliga. Ich denke auch daran, dass man eher das Vogelgezwitscher hört. Wobei, auch das kann man als Lärm empfinden.

Was wird mit unseren Ohren, mit unserem Hörempfinden, mit dem, was wir als Lärm empfinden, passieren, wenn das Leben wieder normal, also laut geworden ist? Werden wir im wahrsten Sinne des Wortes etwas ruhiger? Ich glaube kaum.

Was ich glaube ist, dass es auch heute bei meinem Frühstück mit der Besten Frau der Welt ruhig zugeht. Maximal der Knall des Champagnerkorken wird etwas Lärm machen – doch das ist Musik in unseren Ohren.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück.

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Hugo, Pierre, Ludwig

Foto: Pixabay

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