Jetzt  rufen sie sogar ein Aktionsbündnis aus: 130 – 120 – 80 - 30. Es stimmt,  es lassen sich Statistiken finden, die Wirkungen von Tempo 130 auf  Autobahnen belegen. 
Es sind aber auch solche Erhebungen im  Angebot, die zeigen, dass es keinen ernsthaft messbaren Effekt gibt. In  jedem Fall sind die Zahlen so klein, dass sie in der Fehlerspanne  solcher Studien verschwinden. Sommerloch oder Wahlkampf oder eine  weitere pädagogische Maßnahme fürs Volk?
Obwohl die Effekte also  statistisch kaum zu erfassen sind, ist das Getöse auch dieses Mal wieder  gewaltig. So kann man ein ganzes politisches Spektrum vereinen. Außer  der AFD sind doch alle dafür oder zumindest nicht dagegen, weil es  scheinbar sinnvoll ist und so gar nichts kostet.
Doch nach der  Wahl wird Tempo 130 keine Koalition platzen lassen. Dann war wieder  einmal alles umsonst – oder vergeblich? Dabei wäre jetzt ein günstiger  Zeitpunkt gewesen, eine Polarisierung der Gesellschaft in der Zukunft zu  verhindern. Die wird zuerst auf der Autobahn spürbar: auf der einen  Seite – vermutlich links – die Fahrer von Autos mit Verbrennungsmotor  auf dem schnellsten Weg zum Ziel, den die Verhältnisse hergeben, auf der  anderen Seite die Fahrer von Elektroautos, die auf der Langstrecke von  130 nur träumen können, wenn sie unterwegs keine Ladestation fest  gebucht haben. 
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Wortklauberei (19): Umsonst oder vergeblich
Kommentar von Peter Schwerdtmann, Auto-Medienportal.Net
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