Morgengruß von Helmut Harff: Manchmal ist es ganz einfach

… und doch so erstaunlich

Gestern schrieb ich hier über Online-Weintastings. Und schon hatte ich das nächste. Das war schade, denn in „normalen“ Zeiten wäre ich nach Frankreich, genauer ins Bordeaux gereist und mich da von Weingut zu Weingut durch all die tollen Weine getrunken, die eben die Faszination der Bordeaux-Weine ausmacht.

So saß ich eben wieder am Bildschirm, vor mir ein Weinglas und drei Flaschen Bordeaux – drei Rote. Patrick Carteyron vom Château Penin und Olivier Petoux von Maison Dourthe führten uns virtuell durch ihre Weinkeller. Das war gut, doch es fehlt eben vieles. Es fehlt der eigene Blick, der Geruch, das Gefühl für die herrschenden Temperaturen. Und doch, ich erfuhr viel Neues.

Neu war, dass man nun auch im Bordeaux darauf gekommen ist, dass man für die Weinfreunde nicht nur die Superweine, die Großen Gewächse, die Grad Cru keltern muss, wenn man auch gut verkaufen will. Klar gibt es diese Weine, die sich die Weinliebhaber für Jahre oder Jahrzehnte in den Weinkeller legen. Nun ist es aber so, dass immer weniger Weintrinker genau über solche Weinkeller verfügen. Diese Genießer wollen jedoch auf ihre Bordeaux-Weine nicht verzichten. Was tun? Wein keltern, den man schnell trinken kann und dabei die gewohnte Qualität beibehalten. Eine echte Herausforderung, der man sich mit Erfolg gestellt hat, wie die probierten Weine zeigten.

Für mich sehr interessant war auch, dass man sich aus diesem Grund an das erinnerte, was die Vorfahren schon praktizierten. Mit Vorfahren meine ich die alten Römer, die den Wein in Amphoren lagerten. Im Gegensatz zur vielfach angewendeten Fassreifung, hat der in den Keramikgefäßen gereifte Wein kein Holz, bewahrt seinen Eigengeschmack. Man kommt so auch, war zu hören, ohne Sulfite aus. Das hätte ich mir sehr gern vor Ort angesehen und geschmeckt, wie sich so ein Wein entwickelt. Sicherlich sieht es dort nicht so aus, wie auf dem Foto.

Angesprochen auf den Paradigmenwechsel vom Wein aus dem Weinkeller und den schneller trinkbaren Tropfen sprach für mich Patrick Carteyron den Satz des Abends: „Wir machen Wein nicht um ihn zu probieren, sondern um ihn zu trinken“.

Bleibt das Fazit: Ich muss wieder hin ins Bordeaux und ich muss sehen, welche Entwicklung es bei meinen Lieblings-Bordeauxweinen – den Weißen Bordeaux – gibt.

Jetzt will ich aber ganz alkoholfrei mit der  Besten Frau der Welt frühstücken.

Ich wünsche Ihnen ein genussvolles Frühstück

Gratulation allen, die heute Namenstag haben: Adolf, Volker, Alena

Foto: Pixabay

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